Anfang Oktober hat Microsoft in New York in einer spannenden Präsentation seine neuen Hardware-Produkte der Surface-Reihe vorgestellt. Jetzt wurden die Geräte auch hier in Deutschland zum ersten Mal gezeigt, und zwar in Berlin. Wir waren vor Ort und haben die Neuheiten angeschaut und sie natürlich auch ausprobiert.
Microsoft Deutschland hatte gleich mehrere hochrangige Surface-Gäste nach Berlin geholt. Anwesend waren der Surface-Chef Panos Panay, der Surface-Designer Ralf Groene und die Surface-Earbuds-Designerin Kait Schoeck.
Surface Duo: Android ist das ideale Betriebssystem dafür
Das Surface Duo, also das klappbare Smartphone mit zwei 5,6 Zoll großen Displays, konnten wir leider nicht ausprobieren. Leider auch nicht den Zwei-Bildschirm-Laptop Surface Neo. Dafür lieferte Surface-Chef Panay, der natürlich schon beide Prototypen besitzt und aktiv nutzt, aber eine logische Begründung: Die Produkte sind noch nicht ganz fertig, deshalb wolle man sie über ein Jahr früher nur zeigen und sie Dritte noch nicht anfassen lassen.
Damit will Microsoft letztendlich vermeiden, dass Berichte im Netz kursieren wie „ah, das knirscht noch“ und ähnliches. Dafür gab es aber neue interessante Informationen zum Surface Duo und Surface Neo: Panay erklärte den Einsatz von Android auf dem Surface Duo damit, dass das mobile Betriebssystem von Google für dieses Gerät eben am besten geeignet sei. Man arbeite auch mit Google hervorragend an den Anpassungen für Android für dieses Gerät zusammen.
Außerdem erklärte er, dass man sich noch nicht zu den Kamerafunktionen vom Surface Duo geäußert habe, weil bis zur Veröffentlichung noch viel Zeit vergehen wird und sich die Technik für Smartphone-Kameras noch ändere. Das Surface Duo soll aber eine sehr gute Kamera erhalten.
Surface Neo: Zwei Bildschirme sind besser als einer
Mit dem Surface Neo wird ja Ende des Jahres 2020 auch noch ein klappbares Notebook mit zwei Displays auf den Markt kommen. Auf diesem läuft dann Windows 10 X, eine für den Zwei-Bildschirm-Betrieb angepasste Version von Windows 10. Interessant hier: Surface-Chef Panos Panay erklärte, dass Nutzer generell lieber mit zwei Bildschirmen als mit großen Bildschirmen arbeiten. Sie können so die Fenster der benötigten Anwendungen auf den Displays platzieren, wie es ihnen am besten passt.
Für Microsoft ist dies auch die Erklärung, warum sowohl das Surface Neo als auch das Surface Duo aus zwei eigenständigen Displays bestehen, die sich - anders als bei der Konkurrenz - nicht zu einem Bildschirm zusammenklappen lassen.
Surface Pro 7: In vielen Punkten besser als der Vorgänger
Kommen wir zu den Produkten, die wir tatsächlich anfassen durften: Surface Pro 7, Surface Pro X, Surface Laptop und die Surface Earbuds.
Das Surface Pro 7 ist vor allem ein Update zum bisherigen Modell. Wichtigste Neuerung ist hier der USB-C-Anschluss. Optisch und haptisch ändert sich nicht viel und wir konnten da jedenfalls beim Antesten keine Besonderheiten bemerken.
Interessant ist, dass in den bereits erhältlichen Surface-Pro-7-Geräten nun die 10. Generation der Intel-Prozessoren steckt – also die Ice-Lake-Prozessoren. Hinzu kommen verbesserte Mikrofone, die die Stimme des Nutzers besser auffangen sollen, so dass Gespräche nicht durch Umgebungsgeräusche gestört werden. Viel wichtiger finden wir, dass das Surface Pro 7 nun über eine bessere Akkulaufzeit und Schnelllade-Funktion verfügen. In einer Stunde ist der Akku auf 80 Prozent aufgeladen.
Das Surface Pro 7 ist je nach Konfiguration für ab 899 Euro erhältlich – richtig Spaß macht es aber erst ab einem Core i5 und kostet damit ab 1.049 Euro.
