IBM hat seine Cloud-Interessen zu Anfang des Jahres in der gesonderten Geschäftseinheit IBM Cloud zusammengefasst. Dazu gehören die texanische Tochter Softlayer, die IaaS-Plattform, SaaS-Angebote und die Platform as a Service (PaaS) Bluemix. Robert LeBlanc, der Leiter der neuen Geschäftseinheit, plant, alle diese Angebote zu integrieren und in einem Netz verbundener Softlayer-Rechenzentren rund um die Welt zur Verfügung zu stellen.
Global verwalten, aber lokal agieren
"Diese Rechenzentren werden im jeweiligen Land nach den gesetzlichen Vorgaben dieses Landes betrieben", sagte er im Interview mit ChannelPartner. Die Vorteile sind die gesetzliche Konformität der Datenhaltung im jeweiligen Rechenzentrum, was ja gerade für deutsche Kunden sehr wichtig ist. Deshalb hat IBM Ende 2014 in Frankfurt/Main ein weiteres Softlayer-Rechenzentrum eröffnet. Zweitens, so LeBlanc, verringern sich auf diese Weise die Latenzzeiten etwa bei Datenbankabfragen auf ein Minimum.
"Jeder Kunde kann selbst festlegen, wo er seine Applikationen betreiben und seine Daten gespeichert wissen möchte", versichert der IBM-Manager. "Wir geben den Kunden die volle Kontrolle." Dies ist nicht unbedingt auch bei den Wettbewerbern IBMs der Fall. Um die Datensicherheit zu gewährleisten, nutzt IBM einen privaten Netzwerk-Backbone, auf dem Daten in einem Virtual Private Network (VPN) verschlüsselt werden. Dieser Backbone verbindet alle Softlayer-, aber auch die Managed-Services-Rechenzentren.
Was aber, wenn die US-Regierung verlangt, dass IBM die Daten seiner ausländischen Kunden offenlegen soll, wie dies ja schon von etlichen US-Konzernen verlangt worden ist? LeBlanc entgegnet: "Unsere Rechtsabteilung hat schon 2014 klar dargelegt, dass sich die US-Regierung dann an den jeweiligen Kunden wenden muss, denn dessen Daten gehören uns ja nicht. Wir sind vielmehr nur der Treuhänder (custodian)."
Allzweck-Cloud
Die IBM Cloud kann sowohl als Public Cloud - "deshalb haben wir ja Softlayer gekauft" -, als Private, Dedicated oder Hybrid Cloud genutzt werden. "Mehr und mehr Kunden gehen dazu über, eine Hybrid Cloud aufzubauen." Denn sie wollen ihre Transaktionsdaten in den Backend-Systemen zunehmend ihren mobilen Mitarbeitern zur Verfügung stellen, etwa um Datenbankabfragen und Analysen zu ermöglichen. "Hier liegt der Beginn der nächsten Phase der Cloud-Entwicklung: Die Wertschöpfung findet in hybriden Prozessen statt, deren Cloud- und Mobil-Frontends auf Backend-Daten zurückgreifen."
- Herzlich Willkommen zu Channel meets Cloud!
Aus der Praxis für die Praxis lautete das Motto von Channel meets Cloud am 12. Februar in München: Hier berichteten Cloud-Dienstleister und Managed Service Provider anhand ihrer Referenzprojekte, wie das Cloud-Geschäft gelingt. In anschließenden Workshops durchleuchten die Referenten mit den Teilnehmern und Herstellern des jeweiligen Projekts die wesentlichen Schritte, die Systemhäusern den Wandel zum Service Provider ermöglichen. Die insgesamt rund 130 Besucher nutzten das Forum auch, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen. - Um 8:00 Uhr öffneten sich die Tore
- Dr. Volkmar Hausberg von ennit AG präsentierte ein spannendes Hosted-Services-Projekt zur Ausfallsicherheit für CRM und DMS im Bankenumfeld. Zum Einsatz kamen dabei Produkte von Unitrends.
- Das Brainloop-Team
- Martin Cichowski von VoIParo erläuterte am Beispiel Datev die Anforderungen an die Telefonie von morgen und die standortunabhängige IT-Integration
- Dr. Ralph Schadowski von ADDAG im Gespräch
- Friedrich Holstein von Honaco begeisterte das Publikum mit der packenden Schilderung seiner Erfahrungen mit der Hybrid Cloud
- Maximilian Pfister von Niteflite Networkxx mit Otto Schobert thefi.com
- Henning Meyer von MR Systeme schilderte an praktischen Beispielen, wie sein Unternehmen, wo für Partner die Verdienstmöglichkeiten mit Managed Services und Serviceverträgen stecken
- Die Teilnehmer nutzten die Pausen intensiv für den Austausch eigener Erfahrungen.
