Auswertung der KfW

Coronakrise zwingt Mittelstand zu Innovationen

16.07.2020
Viele Mittelständler in Deutschland haben mit Innovationen auf die Corona-Pandemie reagiert.
Dieser kleine Coronavirus bringt tausende Unternehmen dazu, sich zu verändern.
Dieser kleine Coronavirus bringt tausende Unternehmen dazu, sich zu verändern.
Foto: Corona Borealis Studio - shutterstock.com

Gut ein Viertel (27 Prozent) der Unternehmen habe aufgrund der Krise zum Beispiel neue Produkte eingeführt oder Prozesse anders aufgestellt, weitere 16 Prozent planen entsprechende Schritte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Sonderbefragung der Förderbank KfW unter 3.000 Unternehmen, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

"Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland stemmen sich aktiv gegen die Krise. Viele von ihnen haben sehr schnell ihre Prozesse und Geschäftsmodelle den erschwerten Rahmenbedingungen angepasst. Das ist positiv", stellte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib fest. "Bereits kleine, schnell umsetzbare Maßnahmen können den Unterschied machen und maßgeblich dazu beitragen, die Krise zu überstehen."

Der Zwang zu Veränderung

Gut ein Fünftel (21 Prozent) hat demnach betriebliche Abläufe umgestellt, und 14 Prozent gaben an, ihr Geschäftsmodell verändert zu haben - darunter fällt beispielsweise die Umstellung eines Restaurants auf Liefer- und/oder Abholservice.

Aufgeschlüsselt nach Wirtschaftszweigen zeigt sich, dass mehrheitlich Betriebe aus der Dienstleistungsbranche Innovationen hervorgebracht haben (37 Prozent), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe und dem Handel (je 26 Prozent). Besonders erfinderisch zeigten sich Unternehmen, die Umsatzeinbrüche von mehr als 30 Prozent hinnehmen mussten.

Trotz der positiven Signale aus dem Mittelstand dämpfen die Ökonomen der KfW-Bankengruppe die Erwartungen. Es sei damit zu rechnen, dass aufgrund der teils angespannten finanziellen Lage "tiefergehende Innovationsvorhaben in der Krise zeitlich gestreckt, im Umfang verringert oder ganz aufgegeben werden". Dadurch sei zu befürchten, dass "von der Corona-Krise negative Auswirkungen auf das Hervorbringen grundlegender Innovationen im Mittelstand ausgehen".

KfW-Chefvolkswirtin Köhler-Geib mahnte: "Das ist eine Entwicklung, die wir im Auge behalten müssen, denn die Fähigkeit, größere Neuerungsschritte umzusetzen, ist für den Standort Deutschland hoch relevant und für eine nachhaltige Erholung unerlässlich." (dpa/rs)

Zur Startseite