Mit einem virtuellen, privaten Netzwerk - kurz VPN - können Sie Ihre Internetnutzung sicher und geschützt vor fremden Blicken abwickeln. Ganz gleich, ob Sie sich zuhause oder an einem öffentlichen WLAN-Hotspot befinden. Doch wie sicher sind Ihre Daten wirklich über ein VPN? Wie können Sie sicher sein, dass das VPN seine Arbeit korrekt ausführt und nicht Ihre Daten in der halben Weltgeschichte verteilt?
Für letzteres gibt es einen relativ einfachen Weg: Geben Sie in Google mal den Satz „Wie ist meine IP“ ein. Die daraufhin erscheinenden Treffer nennen Ihre aktuelle, öffentliche IP-Adresse. Wenn Sie sich in einem VPN befinden, sollte Google hier stattdessen die IP des VPNs anzeigen. Wenn das nicht der Fall ist, wissen Sie bereits, dass ein Problem besteht.
Wenn Sie die IP-Adresse Ihres VPNs nicht kennen, dann kopieren Sie die IP, die Google Ihnen anzeigt (z.B. 107.152.98.165), und geben Sie diese in folgender Form erneut in Google ein: IP 107.152.98.165. Die ersten paar Suchergebnisse sollten Ihnen verraten, wo sich die IP-Adresse befindet. Wenn Sie beispielsweise in München wohnen und die IP-Adresse in der Schweiz registriert ist, funktioniert Ihr VPN tadellos.
Ihre öffentliche IP-Adresse ist aber nur eine Möglichkeit, wie private Daten an die Öffentlichkeit gelangen können. Um Ihren vollständigen Privatsphäre-Status zu überprüfen, besuchen Sie die Webseite IPLeak.net. Hier werden diverse Möglichkeiten getestet, wie und ob Ihre Daten nach außen gelangen, etwa mit Hilfe von WebRTC, DNS Leaks, Torrents und Geodaten.
Nicht alle von diesen Tests funktionieren aber automatisch. Der Torrent-Test beispielsweise erfordert im Vorfeld den Download einer kleinen Torrent-Datei um zu überprüfen, ob Torrents durch Ihr VPN geschleust werden oder nicht.
Der Geodaten-Test ist zwar hilfreich, doch Ihre Ortsdaten geheim zu halten ist ohnehin ein eher einfaches Unterfangen. Erlauben Sie es einfach keiner Webseite, jemals auf Ihren Standort zuzugreifen, während Sie sich in einem VPN befinden. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, ist beispielsweise einen speziellen Browser – etwa Firefox – als Ihren persönlichen VPN-Browser festzulegen. Alternativ benutzen Sie eine Browser-Erweiterung wie anonymoX für Firefox, die bei Bedarf eine falsche Ortsangabe an Webseiten weitergibt.
Sickern Informationen durch Ihr VPN, ist aber meistens das Domain Name System (DNS) der Schuldige. Um sich im Internet zu bewegen, benötigt Ihr Endgerät Kontakt zu DNS-Servern. Diese wiederum helfen dabei, Web-Adressen von Namen in numerische IPs zu übersetzen. Ein PC nutzt dafür typischerweise die DNS-Server Ihres Internet-Providers. Wenn Sie allerdings ein VPN nutzen und die DNS-Daten über einen lokalen Service-Provider beziehen, kann das genug Informationen über Sie preisgeben, um Spione direkt in Ihre Richtung zu lotsen.
Sie können das Problem beispielsweise beseitigen, indem Sie permanent zu einem alternativen DNS-Provider wechseln, etwa Google, OpenDNS oder ComodoSecure DNS.
Sobald Sie Ihre DNS-Probleme in den Griff bekommen haben, statten Sie IPLeak einen erneuten Besuch ab und überprüfen die Testergebnisse. Wenn dort DNS-Server angezeigt werden, die nicht im Zusammenhang mit Ihrem ISP oder generellen Ortsinformationen stehen, haben Sie alles richtig gemacht und genießen ab sofort vollen Schutz über Ihre VPN-Verbindung. (PC-Welt)