Vor knapp einem Jahr hat der Also-Konzern die Logistiksparte des insolventen Weltbild-Verlags in Augsburg übernommen. Allerdings haben sich die Geschäfte nicht so entwickelt, wie man sich das bei Also erhofft hat.
Das mittlerweile in Also Logistics Services GmbH umbenannte Unternehmen hat im ersten Halbjahr einen Verlust von rund vier Millionen Euro verursacht. Laut dem Halbjahresbericht des Also-Konzerns konnte man den geplanten Personalabbau nicht wie geplant realisieren. Zudem sollen sich auch die Umsätze nicht wie erhofft entwickelt haben. Bei Also schätzt man nun den Finanzbedarf für weitere Restrukturierungen im zweiten Halbjahr auf rund acht Millionen Euro.
Also hat nun entschieden, die weitere Finanzierung des laufenden Geschäfts einzustellen. Das wird wohl zur Folge haben, dass die Also Logistics Services GmbH zahlungsunfähig sein wird und in absehbarer Zeit Insolvenzantrag stellen muss. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagt der erst kürzlich in den Konzernvorstand berufenen Stefan Klinglmair.
Also Deutschland nicht betroffen
Klinglmair betont, dass die eine eventuelle Insolvenz der Also Logistics Services GmbH "überhaupt keine Auswirkungen" auf die Tätigkeit der Also Deutschland GmbH und dem damit verbundenen Distributionsgeschäfts habe. Zudem habe die Einstellung der weiteren Finanzierung nicht zur Folge, dass in Augsburg nun der Betrieb eingestellt werde.
Trotz der Verluste durch die Also Logistic Services stieg der Gewinn vor Steuern (EBT) um 18,7 Prozent von 30.5 Millionen Euro auf 36.2 Millionen Euro und der Konzerngewinn um 16,4 Prozent von 21 Millionen Euro auf 24,4 Millionen Euro. Insgesamt steigerte Also den Halbjahresumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent auf nunmehr 3,67 Milliarden Euro. "Wir haben in allen Teilen des Unternehmens große Fortschritte erzielt. Insbesondere hat die optimale Integration von Alpha International B.V. in den Niederlanden, die Konsolidierung von Also Frankreich und Finnland sowie die exzellente Entwicklung in Dänemark, Schweden und den baltischen Staaten zu diesem sehr guten Ergebnis beigetragen", erklärt Gustavo Möller-Hergt, CEO der ALSO Holding AG.
Der Löwenanteil des Konzernumsatzes entfällt auf das Marktsegment Zentraleuropa. Dort verzeichnete Also eine Umsatzsteigerung gegenüber Vorjahr von 14,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) stieg mit 18,5 Prozent im Rahmen des Gesamtkonzerns von 25,7 Millionen Euro auf 30,5 Millionen Euro. Die EBT-Marge blieb mit einem Prozent auf Vorjahresniveau.
Laut Klinglmair haben sich die Bereiche Data Center, Network Security, Unified Communications sowie Server Computing sehr gut entwickelt. Aber auch bei den anderen Aktivitäten, die Also Logistik Services ausgenommen, sieht Klinglmair das Unternehmen "auf Kurs". Man habe sich mit oder besser als der Markt entwickelt.
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