Rund 7000 Teilnehmer der MAX 2015 erwartet Adobe vom 3. bis 8. Oktober 2015 im Los Angeles Convention Center (LACC). Die Eröffnungrede bestritten am Montagmorgen von Adobe-Seite Firmenchef Shantanu Narayen, der bei Adobe für Digital Media zuständige General Manager Bryan Lamkin und etliche Produkt-Manager.
Im Keynote-Gepäck hatten die Adobe-Verantwortlichen unter anderem neue mobile Apps, verbesserte Touch-Fähigkeiten auf aktuellster mobiler Hardware wie Surface Pro und Apple iPad Pro und für die Creative-Cloud-Programme, eine stark ausgebaute "CreativeSync"-Technologie für den Zugriff auf Assets von jedem Gerät und Ort aus sowie die Erweiterung des Martkplatzes "Adobe Stock" um Videos.
Zusammengenommen ergibt sich daraus die Adobe-Vision eines "Connected Creative Canvas", mit dem Kreative ihre Arbeit überall erledigen und mit anderen teilen können. "Mit dem neuesten Release geben wir unseren Kreativkunden die Freiheiten, die sie brauchen, um überall zu arbeiten und sich inspirieren zu lassen", wird Bryan Lamkin in einer Mitteilung zitiert. "Die ständige Verbindung zu Assets, Projekten und Team ist für Designer heutzutage entscheidend. CreativeSync schafft machtvolle Verbindungen zwischen Desktop- und mobilen Apps sowie essenziellen kreative Assets."
Neue Apps: "Project Rigel" wird "Photoshop Fix"
Mit "Photoshop Fix", das schon seit einiger Zeit als "Project Rigel" durch die Medien geistert, hat Adobe eine neue mobile App mit Schwerpunkt Bildretusche im Angebot. Diese ergänzt das bereits bekannte "Photoshop Mix" für die Montage und macht vom Desktop bekannte Werkzeuge wie den Reparaturpinsel oder "Verflüssigen" auch unterwegs auf iPhone und iPad verfügbar. Eine Version für Android soll "in Kürze" folgen.
In der ebenfalls neue App "Capture CC" legt Adobe die bislang separaten Fähigkeiten aus "Adobe Brush", "Adobe Shape", "Adobe Color" und "Adobe Hue" zu einer Capturing-App zusammen. Creative-Cloud-Abonnenten können damit unterwegs Assets erfassen, die sie später als Pinsel, Form oder Farbschema verwenden möchten. Aktualisiert hat der Hersteller außerdem weitere mobile Apps iwe Photoshop Mix, "Photoshop Sketch", "Illustrator Draw", "Comp CC" sowie "Premiere Clip".
CreativeSync, das mit einem Backend bei Amazon Web Services (AWS) den geräteübergreifenden Zugriff auf die kreativen Assets ermöglicht, erlaubt das Speichern von Creative-Cloud-Bibliotheken. Diese kann man in Desktop- und mobilen Apps verwenden und mit jedem anderen Creative-Cloud-Kunden teilen.
Mehr Touch auch auf dem Desktop
Aber auch bei den Flaggschiff-Anwendungen der Creative Cloud auf dem Desktop geht die Entwicklung kontinuierlich weiter. Für InDesign CC und Illustrator CC gibt es neue beziehungsweise aktualisierte Touch-Workspaces, mit denen Layouter und Grafiker besser mobil arbeiten können. Außerdem bekommt die CC-Programmfamilie mit "Fuse CC" (Ergebnis der Übernahme vo Mixamo) Zuwachs für 3D-Figuren.
Beim Webdesign hält in Muse free-form responsives Design ohne Coding Einzug - das hat derzeit kein anderer Anbieter auf Lager. Auch Dreamweaver wird in Maßen responsiv, dafür greift Adobe auf das populäre Framework Bootstrap zurück. Photoshop CC bekommt neue Artboards zum genauen Positionieren von Elementen und Ebenen; InDesign kann Dokumente künftig auch Richtung Online publizieren. Einen ersten Blick gewährte Adobe auf eine neue UX-Prototyping-Lösung mit Desktop- und mobiler App, die derzeit unter dem Codenamen "Project Comet" entwickelt wird.
Die Videofraktion - ihre Neuheiten wurden bereits vor kurzem auf der Fachmesse IBC präsentiert - darf sich auf native Unterstützung für UHD-Material mit 4K bis 8K Auflösung und in Sachen Farbe HDR-Workflows in Premiere Pro CC sowie bessere Farbtreue und -einstellung in After Effects CC freuen. Audition CC bekommt mit "Remix" eine mächtige neue Audiofunktion, die Audiomaterial automatisch an die Länge eines Videoclips anpasst. Last, but not least wurden Premiere Pro CC, After Effects CC und Character Animator weiter touch-optimiert auf Geräten wie Surface Pro, Windows-Tablets und Apple-Geräten mit Track Pad.
Mixamo will be called Adobe Fuse from now on. #AdobeMax pic.twitter.com/hMPJImn4w3
— COMPUTERWOCHE (@COMPUTERWOCHE) 5. Oktober 2015
Adobe Stock, Ergebnis der Übernahme des Stock-Foto-Marktplatzes Fotolia, wird um Videoinhalte erweitert und in mehr CC-Programme direkt integriert. Außerdem bietet Adobe für Stock neue Optionen für Firmenkunden mit unter anderem Lizenzverwaltung und Reporting-Tools.
Mit "Adobe Portfolio" kündigt Adobe zur MAX außerdem eine neue Möglichkeit für Kreative an, ihre Arbeiten mit relativ geringerem Aufwand als ansprechende Webseite zu präsentieren (in der Keynote am Montag reichte dafür die Zeit nicht mehr). Für Nutzer, die bereits eifrig das Behance-Netzwerk verwenden, vielleicht eine interessante Alternative - ansonsten bietet Adobe hier kaum Alleinstellungsmerkmale gegenüber der bereits verfügbaren Vielfalt an Portfolio-Tools.
Shantanu proclaims changing our world through digital experiences. #AdobeMax pic.twitter.com/wKWltT2nzs
— COMPUTERWOCHE (@COMPUTERWOCHE) 5. Oktober 2015
Portfolio wird übrigens auch Teil des Fotografie-Abonnements der Creative Cloud. Wer dieses Paket abonniert hat, darf sich neben PS Fix auch über neue Capture-Fähigkeiten und Dehaze-Funktionen in "Lightroom CC", mehr Ebenen-Unterstützung "PS Mix" und deutlich erweiterte Bearbeitungsmöglichkeiten in der Webversionvon Lightroom freuen.
Es gab übrigens auch Creative-Cloud-Komponenten, die in der Keynote mit keiner Silbe erwähnt wurden - unter anderen Flash und Bridge.
Die neuen und aktualisierten mobilen Apps kann man ab sofort im Apple App und Google Play Store herunterladen. Die Desktop-Update der Creative Cloud verspricht Adobe "vor Ende des Jahres".
Hinweis: Adobe zahlt für Thomas Cloers Reise zur MAX 2015 Flüge und Hotel.