Aus den Resultaten der CIO-Umfrage von Logicalis geht ganz klar hervor, dass IT-Leiter die digitalen Wandel ihrer Unternehmen aktiv gestalten und nicht zu passiven Verwaltern der Transformation werden wollen. Hierzu hat Logicalis die CIOs dazu befragt, wie sie die digitale Transformation in ihren Unternehmen umsetzen wollen, wie die die Fortschritte bewerten, auf welche Hindernisse sie dabei stoßen und wie sie diese überwinden. Die größte Hürde in ihren Digitalisierungsbestrebungen stellt demnach für die CIOs das Arbeitsvolumen zur Aufrechterhaltung des IT-Betriebs dar. Erschwerend kommen die wachsenden Sicherheitsanforderungen in ihren Unternehmen hinzu .
Wie "digital" sind die CIOs?
Ferner wollte Logicalis von den befragten IT-Leitern erfahren, wie weit sie schon ihren Weg zur totalen Digitalisierung gegangen sind, also wie hoch der Reifegrad ihrer Organisation hinsichtlich der Digitalisierung ist.
In diesem Jahr schrieben 48 Prozent der deutschen IT-Leiter ihren Unternehmen einen mittleren Digitalisierungsgrad zu, im Vorjahr waren es erst 45 Prozent. Dafür sank der Anteil der Firmen, die mit der Digitalisierung erst begonnen haben, von sieben auf fünf Prozent ab. Und während 2016 sich noch 22 Prozent der deutschen Unternehmen als "early adopters" in Sachen "Digitale Transformation" sahen, tat dies 2017 nur noch ein Fünftel.
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Dennoch, der Digitalisierungsfortschritt hält sich insgesamt noch in Grenzen, möglicherweise, weil IT-Verantwortliche das volle Ausmaß der mit der Digitalisierung zusammenhängenden Herausforderungen inzwischen klarer sehen.
Die größten Digitalisierungsbremsen
Ein zentraler Bremsfaktor für die Transformation ist laut der Studienteilnehmer die vorhandene, komplexe, starre IT-Infrastruktur. Anders als Startups können CIOs etablierter Unternehmen mit ihrer "Legacy-IT" nicht auf der grünen Wiese anfangen. Über viele Jahre hinweg ist diese IT "organisch" gewachsen, doch bisher wurde ihr nie eine gestalterische Rolle zugeschrieben. Es ging lediglich darum, den Betrieb am Laufen zu halten. Und daher betrachten 56 Prozent der CIOs die Veränderung ihrer Unternehmenskultur als ihre größte Herausforderung.
Für zwei Drittel der deutschen IT-Chefs rühren die größten Probleme bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungskonzepte aus fehlenden beziehungsweise unklaren Absprachen mit den Geschäftsbereichen her. Im weltweiten Durchschnitt sind Dateninseln (40 Prozent) und die Komplexität der IT-Struktur (55 Prozent) die Hauptursachen für das Scheitern der Digitalen Revolution.
Die sich zunehmend verschärfende Sicherheitslage behindert die Digitalisierung zusätzlich. Immer aggressiver, ausgefeilter und umfassender geraten die Angriffe der Cyber-Kriminellen. Sie machen den CIOs das Leben schwer, binden verstärkt Ressourcen und üben einen negativen Einfluss auf IT-Innovationen aus.
Ein Drittel der im Auftrag von Logicalis befragten CIOs gab sogar an, dass Sicherheitsprobleme ihre IT-Projekte schon mal gestoppt haben. Für 81 Prozent der deutschen IT-Leiter stellt Ransomware das schlimmste Sicherheitsrisiko dar. Und das findet Logicalis-Deutschland-Chef Christian Werner gut so: "Ich bin froh, dass deutsche CIOs die Chancen und Risiken professionell abwägen und zu wichtigen Gesprächspartnern für strategische Unternehmensentscheidungen werden."
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Optimistische Zukunftsprognose
Trotz all dieser Hindernisse lassen die CIOs hier zu Lande die Köpfe nicht hängen und blicken optimistisch in die Zukunft. Sie wollen weiterhin in die Modernisierung der vorhandenen IT-Infrastruktur und in den Digitalen Wandel ihrer Unternehmenskultur investieren sowie sich zusätzliches Know-how aufbauen:
"Unsere Studie zeigt deutlich, dass in Deutschland viel mutige CIOs sitzen, die die Digitalisierung anpacken", so der Logicalis Deutschland-Chef Christian Werner. "Deutsche IT-Leiter setzen stärker als in anderen Ländern auf eine intensive Zusammenarbeit der unterschiedlichen Geschäftsbereiche. Laut Werner müssen die CIOs hier zu Lande noch viel Überzeugungsarbeit leisten - in Richtung der Unternehmensführung sowie mit einem Fokus auf die Schulung von Mitarbeitern im Bereich Data Analytics, um die Digitalisierung im Unternehmen weiter voranzutreiben", so Werner weiter.