Unter dem Strich konnte Bechtle den Gewinn im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte steigern auf 14,8 Millionen Euro. Maßgeblich lag das an der deutlich gestiegenen Marge im Systemhaus- und Managed Service-Geschäft, in dem das TecDax-Unternehmen Geschäftskunden Installation und Service von Computersystemen anbietet. Zweites Geschäftsfeld des Konzerns ist der Online-Handel mit IT-Produkten.
Wie das Unternehmen bereits zuvor mitgeteilt hatte, war der Umsatz dank einer allgemein starken Nachfrage im In- und Ausland um 14 Prozent auf 587 Millionen Euro angezogen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich ebenfalls um fast die Hälfte auf 21,2 Millionen Euro.
"Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen ein starkes Geschäftsjahr 2014 erwarten", blieb Vorstandschef Thomas Olemotz optimistisch. Zwar sei ab dem dritten Quartal wegen eines herausragenden zweiten Halbjahres 2013 mit nachlassender Dynamik zu rechnen. Dennoch sieht Olemotz Umsatz und Ergebnis im Vergleich deutlich steigen.
Olemotz hat dem Unternehmen einen starken Wachstumskurs verordnet. Auch durch Übernahmen soll der Umsatz bis 2020 auf rund fünf Milliarden Euro anschwellen. Zusätzlich will Bechtle das Allianz-Netzwerk mit anderen Dienstleistern ausbauen - und das nicht nur in Europa: Erst im März gelang dem Unternehmen durch die Kooperation mit dem Handelsunternehmen PC Connection der Sprung in den US-amerikanischen Markt. "Wir haben unsere Fühler neben den USA in ganz unterschiedliche Richtungen ausgestreckt - darunter Kanada, Asien, Nordeuropa", hatte Olemotz im Interview mit ChannelPartne die künftigen Pläne erläutert. Durchaus denkbar sei auch, die bestehende US-Allianz mit dem E-Commerce-Anbieter auf das Infrastrukturgeschäft auszuweiten. (dpa/rb)
- 1982 - Es begann mit den Gummibärchen an der Kinokasse
Unternehmer Gerhard Schick, der 1982 u.a. für 18 Kinobetriebe in Heilbronn verantwortlich ist, Prof. Klaus von Jan von der FH Heilbronn, und Maschinenbau-Student Ralf Klenk, verbünden sich: Sie entwickeln eine Software für die Süßigkeitenverwaltung an den Kinokassen. - 1983 - Vom ersten Projekt zum Unternehmen
Überzeugt, dass Computern die Zukunft gehören wird, wittern der Unternehmer Gerhard Schick, der Professor Klaus von Jan und der Student Ralf Klenk eine Geschäftschance: Ein Unternehmen, das die Software vermarktet. - 1983 - Das Kind braucht einen Namen
Die Gründer sind sich einig: Der Firmanname soll Vertrauen schaffen, schwäbisch klingen, griffig sein und weit vorne im Alphabet stehen. Gerhard Schick durchforstet die Personalliste seiner Firma vor. Bei Hans-Joachim Bechtle bleibt der Finger stehen. - Geburtsstunde
Der Name ist gefunden. Am 21. Juli 1983 um 9 Uhr ist Notartermin: die Bechtle GmbH ist gegründet. - Der erste Kunde...
Noch vor Eröffnung des ersten Bechtle-Ladengeschäfts im Heilbronner City Süd-Center kauft Hans-Joachim Bechtle, der Namensgeber der Firma, im September 1983 zehn Disketten "1DSS S 1/1" zum Preis von 60,53 DM zuzüglich 14 % Mehrwertsteuer. - Der erste Flop...
