Der in der Regel bestens informierte Apple-Journalist Mark Gurman von Bloomberg stellt in seinem aktuellen Power-On-Newsletter seine Gedanken zum nächsten iPad Pro vor. Demnach werde Apple im kommenden Jahr das iPad Pro komplett renovieren, wie zuletzt 2018. Das neue Profi-Tablet samt Magic Keyboard soll "einen Tablet-Markt aufmischen, der tief in der Flaute steckt".
Neue Fensterverwaltung brachte nicht den erhofften Durchbruch
Eine Zeit lang propagierte Apple das iPad Pro als potenziellen Nachfolger des Macs, wozu die neue Fensterverwaltung mit Stage Manager, professionelle Tastaturen für das Apple-Tablet und spezielle Versionen von Final Cut Pro und Logic Pro für iPadOS dienen sollten. Doch man merkte schnell (und auch wir selbst gehörten dazu), dass es so flott und intuitiv wie auf dem Mac bei komplexeren Vorgängen dann doch nicht geht. Fakt ist, dass das iPad mittlerweile den geringsten Umsatz unter den wichtigsten Segmenten von Apple erwirtschaftet.
Im vergangenen Quartal, resümiert Gurman, sank der Absatz auf den niedrigsten Stand seit dem Höhepunkt der Pandemie Anfang 2020. Apples Stückzahlen sind zudem laut Daten von IDC im zweiten Quartal um 17 Prozent zurückgegangen. Dazu trägt bei, dass viele, gerade auch Profi-User und Unternehmen, sich seit der Pandemie umfassend mit aktuellen elektronischen Geräten ausgestattet haben. Das iPad Pro hat seit der Einführung des aktuellen Designs im Jahr 2018 auch "kein bahnbrechendes Update" mehr erfahren.
Trotz Rückgangs bleibt Apple klar Marktführer
Dennoch bleibe Apple Marktführer bei den Tablets, mit einem Anteil von 37 Prozent an den Auslieferungen im letzten Quartal - zudem die Konkurrenz noch schneller zurückfalle. Laut IDC ist abgesehen von Xiaomi der einzige große Hersteller, der im letzten Quartal mit einem Anstieg der Auslieferungen um 42 Prozent zulegen konnte, was dem chinesischen Elektronikhersteller aber auch nur auf insgesamt 1 Million Einheiten bringe, verglichen mit Apples fast 11 Millionen.
Doch was will Apple tun, um das iPad Pro wieder nach vorn zu bringen und auch für Profis interessanter zu machen? Gurman glaubt, dass das neue Modell im nächsten Jahr erscheint und die erste größere Aktualisierung des Produkts seit 2018 bedeuten wird. Das aktuelle iPad Pro wurde zwar in den letzten Jahren mit neuen Chips, Kameras, Display-Technologien und Sensoren aufgerüstet, hat aber ansonsten keine wesentlichen Änderungen erfahren.
Die nächsten iPad-Pro-Modelle - Gurman gibt als Codenamen an "J717, J718, J720 und J721" - werden demnach auf den M3-Chip der nächsten Generation umgestellt und als erste Tablets von Apple mit OLED-Displays ausgestattet sein. Diese sollen technisch denen entsprechen, die seit dem iPhone X im Jahr 2017 auch im iPhone verwendet werden.
Diese Displays sind schärfer und heller und geben Farben genauer wieder. Die neuen Pro-Modelle werden in den Größen 11 Zoll und 13 Zoll erhältlich sein, was das Display des aktuell größeren Modells von derzeit 12,9 Zoll leicht vergrößert.
Auch besseres Magic Keyboard für mehr Ähnlichkeit mit Laptops
Außerdem will Gurman erfahren haben, dass es ein überarbeitetes Magic Keyboard geben wird, wodurch das iPad Pro "noch mehr wie ein Laptop aussehen" soll als das aktuelle Gerät. Es biete auch ein größeres Trackpad und begegnet damit Beschwerden über das aktuelle Magic Keyboard, das 2020 auf den Markt kam.
Man darf hier auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Das iPad Pro 2024 wird auf jeden Fall schneller, ob es auf dem Apple-Tablet auch praktikabler für komplexe und Profi-Aufgaben wird, entscheidet aber auch die Weiterführung des iPadOS hin zu einer leichteren und intuitiven Bedienbarkeit. Ein überarbeitetes Magic Keyboard kann das ohne Zweifel unterstützen. (Macwelt)