Vertriebspartner als Cloud-Enabler

Cloud-Explosion beim Pfälzer Softwarehaus SoftEngine

freier Autor aus Waldenbuch
Der ERP-Software-Hersteller SoftEngine GmbH aus Hauenstein in der Pfalz stellte auf seinen alljährlich stattfindenden Solution Days die kommenden Versionen von BüroWare, WebWare und von anderen Produkten vor.
 
  • Die Cloud-Strategie von SoftEngine
  • eCommerce-Schnittstellen
  • In-Memory-Verarbeitung, Snapshots und Caching
  • Neue Versionen von PDFMailer, BüroWare und WebWare

Viele Neuerungen brachten die SoftEngine-Produkte BüroWare und WebWare auf den aktuellen Stand der Technik. Vertriebsleiter Helmut Dietz kündigte an, möglichst viele der Vertriebspartner in die Cloud bringen zu wollen.

Die Cloud-Strategie von SoftEngine

"Wir haben mit den Cloud-Hostern wie Amazon, Microsoft und ProfiHost gesprochen und wollen mit ihnen unser Cloud-Geschäft deutlich ausbauen", sagte Dietz im Gespräch. SoftEngine macht aber ausschließlich Channel-Vvertrieb über Partner, betont Dietz, und aus diesem Grund ist es jedem der rund 180 Partner selbst überlassen, seine Lösung in einer der über fünfzig Branchen beim jeweils bevorzugten Cloud-Hoster zu bringen. "Es wird also sehr viele SoftEngine-Clouds geben", kündigt Dietz an.

Schon seit mehreren Jahren arbeitet die Pfälzer Softwareschmiede mit E-Commerce-Häusern wie Oxid e-Sales oder ePages zusammen, die alle die Schnittstellen zu BüroWare und WebWare nutzen. Da SoftEngine auf keinen Fall als Cloud-Betreiber auftreten will, kann sich jeder der Partner in der DACH-Region seinen Lieblingsprovider wählen. "Hauptsache, die Endkunden werden vom jeweiligen Partner optimal betreut", erwartet der Vertriebsleiter.

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Denn nur optimale Kundenzufriedenheit gewährleistet in Dietz' Augen - nicht zu Unrecht - jene langfristigen Kundenbeziehungen und Software-Pflegeverträge, mit denen SoftEngine und sein Partner-Ökosystem ihren Umsatz machen. "Im Durchschnitt halten unsere Kundenbeziehungen 15 Jahre lang", so Dietz. Für eine so schnelllebige Branche wie die IT sei dies sehr lange. Auf dementsprechend wenig Interesse stößt die Option, mit eigenen Niederlassungen ins Ausland zu expandieren. Nein, Deutschland und Österreich sollten weiterhin der Schwerpunkt des SoftEngine-Marktes bilden. "Wir haben in der DACH-Region noch derart viele Marktchancen, dass wir hier die Kunden optimal betreuen möchten", entgegnet der Vertriebsleiter. Wachstums- und Umsatzzahlen wollte Dietz nicht preisgeben.

Analysen in der Cloud

Die Cloud bietet die Möglichkeit, eine entsprechende Lösung skalierbar und eventuell auch performant zu machen, insbesondere in dem neuen Auswertungsmodul, das Entwicklungsleiter Dirk Winter vorstellte. Winters Mannen und Frauen haben die Speicherverwaltung der Lösung auf In-Memory-Verarbeitung, Snapshots und Caching umgestellt, so dass selbst umfangreiche Tabellen oder Selektionen von mehreren zehntausend Datensätzen während eines Wimpernschlags ausgewertet werden können.

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"Wir wollen pfeilschnelle, intuitive bedienbare Auswertungen anbieten, die das System selbst generiert", so Dietz. In jedem Fall seien die Datenquelle und der schnelle Zugriff für den Komfort in der Bedienung ausschlaggebend. Neue Funktionen für Enterprise Search, Favoriten und eine Ereignis-Datenbank, die das Logging und Auditing erleichtert, ergänzen die Novitäten. Die neuen Versionen gehen nächstes Jahr in die Erprobung und sollen 2020 allgemein verfügbar werden. Die Neuerungen wurden am Developer Day und am letzten Tag der Konferenz angekündigt und live demonstriert.

Da, wie Winter erläuterte, die online betriebene Version WEBWARE ebenso in schnellem C++-Code geschrieben sei wie die offline betriebene BüroWARE, ergäben sich zwischen On- und Offline-Nutzung keinerlei Unterschiede. "Deshalb gibt es auch keine Sicherheitslücken, wenn man beide Versionen kombiniert nutzt, denn die Nutzer werden von der gleichen Basis verwaltet", sagte Winter im Gespräch. Das dürfte den Cloud-Skeptikern unter den Kunden den Wind aus den Segeln nehmen.

Marktchancen

Den Markt für seine ERP-Suiten sieht das Unternehmen weiterhin in Firmen mit fünf bis 50 Mitarbeitern. Der Fachmann mag über den hohen Entwicklungsaufwand staunen, doch, wie Dietz erläutert, kann SoftEngine aufgrund des reinen Vertriebs über den Channel den eigenen Vertrieb und Second Level Support sowie Verwaltung und Marketing gering halten. Die Hauptinvestitionen fließen in Forschung und Entwicklung - und in die hauseigene Schule. "Die Qualifizierung unserer Partner liegt uns sehr am Herzen, weshalb wir sie in unserer eigenen Schule mit festangestellten Lehrern trainieren, qualifizieren und zertifizieren."

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Das A und O ist die optimale Betreuung zufriedener Endkunden durch kompetente Partner. Dass Kunden im Schnitt 15 Jahre ihre Verträge behalten, trifft aber manchmal auch auf Partner zu. "Da hängen manchmal ganze Existenzen an diesem Engagement im Channel", weil der Vertriebsleiter zu berichten. Langfristige Zuverlässigkeit - dafür stehe SoftEngine, "und das wird immer so bleiben." Bestes Beispiel ist auch die Marketingleiterin Corinna Müller: Sie ist nun schon seit 16 Jahren bei den Pfälzern aus Hauenstein. (rw)

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