- Henning Meyer von MR Systeme erläuterte sehr praxisnah die Unterschiede zwischen Service Verträgen und Managed Services und gab wertvolle Tipps für die Umsetzung
- Maximilian Pfister von Niteflite Networkxx schilderte an konkreten Kalkulationen, weshalb sich der Wandel zum Service Provider auszahlt
- Immer wieder Anlaufpunkt für wissenshungrige Partner: Der Autotask-Stand
- Workshop von Cisco, Comstor und Honaco zum Thema "Hybrid Cloud - Wie gelingt der Einstieg?"
- Christian Theilen (TeamFON) und Christian Dura (Eickelschulte AG) und Thomas Weiß (TeamFON)
- Stefan Seier von Comstor
- Workshop von Unitrends und Ennit zum Thema "Wie Hybrid Storage Modelle gelingen"
- Stärung in der Kaffepause für die nächste Runde
- Workshop mit MAXfocus ud MR Systeme zum Thema "Wiederkehrende Einnahmen mit Managed Security Services"
- Arne Kemner von Dimension Data zeigte aus der Perspektive eines IT-Integratorsanschaulich, weshalb kein Weg am Wandel zum Service Provider und Cloud-Dienstleister vorbeiführt
- Workshop mit MaxFocus, acemo und Basic Support zum Thmea "Backup aus der Cloud - Erfolgsrezepte von Systemhäusern für Systemhäuser"
- Gerhard Dorner von Nasdo AG in der Diskussion
- Leckereien in den Pausen
- Kristian Krause von Tarox
- Workshop zur Converged Infrastructure als Tor zum Cloud Business mit Tarox und mb:on
- Marco Tilgner Tarox mit Stephan Meier von mb:on
- In der Kombination am besten: Vitaminreiches und Süßes
- Meeting Sessoin mit Brainloop m Ulrike Eder v Brainloop und Prianto
- Kim Seubert von Prianto
- Vielen Dank den Sponsoren, die den Event möglich machten:
Autotask, Azlan, Brainloop, Cisco, Comstor, MAXfocus, PlusServer, Prianto, Tarox, TeamFON und Unitrends. - Die Sponsoren stellen sich vor
- Isabelle von Künßberg (acmeo) moderierte die lebhafte Diskussionsrunde in der Meeting Session mit MAXfocus und MR Systeme
- Rainer Kalthoff von Unitrends
- Henning Meyer (MR Systeme und acmeo) mit Dr. Ralf Schadowski (ADDAG)
- Dr.Ralf W Schadowski von ADDAG bewies in seiner anregenden Keynote, dass selbst das trockene Thema Datenschutz in der Cloud richtig Spaß machen kann
- Glücklicher Gewinner des iPad Mini: Franz Spitzer NetBusiness. Glücksfee Isabelle von Künßberg (acmeo), Regina Böckle (ChannelPartner) und Verena Manlig (IDG) gratulieren.
- Isabelle von Künßberg (acmeo) Manfred Kessler (Global Access)
- Der Vortrag von Sven Wulf von Schneider & Wulf EDV-Beratungs GmbH war ein echtes Highlight. Er berichtete aus der Praxis, wie guter Service aussehen kann und zeigte dafür konkrete Maßnahmen auf, die im Hause Schneider & Wulf bereits erfolgreich umgesetzt werden.
- Jens Uwe Zink von Basic Support erläutert am Referenzprojekt "Backup aus der Cloud bei der Fraba AG", wie der Einstieg ins Cloud-Geschäft gelingt.
- Vorstellungsrunde
- Stephan Meier von mb:on schilderte, wie sein Unternehmen unter Einbeziehung der verschiedenen Cloud-Angebote der Tarox AG binnen kürzester Zeit den Sprung vom reinen Systemhaus für IT- und Telekommunikationstechnik zum Anbieter für Cloud-Lösungen schaffte
- Im Mittelpunkt des Vortrags von Stephan Meier (mb:on) stand das Referenzprojekt, das mb:on beim Kunden mazine umsetzte
- Matthias Gerer (Autotask), Dr. Thomas Kupec (TeamFON) und Andy Hudson (MaxFOCUS) mit Regina Böckle (ChannelPartner)
- Stärkung in der Kaffeepause
- Kim Seubert von Prianto druchleuchtete die Situation beim Endkunden: "Was nutzt die beste Strategie, wenn vertrauliche Dokumente in die falschen Hände geraten?"
