Frau Favuzzi, auf welche Themen hat sich Die ACP IT Solutions AG fokussiert?
Favuzzi: ACP gehört zu den wachstumsstärksten IT-Providern in Deutschland und Österreich. Wir betreuen mit über 1.600 Mitarbeitern an über 48 Standorten Unternehmen, Behörden und Organisationen jeder Größe. ACP fokussiert sich auf klassische Infrastruktur- und Datacenter-Lösungen sowie Managed Services und legt zudem mit seinen Rechenzentren in Deutschland und Österreich einen Schwerpunkt auf hybride Cloud-Angebot. Des Weiteren stellt das Unternehmen mit der neuen Einheit ACP Digital Solutions seinen Kunden Lösungen und Angebote im Umfeld der Digitalisierung wie zum Beispiel IoT, Künstliche Intelligenz oder Modern Workplace zur Verfügung.
Rechenzentren stehen dabei im Wandel hin zu hybriden Strukturen. Dabei definieren unsere Kunden, welche Daten und Applikationen sie auslagern und welche nicht. ACP berät Unternehmen in der Entscheidung, welcher Grad der Auslagerung für sie am besten ist und betreut sie rund um ihre Public- oder Private-Cloud-Lösungen sowie zu ihren On-Premise-Anforderungen, kombiniert mit Managed-Service-Optionen nach einem Baukasten-System.
Wie managen Sie die Bereitstellung, Abrechnung und das Reporting unterschiedlicher Cloud- und Managed Services, Herr Wehrstein?
Wehrstein: Bislang müssen wir die unterschiedlichen Cloud Services intern getrennt betrachten, auch wenn wir unseren Kunden bereits eine einheitliche Rechnungsstellung anbieten. Bei Managed Services konnten wir das bereits in der Vergangenheit. Die Herausforderung in Zukunft wird allerdings darin bestehen, sogenannte integrierte Services einheitlich anbieten zu können. Die Herausforderungen hierbei sind vielschichtig und komplex, da es nicht nur um die Kombination unterschiedlicher Cloud Services geht, sondern auch um das Einbinden von ISV-Angeboten, die über unterschiedliche Cloud-Services-Plattformen angeboten werden und in einheitliche Angebotsformate, also zum Beispiel pro User und Monat, pro User und Tag, pro Nutzung, pro Leistung oder pro Transaktion überführt werden müssen.
Standardisierte und nicht-standardisierte Lösungen
Wie verkaufen Sie Managed Services und Cloud-Dienste?
Wehrstein: Wir bieten Angebote von standardisierten Services "XaaS" aus einem Servicekatalog mit Leistungsbeschreibungen, die sofort beim Kunden mit einer App kalkulierbar sind und über das Buchungsportal OPUS bereitgestellt werden. Sales-Consultants erarbeiten individuelle Angebot von nicht-standardisierten Lösungen, die bedarfsgenau an die Anforderungen der Kunden angepasst werden. Damit unterstützen wir unseren Vertrieb beim Verkauf vor Ort.
Welche Tools oder Dashboards nutzen Sie für die Bereitstellung, Management und Abrechnung Ihrer Managed Services und Cloud-Dienste?
Wehrstein: Wir haben uns in der Vergangenheit genau über den Tool-Ansatz dem Thema genähert und festgestellt, dass man hierbei immer an Grenzen stößt, bei denen die Entwicklung des eingesetzten Werkzeugs zu langsam oder vielleicht sogar in die falsche Richtung geht, oder am Ende sogar ein neuer Anbieter auf dem Markt erscheint, der besser zum eigenen Geschäftsmodel passt.
Wie haben Sie dieses Problem gelöst?
Wehrstein: Wir haben eine Architektur für einen Digital Framework Service erstellt und darin unsere Werkzeuge, deren Funktionen und deren Schnittstellen dargestellt. Wir konnten die für unsere Strategie notwendigen Bausteine identifizieren und deren Funktion festlegen. Wichtig dabei ist, dass wir die Architektur-Building-Blocks austauschbar gestalten und dadurch den Fokus auf unser Geschäftsmodell und nicht auf ein Tool legen.
Was bedeutet die Digitale Transformation für Ihr Unternehmen? Wie "leben" sie diese?
Wehrstein: Wir haben in der ACP Gruppe in den Gesellschaften umfassende Kompetenzen, die wir im letzten Jahr unter dem Dach einer neuen Gesellschaft, der ACP Digital Solutions, zusammengeführt haben. Für die Transformation haben wir drei Säulen definiert: ACP selbst durch Prozessdigitalisierung und die Verknüpfung aller internen Tools über eine Datendrehscheibe, die Digitalisierung des Bezugswegs für den Kunden über einen Digital Workplace und die Unterstützung bei der Digitalisierung unserer Kunden.
