Für 334 Millionen US-Dollar hat AMD SeaMicro übernommen und steigt damit ins heiß umkämpfte Server-Geschäft ein. Der Großteil des Kaufpreises (281 Millionen US-Dollar) soll bar bezahlt werden. Damit stellt AMD-Chef Rory Read, der erst im Sommer letzten Jahres von Lenovo zu AMD gewechselt war, die Weichen für die künftige Strategie des in den vergangenen Jahren von hohen Verlusten und Managementturbulenzen gebeutelten Herstellers.
SeaMicro hat sich auf die Entwicklung hochskalierbarer Server spezialisiert, die in virtualisierten und Cloud-Umgebungen mit hohen Datenverarbeitungsraten zum Einsatz kommen. Kern der Eigenentwicklung bildet das Supercompute Fabric. Es verbindet Tausende Prozessorkerne, Speicher, Storage und I/O-Datenverkehr und unterstützt die Befehlssätze zahlreicher Prozessoren. Bislang verbaute SeaMicro in seinen Servern Intel-Chips. AMD sicherte bestehenden SeaMicro-Kunden den Support für die bereits installierten Systeme zu.
Geplant ist laut AMD, die ersten Opteron-basierten Server, die AMD und SeaMicro-Technologien kombinieren, noch in der ersten Jahreshälfte 2012 auf den Markt zu bringen. Auf Basis dieser Server Building Blocks will AMD vor allem OEMs adressieren, die ihren Kunden Cloud-fähige Rechenzentren anbieten.
"SeaMicro ist Pionier für energie-effiziente Server-Technologie. Die Kombination von AMDs Prozessoren und SeaMicros Fabric Technologie versetzt AMD in die Lage, sich im Markt für Cloud Computing - dem Server-Segment mit den stärksten Wachstumsraten - zu positionieren", erklärt Rory Read, President and CEO von AMD.
Business Unit für Data Center Server
Im Zuge der Übernahme von SeaMicro hat AMD eine eigene Business Unit für Data Center Server Solutions gegründet. Leiter des Geschäftsbereichs wird der bisherige SeaMicro-CEO Andrew Feldman. "SeaMicro wurde 2007 gegründet, um den Energieverbrauch von Servern dramatisch zu senken und gleichzeitig die Bandbreite und Rechenleistung massiv zu erhöhen", so Feldman. "AMD ermöglicht es uns, neue Märkte, Ressourcen und Technologien zu erschließen, noch enger mit unseren OEM-Partnern zusammenzuarbeiten und damit den Server-Markt grundlegend zu verändern."
(rb)