- Mittagspause am Büffett
- Aufmerksame Zuhörer
- Gebannt verfolgen Partner die Ausführungen ihrer Branchenkollegen aus dem Service-Provider- und Systemhausumfeld
- Die Referenten fesselten das Publikum mit ebenso kompetenten wie äußerst unterhaltsamen und humorvollen Darstellungen
- Russna Jaswal und Matthias Gerer von Autotask
- Eindrucksvoll: Andy Hudson von MAXFocus demonstrierte mit vollem Einsatz, dass und warum das Team von MAXFocus nur verspricht, was es auch hält und nur tut, was es wirklich kann.
- Russna Jaswal und Matthias Gerer von Autotask mit Dr. Thomas Kupec (TeamFON) und Regina Böckle (ChannelPartner)
- Diana Mehnen von Cisco
- Kristian Krause von Tarox
- Gerhard Dorner von Nasdo im Gespräch mit Branchenkollegen
- Zugriff erwünscht: Energie spendende Pause nach einem dicht bestückten Vortragsprogramm
Dieser Trend hat weitreichende Folgen, sowohl für IaaS als auch für PaaS. "Je mehr Datenquellen ein Analyst anzapfen kann", so Sebastian Krause, auf europäischer IBM-Seite für die IBM Cloud zuständig, "desto genauer und zuverlässiger werden seine Vorhersa-Modelle sein." Hiermit ist der wichtigste Zweck der IBM-Cloud angesprochen: Sie verschafft ihren Kunden eine leichtere und weitreichender Nutzung von Analytik. Dass IBM über die letzten Jahre hinweg große Kapazitäten in diesem Bereich hinzugekauft und selbst geschaffen hat, scheint sich nun auszuzahlen.
Die letzten Schlagzeilen zeigen, dass IBMs Cloud plus Analytik gefragt ist. Für Apple wertet die IBM Cloud Daten aus Wearables wie der neuen Smartwatch aus, auf Twitter lassen sich in Echtzeit Medienanalysen ausführen und SAP kann seinen Kunden weltweit einen Low-latency-Zugang zur HANA Enterprise Cloud anbieten.
"Der SAP-Kunde nutzt dann unsere Softlayer-Rechenzentren, so dass er weltweit stets auf ausreichende Leistung zählen kann", erläutert LeBlanc. "Wir beobachten, dass die SAP-Kunden mehr und mehr Workloads in diese Rechenzentren verschieben." Die Partnerschaft mit SAP, die auf höchster Ebene von den beiden CEOs bekanntgegeben wurde, werde sich auch auf der anstehenden Sapphire-Konferenz SAPs in Form einer großen IBM-Präsenz zeigen.
"Mein lieber Watson…"
Die Cloud Services von Watson Analytics stehen im Internet mit über hundert Diensten bereit. Das jüngste Angebot IBMs ist die Watson Health Cloud (WHC). "Wir sammeln Patienten- und andere Gesundheitsdaten, anonymisieren sie und stellen sie Medizinern und Forschungseinrichtungen auf Anfrage zur Verfügung", berichtet LeBlanc und betont die Datensicherheit ebenso wie den Datenschutz der so erhobenen, weitergeleiteten und verarbeiteten Daten. "Wir sind uns der Vertraulichkeit der Daten bewusst; deshalb bleiben sie stets innerhalb des jeweiligen Landes." So werde die Übertragung zwischen verschiedenen Rechtsgeltungsregionen vermieden.
"Startup-Firmen wie Prime Research und Keeeb nutzen unsere Hybrid-Cloud ebenso wie Coca-Cola oder die US Army", sagt der IBM-Manager. Das deutsche Start-up Keeeb beispielsweise hat die intelligente Rechercheplattform Unity entwickelt, die Ergebnisse von Internetsuchen und Recherchen unternehmensweit zentralisiert und den Teammitgliedern einheitlich bereitstellt. Als Fundament für Keeeb Unity nutzt das Start-up die IBM Softlayer Cloud in Frankfurt/Main.