Anfangs konzentriert sich Bechtle auf die Entwicklung und Vermarktung technischer Berechnungssoftware etwa zur Werkzeugverwaltung. Letztere deckt zwar alle erdenklichen Funktionen ab, ist aber zu kompliziert in der Bedienung - der erste Flop. - ... und der Durchbruch
Dann schlägt die "Bechtle Praktiker Software" (BPS) am Markt ein. Der Durchbruch gelingt allerdings mit dem zweiten, nur als Nebenerwerbsquelle geplanten Standbein - dem Vertrieb von Hardware. Die Nachfrage nach Computern, Monitoren, Druckern und Zubehör kennt keine Grenzen. - Mitte der 80-er Jahre
Bechtle gelingt es, 1985 zum IBM-Vertragshändler zu werden. Mit IBM im Portfolio öffnen sich für Bechtgle die Tore zu den Großkunden. Bis heute verbindet beide Unternehmen eine starke Partnerschaft. - 1991 - "Der Otto in der IT"
Gerhard Schick glaubt an das Versandgeschäft per Katalog - auch für IT-Produkte. Per Telefon werden die Preise der Versandhandelskonkurrenten Secomp und Misco verglichen. Der Bechtle-Katalog legt den Grundstein für den späteren Online-Shop und die heutige E-Commere-Sparte des Konzerns. - Die 90-er Jahre: Überregional wachsen mit Zukäufen
Ralf Klenk und Gerhard Schick kaufen 1993 erste Unternehmen zu: erst in Würzburg, und Chemnitz, dann in Mannheim, Dresden, Karlsruhe, Leipzig. Zum Jahrtausendwechsel beschäftigt Bechtle 2.254 Mitarbeiter an 43 Standorten und setzt 752 Millionen Euro um. - 2000: Börsengang
Bereits 1988 reiften die ersten Pläne. Mit 100 Millionen Mark Umsatz will man im Jahr 2000 an die Börse. Zur Jahrtausendwende war es soweit. Statt der geplanten 100 Mio. Mark stehen zum Zeitpunkt des Börsengangs alerdings satte 773 Millionen DM in der Bilanz. - 2003: Party zum 20-jährigen Bestehen
Bechtle kauft immer mehr Unternehmen zu und wächst rasant. Mittlerweile sind 1.100 Mitarbeiter an Bord. "Die Schwungmasse für weiteres Wachstum ist vorhanden", erklärt Gründer und Vorstand Gerhard Schick am 20. Geburtstag des Unternehmens. - 2004: Umzug in die neue Firmenzentrale und in den TecDAX
Im März 2004 zieht Bechtle mit rund 500 Mitarbeitern in die neue Firmenzentrale am Neckarsulmer Bechtle-Platz 1, mit über 25.000 Quadratmeter Nutzfläche. Gründer und Gesellschafter Ralf Klenk übernimmt den Vorstandsvorsitz von Gerhard Schick, der in den Aufsichtsrat wechselt. - 2004: Der Geschäftsbereich "Öffentliche Auftraggeber" wird gegründet
Die Geschäftseinheit bündelt das Know-how für Projekte mit öffentlichen Auftraggebern. Es lohnt sich: Der Umsatzanteil in diesem Segment klettert von 18% im Jahr 2008 binnen 5 Jahren auf fast 30 Prozent. - 2006: Größe braucht Struktur
Das rasante Wachstum forderte organisatorische Veränderungen. Bereichsvorstände für die einzelnen Regionen im geamten Bundesgebiet ergänzen den bis dato zweiköpfigen Vorstand.
- Konzernweite Umsatzenwicklung Q1 bis Q3/2013. Im dritten Quartal gelang Bechtle ein Umsatzplus von 11,4%-
- Bechtle-Umsatz im Q3/2013 nach Segmenten: Die Bechtle Systemhäuser in Deutschland sind das Zugpferd für das Wachstum.
- Umsatzentwicklung nach Regionen: Auch über alle Segmente hinweg betrachtet boomt der Heimatmarkt.
- Ertragslage: Die Systemhäuser konnten ihren Ertrag (EBIT) deutlich steigern, im E-Commerce-Bereich pendlen sich die Margen auf niedrigerem Niveau ein.
- Personalentwicklung: Im dritten Quartal stellte Bechtle nicht mehr ganz so viele neue Mitarbeiter ein wie in den vorausgehenden Quartalen.
- Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die IT-Industrie in der DACH-Region: Marktanalysten von EITO rechnen im Software-Bereich mit dem höchsten Wachstumsraten (plus 5 Prozent).