Die Bostoner Marktforschungsagentur Compete Inc. hat einen Bericht herausgegeben, wonach den US-Verbrauchern Apples neues iPhone als weit überteuert erscheint. Während die Bekanntheit des neuen Handys nahezu 100 Prozent sei, erwägen nur 26 Prozent einen Kauf und einen damit erforderlichen Providerwechsel zu AT&T.
Doch diese grundsätzlich gute Kaufbereitschaft wird Apple vorläufig keinen Umsatz bescheren, denn von den 26 Prozent Interessierten ist weniger ein Prozent bereit, den hohen Anschaffungspreis von 500 Dollar zu bezahlen, der noch weit über den aktuellen Smartphone- und Blackberry-Preisen liegt. Erst wenn der Preis auf ein Niveau von 200 bis 300 Dollar fällt ändert sich die Einstellung. In diesem Fall würden 45 Prozent der Interessierten auf das iPhone und AT&T umsteigen.
Obwohl viele Analysten in ihren ersten Kommentaren den Vergleich von iPhone mit Blackberry als unzulässig verwerfen, weil sich die Produkte an unterschiedliche Zielgruppen richten, so sind sich alle darin einig, dass das iPhone derzeit im Preisvergleich mit anderen Smart-Phones weit überteuert ist. "RIMs Blackberry richtet sich eindeutig an Business-Anwender und nicht an hippe Technik-Fans", meint beispielsweise Andy Neff, Analyst bei Bear Staerns.
Doch die Analysten sind sich uneins darüber, was der richtige Preis für das iPhone wäre. Während Neffs Kollege Phill Cusick der Ansicht ist, dass Apple den Preis senken muss - und dieses auch alsbald durchführen wird, so wie es mit fast allen Apple-Consumerprodukten nach der Markteinführung immer geschieht - meint Neff, dass AT&T nicht umhin kommt, das Handy kräftig zu subventionieren. "Erst wenn der Preis zwischen 100 und 200 Dollar liegt wird das Gerät dazu führen, dass es einen breiten Wechsel zu AT&T gibt und damit das Handy sich zu einem Massenprodukt entwickelt; doch so weit wird Apple vorläufig nicht runter gehen wollen", lautet seine Preiseinschätzung. (Harald Weiss/haf)