Bei Bintec Elmeg herrscht Untergangsstimmung. Die spanische Muttergesellschaft des Nürnberger Herstellers von Netzwerk- und Telekommunikationsprodukten hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass die Sanierung des Unternehmens gescheitert ist und daher der Betrieb eingestellt wird.
In einem LinkedIn-Post verbschiedet sich das Team emotional von den Partnern: "Es fällt uns schwer, euch mitzuteilen, dass Bintec Elmeg leider gezwungen ist, den Betrieb zu schließen", schreibt das Unternehmen. Die Sanierung sei "unerwartet" gescheitert. "Trotz aller Bemühungen unsererseits war es leider nicht möglich, eine nachhaltige Lösung zu finden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten", heißt es in dem LinkedIn-Beitrag.
Das Team bedankt sich bei den Mitarbeitern, die "bis zum Schluss ihr Bestes gegeben haben". Die Marke sei über die Jahre hinweg durch "ihr Engagement und ihre Hingabe" geprägt und gestärkt worden. Besonderen Dank geht auch an "die geschätzten Kunden und Partnern" für ihre langjährige Unterstützung und Treue. "Ihr Vertrauen in uns war unbezahlbar", schreibt Bintec Elmeg.
Einstellung gegen den Wunsch der Tochtergesellschaft
Es gab wohl innerhalb der Teldat Gruppe unterschiedliche Auffassungen, wie ein Fortbestand des Unternehmens hätte möglich sein können. "Die Entscheidung, den deutschen Direktvertrieb einzustellen, erfolgte unerwartet und gegen den Wunsch von Bintec Elmeg", heißt es auf der Bintec-Elmeg-Webseite. Man bedaure dies "zutiefst".
Das Nürnberger Traditionsunternehmen hatte im Mai 2023 einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gestellt, das dann im August 2023 eröffnet wurde. Teldat hatte Mario Aguilar Alonso Anfang 2023 als Country Manager Deutschland eingesetzt. Kurz vor dem Insolvenzantrag übernahm der Teldat-Manager dann zudem als CEO für kurze Zeit die kaufmännische Geschäftsführung bei Bintec Elmeg (ChannelPartner berichtete).
Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen noch knapp 40 Mitarbeiter. Rechtsanwalt Steffen Schneider, Partner bei der Kanzlei BBL, die seither das Verfahren bei Bintec Elmeg betreut hat, gab sich vergangenen August noch optimistisch: "In den kommenden Wochen werden wir das bereits erarbeitete Sanierungskonzept umsetzen, um die Zukunft des Unternehmens und den Erhalt eines erheblichen Teils der Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern", äußerte sich damals der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht.
Produktion soll im Mai auslaufen
Teldat will sich nun um das globale Geschäft kümmern. Die "Ausproduktion" der Tochtergesellschaft Bintec Elmeg soll voraussichtlich bis Ende Mai erfolgen. Laufende Aufträge werden laut Teldat noch abgewickelt. Des Weiteren sei der Abverkauf von vorrätigen Beständen unter Abtretung der Gewährleistungsansprüche möglich. Die Verwaltung der Lizenzen nach der Schließung ist allerdings ungewiss.
Das Team von Bintec Elmeg will nun eng mit den zuständigen Behörden und Partnern zusammenarbeiten, um einen geordneten Abschluss sicherzustellen und offene Fragen sowie Anliegen so schnell wie möglich zu klären.
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