Channel-Initiative

Cisco adressiert KMUs

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Im KMU-Segment weist Cisco eigenen Angaben zufolge nur einen Marktanteil von acht Prozent im Netzwerkbereich auf. Das soll sich nun ändern.

Die im November 2019 auf dem Cisco Partner Summit in Las Vegas (Nevada, USA) verkündete Channel-Initiative für kleine und mittelständischen Unternehmen (KMU) nimmt nun konkrete Formen an. Cisco ist in diesem Segment des Netzwerkmarktes trotz mehrfacher, früherer Bemühungen eigenen Angaben zufolge nur mit einem Anteil von acht Prozent vertreten. Es hegt aber den Anspruch, auch in diesem Markt auf Kosten von Wettbewerbern wie AVM, D-Link, TP-Link, Linksys und Netgear wachsen zu wollen.

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Hierfür hat die Truppe von Channel-Chefin Jutta Gräfensteiner eine eigene, dedizierte Vertriebsmannschaft unter der Führung von Katharina Jessa abgestellt. Diese soll Cisco-Partnern, die KMU-Kunden neu gewinnen und betreuen wollen, die Arbeit mit dem Hersteller deutlich erleichtern. Um Neukunden in diesem Segment zu gewinnen, will Cisco die Höhe der dafür eingeplanten Partnerinvestitionen verdoppeln. "Das ist ein Eine-Milliarde-Euro-Markt", betonte Gräfensteiner im Gespräch mit ChannelPartner. "Das lohnt sich."

Eine eigene dezidierte Vertriebsmannschaft unter der Führung von Katharina Jessa kümmert sich ausschließlich um Cisco-Partner, die KMUs beliefern.
Eine eigene dezidierte Vertriebsmannschaft unter der Führung von Katharina Jessa kümmert sich ausschließlich um Cisco-Partner, die KMUs beliefern.
Foto: Cisco

Maßnahmen zur Gewinnung von KMU-Leads möchte Cisco ebenfalls ergreifen und beansprucht an dieser Stelle auch die Unterstützung der Distribution. Um die mittelständischen Kunden adäquat anzusprechen, wird das Team rund um Katharina Jessa regional angepasst aufgestellt.

Höhere Rabatte für KMU-Partner

Mit dem "Perform Plus"-Incentive belohnt Cisco Partner, die vorwiegend kleinere mittelständische Kunden bedienen, mit einem vierteljährlichen Rabatt. "Diesen Partnern wollen wir die Zusammenarbeit mit uns so einfach wie möglich machen", so Gräfensteiner. In einem "Virtual Demand Center" finden interessierte Partner nun ganz schnell die benötigten Marketing-Unterlagen. Auich der Zugang zu Dienstleistungen wie Telemarketing oder Datenakquise soll für Partner einfacher werden, ebenso die Co-Marketing-Finanzierung.

Cloud- und Managed Service Provider, die vorwiegend KMU bedienen, sollen schneller also solche zertifiziert werden. In Las Vegas hatte Ciscos weltweiter Channel-Chef Oliver Tuszik außerdem gefordert, dass ein Enterprise-Agreement mit einem Kunden innerhalb eines Arbeitstages abschließbar sein müsse.

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Neu hinzugekommen ist ferner die "Partner Experience Platform". In diesem Portal können Cisco-Partner ihre Geschäftserfolge viel schneller messen als bisher. Der Hersteller spricht sogar von einem bis zu 14 Mal schnelleren Zugriff auf die relevanten Daten als bisher.

KMU-Produkte auf dem Weg

Und die passenden SMB-Produkte (small & medium sized business) gibt es von Cisco obendrauf, etwa die Switches aus der Meraki-Reihe ("normal" verwaltete und mit der "Cloud managed"-Option), aber auch neue,wie die Catalyst 1000 Series-Switches, die in Deutschland aktuell allerdings noch nicht erhältlich ist (Quelle: ITscope).

Jutta Gräfensteiner, Director Channel and Partner Management bei Cisco Systems Germany: "Wir wollen die Kompetenzen unserer Partner stärken,"
Jutta Gräfensteiner, Director Channel and Partner Management bei Cisco Systems Germany: "Wir wollen die Kompetenzen unserer Partner stärken,"
Foto: Cisco Systems

All diese Maßnahmen zahlen sich offenbar aus, wie Gräfensteiner im Gespräch mit ChannelPartner verdeutlichte. In einer von Cisco unter den eigenen Goldpartnern im vierten Quartal 2019 durchgeführten Umfrage stellte sich heraus, dass drei Viertel von ihnen spürbare Verbesserungen im Umgang mit dem Hersteller vernommen hätten. Ein Jahr davor waren es nur 70 Prozent.

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