Der kanadische Smartphone-Hersteller Research In Motion (RIM) steckt tief in der Krise und versucht mit seinem neuen Betriebssystem Blackberry 10 Ende Januar 2013 einen Neustart. Das Unternehmen, das bisher stark auf Geschäftskunden setzte, möchte in Zukunft für den einzelnen Nutzer attraktiver werden. Dazu gehört mittlerweile neben interessanten Handys auch ein ausgewachsenes Ökosystem von Apps, wie der Erfolg von Apple und Google sowie das Dahindümpeln von Microsofts Windows Phone zeigt.
RIM hatte deshalb frühzeitig Prototypen mit der neuen Plattform an Entwickler verteilt und eine Entwicklungsumgebung bereitgestellt, damit sie Programme und Anwendungen für Blackberry 10 OS erstellen können. Die Kosten und Mühen haben sich offenbar gelohnt, denn wie Chief Marketing Officer Frank Boulben in einem Interview mit der US-Zeitschrift Forbes ankündigt, werden schon beim Start von Blackberry 10 OS mehr als 70.000 Apps zum Download bereitstehen. Das ist zwar noch weit entfernt vom überwältigenden Angebot für iPhone- und Android-Smartphones, aber ein guter Start. Zum Vergleich: Für Windows Phone gibt es rund zwei Jahre nach seinem Start auch nur etwa 125.000 Apps.
Ob auch ein paar Zugpferde schon zu Beginn in der Blackberry App World - die nach dem Neustart Blackberry World heißen wird - zu finden sein werden, verriet der Manager nicht. Nach früheren Informationen sollen aber zumindest sowohl Facebook als auch andere beliebte Sozialnetzwerke wie Foursquare, Twitter oder LinkedIn schon mit dem Start von Blackberry OS 10 vertreten sein. AreaMobile/(bw)