WhatsApp gehört zu Facebook und Facebook hat beschlossen, die Nutzerdaten zusammenzuführen. Das allein stößt bei vielen Nutzern beider Plattformen schon auf wenig Gegenliebe. Doch die dazu geänderten Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen sind den Datenschützern in Deutschland ein Graus. Das Häkchen, mit dem der Nutzer der Daten-Weitergabe zustimmt, war schon standardmäßig gesetzt - von vielen wohl unbemerkt - und man konnte es nur innerhalb einer bereits vergangenen Frist entfernen. Wir haben unsere Leser zwar mehrmals darauf hingewiesen - doch viele dürfte die Information nicht erreicht haben. Hinzu kommt, dass auch Nutzer betroffen sind, die WhatsApp gar nicht nutzen. Nämlich dann, wenn ihre Nummer im Telefonbuch von Freunden steht, welche den Chat-Dienst nutzen. Die Datenschützer haben WhatsApp darum abgemahnt. Doch seither hat sich wenig getan. WhatsApp hat Widerspruch eingelegt und die Sache wird vor Gericht ausgetragen.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat nun in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt den deutschen Nutzern empfohlen: „Alle Nutzer von Whatsapp sollten ernsthaft prüfen, künftig eher eine der vielen alternativen Messengerdienste von Anbietern zu nutzen, die einen datenschutzfreundlicheren Umgang mit Informationen ihrer Kunden praktizieren“ ( via t3n.de). Weil Facebook in Hamburg seine deutsche Niederlassung hat, ist Johannes Caspar zuständig.
Aktuell gebe es noch keinen Datenabgleich zwischen Facebook und WhatsApp mit Nummern der 49er-Vorwahl. Doch Facebook betone, so Caspar, dass man nach irischem Recht (dort steht die Europa-Zentrale des Unternehmens) vorgehen wolle.
Eine beliebte WhatsApp-Alternative ist Threema. Der Dienst setzte früher als WhatsApp auf eine wirksame Verschlüsselung und erfreute sich nach der Ankündigung, Facebook- und WhatsApp-Daten sollen in einen Pool wandern, großen Zulaufs.