- CMO-Studie von IBM
Chief Marketing Officers (CMOs) machen weltweit nur kleine Fortschritte, wenn es gilt Kompetenz im Bereich des digitalen Marketings aufzubauen. Wo das gelingt, werden aber reichlich Früchte geerntet, so behauptet eine aktuelle Studie von IBM. - Auf welche Führungskräfte der CEO hört
Die Unternehmenslenker verlassen sich in strategischen Fragen zunächst auf CFOs, dann auf CMOs und schließlich auch auf CIOs. - Digital Marketing – der Status quo
Nur wenige CMOs haben die wichtigsten Komponenten einer Strategie für das digitale Marketing implementiert.. - Planung des Einsatzes digitaler Technologien (über drei bis fünf Jahre)
CMOs wollen Predictive Analytics, mobile Anwendungen und CRM besonders intensiv nutzen. - Drei Gruppen von CMOs
Mit 37 Prozent sind die "Traditionalisten" ohne große Digitalambitionen immer noch die größte Gruppe. - Wo im großen Stil in Analyse investiert wird
Pacesetter investieren am stärksten in die Erfassung und Analyse von Daten - während jeder Phase des Kundenlebenszyklus. - Wo wer im Kunden-Lebenszyklus ansetzt
Die Traditionalisten wollen Interesse an ihren Produkten und Services wecken, die Social Strategists Interessenten in Käufer verwandeln. Nur die Digital Pacesetters wollen über längere Zeiträume hinweg die Customer Experience verbessern und aus Kunden Fürsprecher machen. - Desillusionierung bei Social Media
CMOs setzen ähnliche Prioritäten für das Management des digitalen Wandels wie vor zwei Jahren. Beim Umgang mit Social Media scheinen sie allerdings aufgegeben zu haben. - Den Tradionalisten fehlt es an einer integrierten Strategie
Digital Pacesetters und Social Strategists sind den Traditionalists bei der Entwicklung einer integrierten Strategie für die physische und digitale Interaktion weit voraus. - Große Unterschiede beim Mobile Computing
Digital Pacesetters sind besser in der Lage, Geschäftstransaktionen an jedem Ort und auf jede Weise durchzuführen. - Herausforderungen für CMOs
CMOs stehen vor jeweils unterschiedlichen Herausforderungen, abhängig davon, wie weit sie schon auf ihrem Weg in die digitale Welt vorangekommen sind. - Details zur Studie
IBMs Marktforscher sprachen mit CMOs aus diesen Branchen.
Startup-Förderung
Um aber die Wertschöpfung deutlich zu erhöhen, müssen nach Ansicht von LeBlanc und Krause zur Cloud und der Analytik die Prozesse kommen. "Dieser beratungsintensive Aspekt ist einer der am schnellsten wachsenden Bereiche der IBM Cloud", so LeBlanc, und erfolgt auf der IBM-eigenen PaaS-Plattform Bluemix. "Sie umfasst bereits 2000 Programmierschnittstellen und bietet den Interessenten in ihrer 'Cognitive Zone' bereits zahlreiche vorgefertigte Analyse-Algorithmen an", fügt Krause hinzu. "So sparen die Kunden eine Menge Zeit für Eigenentwicklungen mit teurem Personal."
Die PaaS Bluemix ist eng verbunden mit IBMs Startup-Programmen. "In London haben wir Bluemix Garage eingerichtet, einen Inkubator für Start-ups", so LeBlanc. "Hier setzen sich IBM-Lösungsarchitekten mit Firmengründern zusammen und entwickeln aus Geschäftsideen ein tragfähiges Business Model mit entsprechender App und Infrastruktur auf Basis der IBM Cloud."
Eine weitere Initiative ist das IBM Global Entrepreneur Program for Cloud-Start-ups, das im Dezember 2014 vorgestellt wurde. Das Förderprogramm sieht für ausgewählte Start-ups IBM Cloud-Services im Wert von bis zu 120.000 US-Dollar vor, um IT-Infrastrukturen schnell und flexibel auf aktuelle Anforderungen anzupassen. Es geht also auch um die Modernisierung von Legacy-Anwendungen.
Beim "Project Flying Elephant" fördert der Berliner Frühphaseninvestor WestTech Ventures junge Startups, die in der Softwareentwicklung neue Ansätze und Vorgehensweisen verwirklichen. IBM unterstützt die Unternehmen mit Bluemix: Sie können die PaaS-Umgebung kostenfrei nutzen, um sichere cloudbasierte Geschäftsanwendungen zu entwickeln.
Das Audio-Interview mit dem IBM Cloud-Chef Robert LeBlanc finden Sie hier. (rw)