Stick rein, streamen und Film ab

Die besten Streaming-Sticks im Überblick

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Einen HDMI-Eingang vorausgesetzt, eröffnet Streaming Media am Fernseher das Tor zu völlig ungeahnten Medienwelten. Wir stellen in unserer Übersicht populäre Streaming-Sticks vor.

Wenn das stark wachsende Programmangebot gefühlt nur noch aus billigen Soaps und aus dem Griff in die tiefe 70er-Jahre-Mottenkiste besteht, müssen sich die TV-Sendeanstalten nicht wundern, dass immer mehr Zuschauer fernbleiben und sich lieber im Internet tummeln. Aber nicht nur sie. Auch die Streaming-Dienste wie Netflix, Maxdome oder Watchever erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Diese On-Demand Mediatheken orientieren sich an den Bedürfnissen des Zuschauers, die unabhängig von der Uhrzeit ihr individuelles Programm (Filme, Serien oder Dokumentationen) sehen oder gestalten wollen. Das hat natürlich auch seinen Preis.

Mit einem Smart-TV sollte man eigentlich auf Online-Dienste wie Youtube oder Facebook zugreifen können, denkt man. Viele "smart" genannte ältere Fernseher bieten über eine Auswahl von Widgets nur eingeschränkten Internetzugang. Die eleganteste und unauffälligste Lösung zum Eintauchen in völlig neue Medienwelten sind daher Streaming-Sticks, auch HDMI-Stick oder HDMI-Dongle genannt. Denn HDMI ist Voraussetzung zum Streamen von Inhalten über WLAN oder über Miracast, ein von der WiFi-Allianz freigegebener Peer-to-Peer-Funkstandard, vergleichbar mit Apple Airplay.

Wir stellen hier ohne Wertung eine Auswahl solcher Sticks vor, wobei die meisten von ihnen nach dem Vorbild von Google Chromecast auf das Betriebssystem Android des Suchmaschinenriesen zugeschnitten sind. Im Android-eigenen Play-Store sind zahlreiche Apps zu finden, womit für reichlich Abwechslung zum normalen Fernsehprogramm gesorgt ist.

Die Streaming-Sticks im Detail

Abgesehen von dem geringen Gewicht und der kleinen Bauweise gibt es einige Gemeinsamkeiten der Sticks. Abzüglich des Bedarfs für interne Anwendungen wie das Betriebssystem stehen mit 4 GByte, bei einigen wenigen Sticks auch 8 GByte, mehr interner Speicher zur Verfügung, als bei älteren Smartphones. Und in der Regel besteht auch die Möglichkeit der Speichererweiterung über miniSD-Karten. Aber wie bei Smartphones und Tablets, lassen sich nicht alle Apps extern speichern und starten, manche müssen sogar auf den internen RAM-Speicher zugreifen. Das heißt, dass man für größere Apps eventuell Speicher freimachen oder auf diese verzichten muss.

Da die HDMI-Schnittstelle an den Anzeigengeräten zu wenig Strom transportiert, sind alle Streaming-Sticks mit mindestens einem USB-Port verbunden. Als Stromquelle eignet sich ein Fernseher mit USB-Schnittstelle oder ein USB-Netzteil. Der zweite USB-Port, so vorhanden, bietet Anschlussmöglichkeiten für Speichermedien, Mobilfunk-Sticks oder Webcams. Meist nicht mitgeliefert, empfiehlt sich in der Regel eine HDMI-Verlängerung oder ein HDMI-Winkeladapter, da die Sticks am Fernseheingang oft nicht richtig passen wollen und zudem leichter steckbar sind.

Viele der Streaming-Sticks unterstützen auch Bluetooth für die Anbindung von Tastaturen, manche bringen im Bundle sogar selbst ein Mini-Keyboard mit. Da Streaming oder das Spiegeln vom Smartphone- oder Tablet-Inhalten auf den großen Fernseher selbst Speicherplatz und gewisse Leistungsreserven erfordern, präsentieren sich die Sticks als richtige Kraftpakete beziehungsweise Computer im Mini-Format. Die meisten von ihnen arbeiten mit einen Dual-Core-ARM-Prozessor mit mindestens 1,4 GHz, manche besitzen sogar einen 1,2-GHz-Quad-Core-Prozessor sowie ein 1 GB Arbeitsspeicher.

Fazit

Schon für wenig Geld lässt sich mit einem Streaming-Stick beziehungsweise HDMI-Dongle ein älterer Fernseher in ein Smart-TV verwandeln. Die Entscheidung, welcher Stick der geeignete ist, muss jeder für sich entscheiden. Das hängt unter anderem vom Betriebssystem des Zuspielers ab.

Aber für Film-Freaks lohnt sich auch, darauf zu achten, welche Mediatheken unterstützt werden. Und da sind die Online- beziehungsweise Internetriesen Amazon und Google mit ihren Sticks möglicherweise im Vorteil. (hal)

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