Vertrag zur Mehrheitsübernahme geschlossen

Datagroup kauft Diebold Nixdorf Portavis



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 
Der Systemhauskonzern aus Pilzhausen will sich die Mehrheit am norddeutschen IT-Dienstleister sichern und so seinen Finanzbereich ausbauen.

Die Datagroup SE hat am 20. Januar 2020 einen Kaufvertrag zur Übernahme von 68 Prozent der Anteile an der Diebold Nixdorf Portavis GmbH von der Diebold Nixdorf, Incorporated unterzeichnet. Damit erweitern die Schwaben ihr Kundenportfolio mit den Großkunden Hamburger Sparkasse AG, Sparkasse Bremen AG und Hamburg Commercial Bank AG. Nach der Übernahme der ikb Data, heute Datagroup Financial IT Services (FIS) im August 2017, sei dies ein weiterer vertikaler Schritt in Richtung Finanzmarkt.

Max H.-H. Schaber, Vorstandsvorsitzender von Datagroup, erwartet eine bessere Wahrnehmung als Betriebsdienstleister im Bankensektor
Max H.-H. Schaber, Vorstandsvorsitzender von Datagroup, erwartet eine bessere Wahrnehmung als Betriebsdienstleister im Bankensektor
Foto: Datagroup/Mellenthin

Portavis erbringt IT-Services für Kunden im Finanzdienstleistungssektor und soll im laufenden Geschäftsjahr mit rund 200 Mitarbeitern Umsätze von rund 60 Mio. Euro erwirtschaften. Das Unternehmen betreut im Wesentlichen die genannten Hauptkunden im Rahmen langlaufender Service-Verträge. Die Hamburger Sparkasse und die Sparkasse Bremen halten weiterhin 32 Prozent an der Diebold Nixdorf Portavis GmbH.

Damit baut Datagroup das Geschäft mit Cloud- und IT-Dienstleistungen im Finanzbereich weiter aus. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt.

Dass Datagroup und Portavis sich sehr gut ergänzen, findet auch Peter Schneck, Vorstand M & A, Recht und Investor Relations bei Datagroup.
Dass Datagroup und Portavis sich sehr gut ergänzen, findet auch Peter Schneck, Vorstand M & A, Recht und Investor Relations bei Datagroup.
Foto: Datagroup SE

"Die Übernahme ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von Datagroup", kommentiert Max H.-H. Schaber, Vorstandsvorsitzender der Datagroup. „Wir gewinnen ein Unternehmen, das sehr komplementär zu den bestehenden Aktivitäten der Datagroup Financial IT Services ist und hochinteressantes Branchen-Know-how und attraktive Kundenbeziehungen im anspruchsvollen Finanzsektor mitbringt. Von der Übernahme der Portavis erwarten wir nicht nur Größenvorteile, sondern auch eine bessere Wahrnehmung am Markt als bedeutender bankenunabhängiger Betriebsdienstleister für den Banken-IT-Betrieb.“

Stärkere Präsenz im Markt

"Unsere ausgewiesene Expertise im Finanzbereich trug maßgeblich dazu bei, dass wir uns gegen andere namhafte Kaufinteressenten durchsetzen konnten", ergänzt Peter Schneck, Vorstand M & A, Recht und Investor Relations. "Datagroup und Portavis ergänzen sich hervorragend und können gemeinsam schneller wachsen. Wir freuen uns darauf, zusammen mit den neuen Kollegen die Erfolgsgeschichte von Datagroup weiter fortzuschreiben."

Andreas Baresel, Vorstand Produktion bei Datagroup: „Wir gehen davon aus, dass wir im Bankensektor weiter stark wachsen können.“
Andreas Baresel, Vorstand Produktion bei Datagroup: „Wir gehen davon aus, dass wir im Bankensektor weiter stark wachsen können.“
Foto: Datagroup SE

"Die Zukunft der Bankenwirtschaft ist digital", so Andreas Baresel, Vorstand Produktion von Datagroup. "In einem Niedrigzinsumfeld sind elektronisches Banking und mobile Bezahldienste der Weg zur Verbesserung der Ertragskraft in der Bankenwelt - damit steigt auch der Bedarf an Serviceleistungen im IT-Bereich. Gleichzeitig erhöht die steigende Regulierung des Sektors, beispielsweise in Form der EU-Zahlungsdienstrichtlinie, die Anforderungen an die Banken."

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