ACP bei Channel meets Cloud
Welches Kernanliegen werden Sie bei Channel meets Cloud am 28. Februar 2019 adressieren?
Wehrstein: Wir wollen zeigen, wo wir stehen und wohin sich aus unserer Sicht der Markt entwickeln wird. Entscheidend wird sein, dass sich die Service-Landschaft inklusive der Prozesse und der Standardisierung des Service-Portfolios anpassen muss. Genau hier bieten wir das Gespräch an: Eine Diskussion darüber, wie die Unterstützung des Vertriebes bei geändertem Bezugsmodell für den Kunden aussehen muss. Wir sind der Meinung, dass es im Vertrieb eine neue Anforderung hin zur Lösungsberatung geben wird. Dafür braucht es nicht nur zusätzliche Qualifikationen für die bestehende Mannschaft, sondern auch neue Mitarbeiter mit anderen Profilen und Schwerpunkten.
Favuzzi: ACP ist als starker Platinum Partner mit der HPE zusammen vertreten. Dies zeigt auch die enge Verbundenheit - sowohl in der Vermarktung der HPE-Themen bei unseren Kunden als auch der HPE Technologie und Services in unseren Rechenzentren. Zudem gehen wir auch bei den neuen Themen IoT und Digitalisierung gemeinsam an den Markt.
Herr Steinberger, warum ist gerade das Thema Abrechnung von Cloud- und Managed Services so wesentlich für den Geschäftserfolg von Systemhäusern, Service Providern und ISVs?
Steinberger: Die Umstellung auf eine digitale Wertschöpfung erfordert häufig, dass Anwendungen in mehreren Rechenzentren und Clouds sowie an der Peripherie des Netzwerks gespeichert und verarbeitet werden. Das bringt auch neue Herausforderungen hinsichtlich der betrieblichen Effizienz und der Verwaltung unterschiedlicher Plattformen mit sich. Eine umfassende, einheitliche Multi-Cloud-Managementlösung kann diese Hindernisse für eine erfolgreiche digitale Transformation beseitigen. Ein wesentliches Thema im Bereich Multi-Cloud-Management ist das Überwachen und Managen der Kosten. Mit unserer HPE Onesphere Multi-Cloud-Management-Plattform wird es zum Vorteil unserer Partner und Kunden möglich sein, verschiedene Services flexibel und transparent zu administrieren und abzurechnen.
Worüber stolpern Systemhäuser und Provider Ihrer Erfahrung nach immer wieder, speziell bei der Planung, Projektierung und Abrechnung von Cloud- und Managed-Service-Projekten?
Steinberger: Wesentliche Herausforderungen unserer Partner sind vor allem die zahlreichen Parameter der unterschiedlichen Cloud- und Managed-Service-Anbieter zu harmonisieren. Die Kundensituationen erfordern in Summe komplexe Lösungen in den Bereichen SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure as a Service), was im Vorfeld von unseren Partnern aufbereitet und geklärt werden muss. Es müssen auch alternative Lösungen, wie z.B. Outsourcing, Outtasking oder Managed Services in die Überlegungen eingebunden werden. Erst nach vollständiger Analyse und Bewertung der erforderlichen Service Level kann eine erfolgreiche Planung, Projektierung und Abrechnung erfolgen.
Wie unterstützen Sie Partner dabei, diese Hürden zu überwinden?
Steinberger: Neben den bereits genannten Lösungen wie HPE OneSphere oder Cloud Cruiser zur verursachungsgerechten Abrechnung von Cloud-Diensten bieten wir unseren Partnern mit HPE Greenlake und HPE Financial Services auch Lösungen, um den Aufbau und das Management von Multi-Cloud-Umgebungen beim Kunden zu vereinfachen und flexible Abrechnungsmodelle einzuführen.
Vielen Dank für das Gespräch Frau Favuzzi, Herr Wehrstein und Herr Steinberger und bis zum 28. Februar bei Channel meets Cloud!
Awardverleihung "Beste MSPs 2019"
Zusätzlich zum randvoll gepackten inhaltlichen Programm erwartet Sie bei Channel meets Cloud am Abend der Veranstaltung noch ein Highlight: ChannelPartner und COMPUTERWOCHE zeichnen zum zweiten Mal die besten Managed Service Provider Deutschlands aus. Wer sich die begehrten Trophäen sichert, erfahren Sie am 28. Februar 2019 bei Channel meets Cloud!