Mit iOS 12 will Apple dem Nutzer noch mehr Macht geben. “More power to you.“ – damit bewirbt Apple das iOS-Update. Ab sofort steht die neue Version zur Verfügung. Sie können sie in der Einstellungen-App Ihres Geräts unter "Allgemein – Softwareupdate" aufrufen und herunterladen. Die Geräte ab iPhone 5S, iPad Mini 2, iPod Touch der sechsten Generation und iPad Air unterstützen das Update. Hier haben wir bereits versteckte Funktionen gesammelt.
FaceTime
Wer mit bis zu 32 Kontakten gleichzeitig ein Gespräch führen möchte, muss dafür ab Herbst dieses Jahres nicht mehr auf Programme wie etwa Skype zurückgreifen, sondern kann dafür FaceTime nutzen – egal, ob Audio- oder Video-Telefonie. Kommunikation sei seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Apple-Philosophie gewesen, meint Apples Senior Vice President für Software-Entwicklung, Craig Federighi. Mit dem neuen FaceTime kann man auch bereits bestehenden Konversationen zu einem späteren Zeitpunkt beitreten, beispielsweise auch über die Nachrichten-App.
Die einzelnen Gesprächsteilnehmer werden im quadratischen Format unterschiedlich groß dargestellt, ganz nach dem Motto: Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause. Soll heißen: Diejenigen, die etwas sagen, werden größer dargestellt als diejenigen, die nichts sagen. Zusätzlich gibt es neue Funktionen, wie „coole Filter, animierte Text-Effekte, lustige Sticker und mehr“, die die Gespräche in FaceTime oder der Nachrichten-App auflockern sollen. Offenbar kommt jedoch die Funktion erst gegen Ende 2018 – Apple hat Group Facetime aus der siebten iOS-12-Beta zurückgezogen.
Perfomance
Die starke Performance von iOS 12 wird laut Apple deutlich zu spüren sein. Dabei legt das Unternehmen den Fokus besonders auf die alltäglichen Dinge, wie etwa das Starten der Kamera-App oder das Tippen auf der Tastatur. iOS 12 soll auch das parallele Arbeiten mit mehreren Apps gleichzeitig angenehmer gestalten. Dies wird vor allem Nutzer von älteren iPhone- oder iPad-Modellen erfreuen, denn Apple verspricht: „Diese Features verbessern die Leistung auf allen Geräten, die bis zum iPhone 5S und iPad Air zurückreichen.“ Demnach kann die Kamera unter iOS 12 bis zu 70 Prozent schneller geöffnet werden, die Tastatur reagiert bis zu 50 Prozent schneller und Apps können unter „heavy workload“ doppelt so schnell gestartet werden wie zuvor.
Memoji
Keine fünf Minuten, nachdem Apple die neue Funktion rund um die Animoji vorgestellt hat, tauchten im Internet bereits die ersten Memes auf, die das neue Feature belächelten. Neben einer Reihe neuer Animoji (Geist, Tiger, Koala und T-Rex), können die kleinen animierten Charaktere nun auch die Zunge rausstrecken oder zwinkern. Vorausgesetzt, dass der iPhone X-Nutzer dies auch tut.
„1960 dachte man noch, dass 2018 die Autos fliegen könnten. Stattdessen stellt Apple kleine Tierchen vor, die die Zunge rausstrecken können“, kommentierte ein Nutzer ganz trocken im Internet. Braucht man wirklich so ein Feature? Natürlich nicht, aber es kann sicherlich für den einen oder anderen Spaß und Lacher sorgen.
Eine wirkliche Neuerung dagegen sind die Memoji, die im Prinzip ein personifiziertes Animoji darstellen. iPhone X-Nutzer können sich selbst in digitaler Form erstellen, Haut- und Haarfarbe anpassen, sowie Frisur und Brille individuell einstellen. Mit den Animojis, Memojis und (den fast schon veralteten) Emojis, kann sich nun aber kein Apple Nutzer mehr über zu wenig Möglichkeiten beschweren, Konversationen lustig zu gestalten.
