Nicht immer gilt die Regel "große Kunden müssen durch große IT-Dienstleister betreut werden". Insbesondere im Cyber-Security-Umfeld sind es oft sogenannte "Boutique"-Partner, die - hochspezialisiert - auch Konzerne mit den passenden Schutzsystemen ausstatten können. Dies gilt zum Beispiel für den Trend Micro-Partner Ping Us aus Brandenburg. ChannelPartner sprach mit der Ping Us-Geschäftsführerin Caroline Kiel und der Trend Micro-Channel-Chefin Christina Decker.
channelpartner.de: Frau Kiel, wie gelingt es Ihnen - als einem relativ kleinen IT-Dienstleister – Ihren Kunden derart umfassende Security-Services anzubieten?
Caroline Kiel, Geschäftsführeriun der PingUs Solutions GmbH & Co. KG: Tatsächlich wird mir diese Frage immer wieder gestellt. Die PingUs ist ein kleines Team mit umfassender Expertise. Wir sind seit mehr als 20 Jahren am Markt und auch einige Mitarbeitende sind schon so lange dabei. Natürlich wissen wir, dass unsere Expertise allein nicht ausreicht, weil uns manchmal schlicht und einfach die Manpower fehlt. Dass wir dennoch auch große Projekte im Enterprise-Kunden-Segment erfolgreich durchführen, liegt an unserer starken Spezialisierung, dem umfassenden Know-How der Mitarbeitenden und an unserem starken Partner Trend Micro, der uns nicht nur technologisch auf dem neuesten Stand hält, sondern uns auch mit einem großen Team an Cybersecurity-Spezialisten unterstützt. Im Falle eines Cyberangriffs entlastet das zum Beispiel unser Inhouse-Team enorm.
channelpartner.de: Frau Decker, welche Unterstützung gewähren Sie Ihren Partnern, damit diese ihre Kunden wirksam vor Cyber-Gefahren schützen können?
Christina Decker, Head of Channel & Alliances Germany bei Trend Micro: Wir unterstützen unsere Partner mit einem großen Lösungsportfolio. Auf der Grundlage unserer XDR-Technologie können Kunden der PingUs aus den für sie passenden Technologien ein individuelles Gesamtpaket zusammenstellen. Dazu kommen dann, je nach eingesetzten Produkten und der Unternehmensgröße, entweder Managed oder Co-Managed-Services. Wir unterstützen PingUs dabei, auch mit einem kleinen Team und ohne hauseigenem SOC hochprofessionelle Security-Analysen mit kundenübergreifenden Erkenntnissen, schnelleren Reaktionszeiten und fundierten Reportings zu bieten.
Als Managed Service Provider übernimmt PingUs dabei den First-Level-Support und ist direkter Ansprechpartner des Kunden. Wir von Trend Micro überwachen und bewerten hinter den Kulissen die Warnmeldungen der XDR-Lösung. Im Ernstfall geben wir Handlungsempfehlungen für Gegenmaßnahmen, welche PingUs schnell an den Kunden kommunizieren kann. So können wir gebündelt aus unserem langjährigen Know-how schöpfen und Angriffe schneller erkennen und zielgerichtet darauf reagieren.
channelpartner.de: Frau Kiel, welchen Stellenwert hat für Sie XDR (Extended Detection & Response)?
Caroline Kiel, PingUs: Mithilfe der XDR-Lösung von Trend Micro sind wir in der Lage, schnelle und einfachere Analysen der Bestandsumgebung unserer Kunden vorzunehmen, denn XDR fügt einzelne Systemvektoren zu einem Gesamtbild zusammen. Damit reduziert sich die Zahl der Security-Alarme um bis zu 90 Prozent. Unsere Kunden können sich so auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren, während wir einen umfassenden Überblick gewinnen, wie ein Angriffsversuch verlaufen ist und welche Systeme betroffen waren. Der entscheidende Vorteil von XDR ist die schnelle Reaktionszeit auf die vielfältigen Angriffsszenarien. Deswegen zählt für uns das Thema (Managed) XDR unumgänglich zu einer ganzheitlichen und modernen IT-Sicherheitsarchitektur dazu.
channelpartner.de: Frau Decker, warum haben Sie PingUs zu Ihrem besten Technik-Partner 2021 gekürt?
Christina Decker, Trend Micro: Wir haben das Team von PingUs ausgezeichnet, da sie erstklassige Professional-Service-Dienstleistungen anbieten und innovative Service- und Lösungsansätze für ihre Kunden umsetzen. Dabei sind sie als Partner zuverlässig und engagiert. Wir sind weiterhin stolz auf unsere Partnerschaft, die durch die hohe Beratungskompetenz trotz Hürden in der schwierigen Corona-Situation erfolgreich geblieben ist.
channelpartner.de: Frau Kiel, warum haben Sie sich für Trend Micro als Ihren wichtigsten IT-Security-Lieferanten entschieden?
