Revolution für die Kommunikation

Cloud-Telefonie – ein heißes Eisen

Wolfgang Emmer ist Co-Founder des Netzwerks E2 Online Marketing. Zu seinen Schwerpunkten zählen Webstrategie, Performance Marketing und Social Media. Als IT-Publizist mit soziologischem Hintergrund widmet er sich nicht nur Themen wie Arbeit 4.0 sondern gibt auch Einblicke in die smarte Welt des Internet of Things.
IP-Telefonie hat das Potenzial, Workflows rund um die Kommunikation zu revolutionieren. Wir erklären, warum besonders Systemhäuser und IT-Dienstleister Telefonie aus der Cloud auf dem Schirm haben sollten.

Der Anfang einer Telefonkonferenz gleicht oft einer Fragestunde. Sätze wie: "Sind alle in der Leitung?" und "Hören Sie sich auch selbst?" kennt man zu Genüge. Aber auch auf die aktive Freisprechfunktion eines Teilnehmers, der die gesamte Konferenz mit seinem Rauschen stört, verzichtet heute jedes Unternehmen gerne.

IP-Telefonie, in Privathaushalten längst angekommen, spielt jedoch erst in Unternehmen ihre besonderen Stärken aus – in der richtigen Form versteht sich. Diese Technologie ermöglicht Unternehmen verbesserte Workflows und erleichtert die Kommunikation erheblich.

Neben den zahlreichen Funktionen ist auch der Preis einer VoIP-Lösung aus der Cloud ein gutes Vertriebsargument für Systemhäuser.
Neben den zahlreichen Funktionen ist auch der Preis einer VoIP-Lösung aus der Cloud ein gutes Vertriebsargument für Systemhäuser.
Foto: Evernine

Und damit spielt die Technologie vielen Systemhäusern in die Karten. Denn aufgrund des Wandels in der IT-Branche verstehen sich immer mehr IT-Dienstleister als "Enabler", die mittels moderner Technologien versuchen, die Arbeitsabläufe in Unternehmen effektiver zu gestalten.

Wir verraten, was die IP-Telefonie für Kunden von Systemhäusern so interessant macht.

Berater gefordert

Bis 2018 will die Telekom alle Anschlüsse von ISDN auf VoIP umstellen – ein Prozess, der tiefe Änderungen in der IT-Infrastruktur vieler Unternehmen hinterlässt und zugleich eine große Chance ist.

Eine Chance für Systemhäuser und ihre Kunden zugleich: Denn einerseits verhilft die Umstellung Mittelständlern mit neuen Funktionen dazu, Business-Prozesse zu optimieren. Andererseits fällt dieser Schritt vielen Unternehmen mit dem richtigen Berater an der Seite wesentlich leichter. Beispielsweise dann, wenn es um die Frage geht, ob nur bestimmte Geräte auf die neue Technik – mittels Wandlern – adäquat adaptiert werden sollen oder ob die komplette Kommunikationsstruktur grunderneuert wird.

So oder so: Ein solcher Umstellungsprozess erfordert ganz im Zeichen des Wandels in der IT-Branche kompetente Dienstleister. Vor allem dann, wenn – wie auch bei anderen Innovationen – Mythen die Fakten übertönen: "Telefonieren über das Internet – geht das nicht zu Lasten der Qualität?"

Für IT-Dienstleister ist die Skepsis vieler Kunden eine Möglichkeit, zum "TrustedAdvisor" zu werden. Gerade wenn das Telefon als zentrales Kommunikationsmedium jedes Unternehmens über die gleiche Leitung läuft, wie das Internet – oder gar die gesamte Telefonanlage in der Cloud sitzt –, ist es essenziell, Kunden zu Themen wie Datenschutz- und Compliance up-to-date zu halten.

Cloud-Telefonie auf dem Vormarsch?

Auch wenn bereits die meisten Anschlüsse von kleinen Unternehmen über VoIP laufen, ist das bei Mittelständlern, die auf größere Nummernblöcke setzen, nicht immer der Fall – besonders wenn es um Cloud-basierte Telefonanlagen geht: 27 Prozent der deutschen Unternehmen planen laut dem "Cloud Monitor" des Branchenverbands Bitkom allerdings auf VoIP oder sogar eine Telefonie aus der Cloud umzusteigen.

Doch gerade jetzt, wo auch hierzulande die Akzeptanz für Cloud Computing wächst und es – laut Bitkom – erstmals mehr Skeptiker als Befürworter gibt, scheint der ideale Zeitpunkt zu sein, auf Cloud-basierte IP-Telefonie zu setzen. Denn die Technologie ist konventionellen ISDN-Anlagenanschlüssen weit voraus.

Alle denkbaren Funktionen möglich

Mit Cloud-Telefonie - wie sie beispielsweise Nfon oder Placetel anbieten - ist heute fast alles möglich, was im Bereich der Telefonie denkbar ist: Sei es, wenn es um die Anbindung von mobilen Mitarbeitern und Niederlassungen geht, die sich mit wenigen Klicks als vollwertige Nebenstelle in die eigene Infrastruktur der Cloud-Telefonanlage integrieren lassen, oder wenn Kunden auf Features wie Verschlüsselung, eine übersichtliche Administration, Transparenz der Kommunikationsbewegungen und Skalierbarkeit des Systems und neuer Funktionen setzen.

Neben den zahlreichen Funktionen ist auch der Preis einer VoIP-Lösung aus der Cloud ein gutes Vertriebsargument für Systemhäuser. Verschiedene Anbieter werben mit vergleichsweise sehr günstigen Ferngesprächen und meist monatlich kündbaren Tarifen. Darüber hinaus ermöglichen sie firmenintern über die Cloud kostenlos zu telefonieren - ein Aspekt, der besonders für Unternehmen mit weltweit verstreuten Filialen interessant ist.

Fazit

Internet-Telefonie lässt sich in verschiedenen Varianten betreiben: Ob als Managed- oder Hosted-Service. Für welche Variante sich der Kunde auch entscheidet: Die gesamte Infrastruktur muss implementiert und betreut werden. Und auch hier gilt: Umso komplexer die Einsatzszenarien sind, desto wichtiger ist spezielles Know-how. Know-how, das besonders im Zusammenspiel mit zukunftsträchtigen Konzepten Unified Communication von zentraler Bedeutung ist. (tö)

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