Augmented Reality
Mit ARKit 2 können Entwickler nun für noch eindrucksvollere AR-Momente sorgen. Sogar für solche, die man mit seinen Freunden gleichzeitig erleben kann.
AR-Objekte können nun mit der Nachrichten-App und Mail verschickt und in der echten Welt platziert werden. Ebenfalls recht nützlich könnte die neue App namens „Measure“ werden, mit der man dreidimensionale Gegenstände messen kann und sich bestimmte Strecken berechnen lassen. Wenn beim nächsten Umzug also kein Zollstock in der Nähe ist, kann man rein theoretisch auch auf Measure zurückgreifen. Wie genau die App sein wird, gilt es noch auszuprobieren.
Screen Time
Der Albtraum für jedes Kind ist wahr geworden, besorgte Eltern machen im Herbst vermutlich vor Begeisterung den einen oder anderen Luftsprung. Aber auch Erwachsene, die sich selbst kontrollieren möchten, werden von Screen Time sicherlich profitieren können.
Die App ermöglicht es, den Überblick über die Zeit nicht zu verlieren und den Gebrauch mancher Apps oder Besuch bestimmter Webseiten auf eine zuvor eingestellte Nutzungszeit zu beschränken.
Benachrichtigungen
Bereits Anfang März berichteten wir über ein Konzept-Design, mit dem ein Künstler seine Vorstellungen eines praktischeren Benachrichtigungs-Systems präsentierte. Möglicherweise hat Apple sich ein Beispiel an besagtem Konzept genommen.
Nicht Stören
Aktivierte man bisher den Nicht Stören-Modus, sofern man zum Beispiel nachts nicht von etwaigen Nachrichten geweckt werden wollte, wurden diese dennoch auf dem Bildschirm angezeigt. Eine neue Funktion soll dies verhindern, damit man erst gar nicht in Versuchung kommt, die gewünschte Ruhe zu unterbrechen. Der Rahmen für die Ruhepause lässt sich frei einstellen.
Hat man beispielsweise im Kalender ein Meeting eingetragen, kann man unter iOS 12 angeben, dass man während des Meetings nicht gestört werden möchte. Das Ergebnis: Keine Nachrichten auf dem Sperrbildschirm. Natürlich kann man dies auch auf die gesamte Nacht ausweiten, sodass man die neuen Nachrichten erst nach dem Aufstehen zu Gesicht bekommt.
Fotos teilen und suchen
Eine neue Funktion namens „Für dich“ zeigt dem Nutzer eine „großartige Auswahl an Momenten aus deiner Fotobibliothek an und macht intelligente Vorschläge, die Fotos mit den Leuten zu teilen, die auf dem Foto abgebildet sind“, verspricht Apple. Damit wird das Teilen von Fotos unter iOS 12 noch intuitiver. Wenn der Rezipient ebenfalls ein iOS-Gerät mit der aktuellsten Version nutzt, erhält dieser den Vorschlag, ähnliche Fotos zu teilen.
Auch das Suchen von Fotos soll noch intelligenter ablaufen. Noch bevor der Nutzer einen Begriff in das Suchfeld eintippt, schlägt das iOS-Gerät eine Auswahl an Fotos vor. Je mehr Keywords der Nutzer gebraucht, umso kleiner wird die Auswahl der gewünschten Fotos.
Weitere Funktionen:
• Apple Books bekommt ein neues Design, mit dem die Suche nach neuen Büchern noch leichter wird
• Die Aktien-App sowie die Sprachmemo-App wurde ebenfalls überarbeitet und kommt erstmals auf das iPad
• Während die Deutschen weiterhin auf Apple News warten müssen, wurde die App für die bisherigen Nutzer angepasst
• Safari erstellt noch sicherere Passwörter
• Unterstützung von Drittanbieter-Navi-Apps für CarPlay
(Macwelt)