Die Creative Cloud 2015 enthält neben 15 aktualisierten Programmen mit "Adobe Stock" eine ganz neue Anwendung. Adobe stellt über Stock den Bilderbestand des übernommenen Anbieters Fotolia - der als eigenständige Marke zumindest in Europa noch eine Weile weiterleben darf - innerhalb des Kreativ-Abos zur Verfügung. CC-Abonnenten erhalten dabei die Stock-Fotos immerhin "bis zu 40 Prozent günstiger". Für Einzelanwender und Kunden mit Teamlizenzen kostet ein einzeln gekauftes Bild 11,89 Euro. Für 35,69 Euro im Monat können sie monatlich zehn Bilder herunterladen (in einem Monat nicht ausgeschöpftes Kontingent kann zusätzlich im Folgemonat verbraucht werden). Für Vielnutzer gibt es ein Abo über monatlich 750 Bilder. Einzelanwender zahlen dafür 237,99 Euro pro Monat, Kunden mit Teamlizenzen 190,39 Euro. Für Kunden ohne Creative Cloud gelten "abweichende Preise".
Besonderen Wert bei der Weiterentwicklung haben die Adobe-Entwickler auf möglichst nahtlose Workflows über mobile Endgeräte und stationäre Rechner hinweg. Dazu sollen unter anderem eine stärkere Verzahnung der Creative-Cloud-Programme mit ihren korrespondierenden mobilen Apps und die Technologie "Creative Sync" sorgen, bei der man beim Gerätewechsel mit der Arbeit jeweils da weitermachen kann, wo man zuvor aufgehört hatte. Beim Creative Sync werden Assets übrigens wie bei Adobes Cloud-Services überhaupt in AWS gespeichert, dessen Public Cloud Adobe als Backend nutzt.
Natürlich gibt es auch wieder neue "Adobe Magic". Der Hersteller verspricht beispielsweise für das Layoutprogramm "InDesign" und den Vektorgrafik-Klassiker "Illustrator" eine zehnfache Leistungssteigerung - allerdings gegenüber der letzte Shrinkwrapped-Version CS6, was den Vergleich etwas hinken lässt. InDesign, Illustrator und auch "Photoshop" bekommen über die Creative-Cloud-Bibliotheken Linked Assets, im Schnittprogramm "Premiere" wurden die Farb-Workflows erheblich vereinfacht, "After Effects" erhält unterbrechungsfreie Vorschauen. Photoshop kann nun leicht Dunst/Nebel hinzufügen oder entfernen; der Reparaturpinsel uind Pfadwerkzeuge sollen 120 Mal schneller (!) sein als zuvor (was eher dafür spricht, dass der bisherige Code alles andere als optimal war, Anm. d. Red.) Und und und...
Im Mobile-Bereich erscheinen mit "Premiere CC", "Premiere Clip" und dem Color-Tool "Hue" drei neue Apps. Erstmals bedient Adobe auch das bislang nahezu sträflich vernachlässigte Android-Lager: Die bis dato iOS only erhältlichen Apps "Shape CC", "Color CC", "Brush CC" und "Photoshop Mix" erscheinen jetzt auch für die Google-Plattform.
Adobe erweitert last, but not least noch die Administration und Nutzung der Creative Cloud in Unternehmen. Eine differenzierte Lizenzierung wie mit den früheren Paketen des Packaged-Software-Vorgängers "Creative Suite" gibt es aber nicht - man kann die CC-Programme einzeln oder alle zusammen abonnieren (einzige Ausnahme ist das Fotografie-Bundle aus im Wesentlichen Photoshop und Lightroom).
Zeitgleich mit der Aktualisierung der Creative Cloud veröffentlicht Adobe einen neuen "Digital Index", in dem es Daten seiner Kunden akkumuliert. Der Auswertung zufolge sitzen die Kreativen der Welt derzeit vor allem in den USA, Brasilien, China, Großbritannien, Indien, Mexiko, Russland und Kanada. Als "Emerging Markets" im Kreativbereich hat Adobe Ägypten und Indonesien (für den Nachwuchs im Alter von 18 bis 22), Frankreich (23 bis 28) und für die Altersgruppe von 29 bis 34 doch tatsächlich Deutschland ermittelt. Im Portfolio-Dienst Behance werden mobil vor allem Schriften (von den 18- bis 22-Jährigen), Branding-Arbeiten (23 bis 28) sowie Art Direction (29 bis 34) veröffentlich. Apropos Deutschland: Im Ranking der kreativsten Städte hierzulande führt Berlin vor Hamburg, München, Köln und Stuttgart.