COMPUTERWOCHE-Studie "Bestes Systemhaus 2017"

Collaboration - ein Markt sucht Partner

Der Freie Autor Lenz Nölkel war sechseinhalb Jahre lang Senior Communication Manager und Editor In Chief bei der evernine Group.
Bis Ende 2018 soll es nach dem Willen der Deutschen Telekom mit All-IP nur noch ein Netz für Daten und Sprache geben. Damit wäre eine Steilvorlage für Geschäfte mit Unified Communication & Collaboration (UCC) gelegt. Doch aktuell packen nur wenige Systemhäuser das Thema beherzt an.

Technologisch wachsen IT und TK immer stärker zusammen. Doch in den von Systemhäusern umgesetzten Projekten findet diese Entwicklung nur ein vergleichsweise schwaches Echo. Denn im Unterschied zum Vorjahr hat sich die Zahl der bewerteten Projekte (200) kaum verändert. Erneut gelang es in diesem Jahr nur drei IT-Dienstleistern, die Mindestfallzahl von zehn bewerteten Projekten zu erreichen, um ins Ranking zu gelangen: Controlware, Dimension Data und T-Systems.

Aktuell packen nur wenige Systemhäuser das Thema UCC beherzt an.
Aktuell packen nur wenige Systemhäuser das Thema UCC beherzt an.
Foto: Syda Productions - shutterstock.com

Diesen Umstand als Indiz dafür zu werten, dass viele Unternehmen sich einfach noch nicht mit der IP-Migration befasst haben, ist nicht wirklich valide. Denn Aussagen der Deutschen Telekom zufolge waren bereits im April 2017 knapp 60 Prozent aller Telekom-Anschlüsse von Privat- und Geschäftskunden in Deutschland migriert.

Ratgeber: UCC in 7 Schritten

Die Einführung neuer TK-Anlagen, meist verbunden mit der All-IP-Umstellung, führte - kaum verwunderlich - die Riege der bewerteten UCC-Projekte an. Dicht dahinter folgen Microsoft-Skype- oder Sharepoint-Projekte sowie Cisco-basierte Videokonferenzaufträge. In der Gesamtbetrachtung bieten diese Projektarten den IT-Dienstleistern sichtlich häufiger eine willkommene Einflugschneise in die TK-verbundene Welt als beispielsweise der Austausch einer TK-Anlage.

Die Zufriedenheit der Anwender mit ihren Dienstleistern in diesem Segment liegt auf Vorjahresniveau: Die Durchschnittsnote verbesserte sich nur unwesentlich von 1,88 auf 1,85. Die meisten anderen Disziplinen schneiden in der Bewertung deutlich besser ab.

Niederschmetternd war manches Urteil, das einzelne Kunden über den Verlauf eines Projekts - und den daran beteiligten Dienstleister fällten: "Keine Fachkompetenz, unrealistische Terminplanung", bemängelte ein Anwender, "stark angefangen und stark nachgelassen" ein anderer, dessen Dienstleister keine Techniker für die Nacharbeiten bereitstellen konnte. Kommentare dieser Art waren allerdings selten, positives Feedback wie "Zuverlässig, Termintreue, hohes Fachwissen" überwog.

Lesetipp: UCC-Anlage mit integriertem Telefonanschluss

Gesamt-Ranking "Beste Systemhäuser im Bereich Collaboration"

Rang

Unternehmen

Bewertung1

1.

Dimension Data

2,25

2.

Controlware

2,50

3.

T-Systems

2,70

1) Skala nach dem Schulnotenprinzip: Note 1 = sehr gut, bis Note 6 = ungenügend

Die COMPUTERWOCHE, eine Schwesterpublikation von ChannelPartner und CIO, befragt seit 2008 jedes Jahr Anwenderunternehmen, wie zufrieden sie mit den Leistungen ihrer Systemhauspartner sind. Grundlage dieser Bewertung bilden Projekte, die die Unternehmen gemeinsam mit ihren jeweiligen Dienstleistern in den vergangenen 24 Monaten umgesetzt haben. Im Rahmen der diesjährigen Umfrage bewerteten insgesamt 4.047 IT-Anwender 5.534 Projekte in insgesamt zehn Kategorien (IT-Security, Netzwerklösungen, Anwendungssoftware, PC- und Server-Infrastruktur, Managed Services, Storage-Lösungen, Mobility, Drucklösungen, Collaboration und Software-Infrastruktur). Die Befragung lief vom 1. Februar bis 11. Mai 2017.

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