Caroline Kiel: Es gibt viele Security-Lieferanten, die sich auf dem Markt für Cloud-Security, E-Mail-Security oder Endpoint-Security positionieren und einzelne Teilbereiche mit ihren Lösungen abdecken. Doch mit Trend Micro haben wir ein Best-of-Breed-Komplettpaket aus einer Hand und dank der Integration der Produkte in eine umfassende Plattform gelingt es uns, die Cybersecurity unserer Kunden auf ein neues Level zu heben und die gesamte Bandbreite an Angriffsvektoren abzudecken. Die Implementierung der Lösungen ist reibungslos und die Kommunikation mit den Security-Experten und dem deutschen Channel-Team ist unkompliziert und auf Augenhöhe.
Für Westcon nahm Robert Jung, Managing Director Competence Center Security, den Award als Trend Micros bester Distributor 2021 virtuell entgegen - freute sich aber ganz real darüber.
"Es ist für uns nicht selbstverständlich, so zuverlässige und engagierte Partner an unserer Seite zu haben. Wir wissen das sehr zu schätzen und sind überaus stolz, gemeinsam weiterhin einen erfolgreichen Weg zu gehen – trotz der Hürden im letzten Jahr, das noch immer von der weltweiten Pandemie beeinträchtigt war“, betonte Christina Decker, Head of Channel and Alliances bei Trend Micro Deutschland, vor der Award-Verleihung.
Gleich zwei Awards heimste Caroline Kiel, CEO bei PingUs Solutions ein. Die Berliner , waren 2021 nicht nur „Bester Technik-Partner", von Trend Micro, sondern auch „Bester MSP 2021“ des Herstellers.
Cancom ist in der Award-Annahme schon geübt - nicht nur, aber auch als Trend-Micro-Partner. Daniel Graßer, Director Competence Center Security bei Cancom, konnte für 2021 schon zum vierten Mal den Award als bester Partner entgennehmen.
Der Award in der neu geschaffenen Kategorie Bester IT-Security Transformation Partner “ ging rückblickend auf 2021 nach Osnabrück: Christina Decker konnte damit Christian Gäbel, Business Development Manager bei PCO, eine große Freude machen.
Carlos Gouveia, Cybersecurity Engineer bei Atos, nahm für seinen Arbeitgeber den Award „Bester System Integrator 2021“ entgegen.
channelpartner.de: Frau Decker, in der von Context in unserem Auftrag durchgeführten Umfrage unter den Resellern hat Trend Micro nicht gut abgeschnitten. Worauf führen Sie dies zurück?
Christina Decker: Wir sind uns der Ergebnisse der Umfrage bewusst und arbeiten daran. Unser Ziel ist es, wieder zu den Top-Anbietern im Channel zu zählen und wir sind dabei, unser Partner-Programm weiter zu optimieren und neue programmatische Ansätze auch im Service-Bereich zu schaffen. Die letzten Jahre haben zu einem rapiden Anstieg in der Komplexität unseres Portfolios und zu einem Shift weg vom Anbieter von Security-Lösungen hin zu einem umfassenden Plattform-Anbieter geführt. Dieses Tempo war für unsere Partner nicht immer einfach mitzugehen.
Wir arbeiten gerade daran, unser Tempo wieder aneinander anzupassen. Auch im MSP-Bereich haben wir bereits viel investiert. Die Reise hin zum Managed Services Provider ist jedoch eine, die mit grundlegenden Business-Entscheidungen einhergeht. Bis Partner die verschiedenen Managed Services in ihr Geschäftsmodell integrieren können, braucht es Zeit und eine durchdachte Strategie. Hier werden die kommenden Monate viel frischen Wind mit sich bringen und Ergebnisse zeigen.
channelpartner.de: Mit welchen Gefahren und Cyber-Attacken rechnen Sie noch 2022?
Caroline Kiel, Ping Us: Einerseits ist da das Thema Ransomware, das unvermindert eine Gefahr darstellt und in der Form "Ransomware as a Service" immer wieder neu aufgelegt wird. Andererseits erleben wir in den letzten Monaten einen starken Anstieg an Sicherheitslücken in grundlegenden Diensten und Komponenten, auf denen andere Software aufsetzt. Damit haben diese Sicherheitslücken eine enorme Reichweite und stellen ein erhebliches Risiko für Firmen jeder Größe dar.
Spannend ist an dieser Stelle, dass klassischer Virenschutz nicht (mehr) ausreicht und das Thema "Virtual Patching" immens wichtig ist. Im Zusammenspiel mit der XDR-Technologie und einer konsequenten Überwachung nicht nur der Endpunkte, sondern auch des Netzwerks, können wir beide Gefahren frühzeitig erkennen.
Christina Decker, Trend Micro: Insgesamt haben wir es aufgrund der aktuellen Ereignisse mit einer schwierigen geopolitischen Lage zu tun. Wir werden in den kommenden Monaten viele Cyber-Attacken sehen und auch der Dauerbrenner Ransomware wird uns weiter auf Trab halten. Unternehmen sollten auf diese veränderte Lage mit einer neuen Form der Risikobewertung reagieren. Denn immer wenn es einen Angriff gibt, existiert auch eine dazugehörige Schwachstelle. Nicht jede Schwachstelle ist jedoch für jedes Unternehmen gleichermaßen relevant. Genau an dieser Stelle kommen wir ins Spiel und unterstützen Unternehmen dabei, ihre Risikobewertung korrekt durchzuführen und dazu passende Maßnahmen zu ergreifen.
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