Nicht nur fliegende Taxis, KI und mehr oder minder intelligente Androiden, auch Digital Signage in Überdosis bestimmt die Optik des im Jahr 2019 spielenden Films "Blade Runner". Keine Außenfläche bleibt von Werbung aller Art verschont. Es blinkt, quietscht, plappert und flackert aus und an jeder Hauswand, jedem Fenster und selbst freischwebend in der Luft.
Letzteres dauert wohl noch ein wenig, den Rest hat die Technik der Gegenwart im Großen und Ganzen schon realisiert. Digitale Kundenstopper, Info-Displays, Prospektständer, Werbesäulen und natürlich Großformat-Bildschirme - allesamt mit LED, WLAN, eigenem Speicher oder Kabelanschluss - beherrschen bereits die Einkaufszentren.
Nun kommen flexible, teiltransparente Folien auf den Markt, die etwa auf Schaufenstern angebracht werden können, ohne die Sicht nach innen oder außen zu verhindern. Solarbetriebene Systeme mit LTE könnten bald so autark wie eine Plakatwand an der Autobahn oder anderen Verkehrswegen betrieben werden, mit der KI des PKW kommunizieren und Sonderangebote der nächstgelegenen Tankstelle abbilden.
Wer wissen will, wie Digital Signage die Zukunft unserer Städte verändert, sollte sich die großen Shopping Malls der Welt ansehen. Dort, wo das Geld für Illumination locker sitzt, wo Innovation zum Business gehört und nicht an ein kümmerliches Marketing-Budget gebunden ist, ist ein Blick in die Zukunft möglich.
Leider sind wir auch bei dieser Technologie von Importen abhängig - und der Bedarf an Digital-Signage-Lösungen entwickelt sich gerade. Derzeit kontrollieren hauptsächlich Samsung und LG die Märkte für große Displays, doch chinesische Panel-Fabriken stehen kurz vor der Inbetriebnahme, so dass in nächster Zeit mit einem größeren Angebot und dem entsprechenden Preiskampf zu rechnen ist.
Dem Markt ist es wie immer recht und dem Liebhaber futuristischer Einkaufszentren kann es ohnehin nicht bunt genug zugehen. Allerdings kommt die digitale Zukunft nicht mehr wie bei "Blade Runner" aus Hollywood, sie kommt inzwischen aus Asien.
Mein Fazit: Auch Kommunen, Vertrieb, Verkehr oder der Sport sind vielversprechende Märkte für Digital Signage - doch nur der Handel kann Einkaufen in ein multimediales Erlebnis der Zukunft verwandeln.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv. (rw)
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