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Surface Laptop 3: Jetzt auch mit AMD-CPUs
Die Surface-Laptop-Reihe erreicht mit dem Surface Laptop 3 die dritte Generation und hier gibt es zum ersten Mal auch eine 15-Zoll-Variante und mit komplett metallischem Gehäuse. Außerdem verbaut Microsoft in diesen Laptops auch zum ersten Mal AMD-Ryzen-CPUs, allerdings nur in den Varianten, die für Privatkunden gedacht sind. Geschäftskunden erhalten nur die Intel-Core-Prozessoren der 10. Generation.
Zu den weiteren Besonderheiten gehören der USB-C-Anschluss und vor allem die austauschbare SSD. Privatanwender zahlen für die 13,5-Zoll-Variante ab 1.149 Euro und für die 15-Zoll-Variante ab 1.349 Euro. Der Preis klingt hoch, aber man erhält hochwertig verarbeitete, ausdauernde Geräte.
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Surface Pro X: Mit Microsoft-Qualcomm-CPU besonders ausdauernd
Die Surface-Reihe wird durch das Surface Pro X komplettiert, welches erst ab dem 19. November 2019 auf den Markt kommt. Es kostet ab 1.149 Euro. Das 2-in-1-Edge-to-Edge-Laptop besitzt ein 13-Zoll-Touchscreen mit LTE.
Nach dem Ausprobieren müssen wir feststellen: Das Surface Pro X ist angenehm dünn und leicht und bietet bei der geringen Größe einen doch großen Bildschirm. Die Besonderheit bei diesem Surface-Gerät ist der Prozessor: Den hat Microsoft nämlich eigens für das Pro X gemeinsam mit Qualcomm entwickelt.
Es handelt sich also um eine ARM-basierte CPU, was für eine längere Akkulaufzeit sorgt. Dafür laufen dann die klassischen x86-Anwendungen auch nur emuliert und nur die Microsoft-Store-Apps nativ. Details zur CPU will Microsoft zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Beim ersten Hands-on fanden wir das Surface Pro X für ein Windows-Gerät äußerst leicht, kompakt und dank LTE auch mobil. Microsoft greift damit ernsthaft die iPads von Apple an und muss sich mit dem Surface Pro X auch nicht verstecken. Im Test wird sich dann zeigen, welche Leistung es tatsächlich bietet. Interessant fanden wir noch das für das Surface Pro X entwickelte Keyboard und den Slim Pen. Letzterer lässt sich innerhalb der Tastatur transportieren und aufladen. Coole Idee für alle, die gern mal Zubehör liegen lassen.
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Surface Earbuds: Erst ab Anfang 2020 in Deutschland erhältlich
Kommen wir noch zu den Surface Earbuds, die wie Broschen aussehen, die man sich ins Ohr steckt. In die Ohrhörer hat Microsoft viel Entwicklungsaufwand gesteckt, was auch bei jeder Gelegenheit betont wird. Damit soll wohl auch der recht hohe Preis gerechtfertigt werden, denn in den USA sind die Surface Earbuds für immerhin 250 US-Dollar erhältlich, sind also teurer als die Apple AirPods.
In Berlin erklärte Surface-Chef Panay, dass die Ohrhörer In Deutschland ab Anfang 2020 verfügbar sein werden – wir vermuten dann mal für 250 Euro.
Wir konnten uns die Surface Earbuds kurz in die Ohren stecken, wollen uns hierzu aber noch kein abschließendes Urteil bilden. Nur so viel: Sie sind leicht und klein, passen angenehm in den Ohrkanal und 8 Stunden sind eine schön lange Laufzeit, die sich über die Transportschale dank integriertem Akku mehrfach verlängern lässt.
Positiv empfanden wir, dass die Dinger nicht zu fest im Ohr steckten und dadurch noch die Umgebungsgeräusche leicht wahrnehmbar waren. Etwas gewöhnungsbedürftig war dagegen die Bedingung per Finger, weshalb die Außenseite der Earbuds auch so großflächig designt ist. Mit Doppeltippen kann man die Musikwiedergabe pausieren und mit Wischbewegungen die Lautstärke verändern. Das hat aber irgendwie nicht immer auf Anhieb geklappt.
In jedem Ohrhörer steckt ein eigenes Mikrofon, was ganz gut ist, wenn man telefoniert oder Sprachassistenten nutzt. Praktisch ist die direkte Integrierung von Office 365: So kann man einfach etwas in Word diktieren, selbst wenn man sich in einer lauten Umgebung befindet. Unterstützt werden alle gängigen Plattformen und die Verbindung erfolgt über Bluetooth 4.1/4.2.