ADN hat einen Distributionsvertrag mit H3C Technology für Deutschland, Österreich und die Schweiz geschlossen. Unternehmen Hierzulande ist das chinesische vor allem Spezialisten durch seine bewegte Entstehungs- und Vorgeschichte - in der 3Com, Huawei und HP beziehungsweise später HPE eine wichtige Rolle spielten-bekannt. In China ist es allerdings eine feste Größe. Zum Beispiel ist es mit einem Marktanteil von über einem Drittel etablierter Branchenprimus bei Campus-Ethernet-Switches, behauptet seit einigen Quartalen Platz zwei im Server-Markt und und zählt laut IDC seit Jahren zu den Top-Zwei-Anbietern im Bereich Storage.
Mit dem bevorstehenden Absprung von HPE aus dem Unternehmen soll nun offenbar die zuvor vertraglich weitgehend unterbundene internationale Expansion in Angriff genommen werden. Dafür hat sich H3C nun ADN als Distributionspartner für die DACH-Region an Bord geholt. "Diese Partnerschaft markiert einen wichtigen Meilenstein und wird es der ADN-Gruppe ermöglichen, das höchst innovative und für den Channel attraktive Produktportfolio von H3C, einschließlich Netzwerk-, Sicherheits-, Server- und Speicherlösungen, an seine Partner in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu vertreiben.
ADN bezeichnet H3C als "amerikanisch-chinesischen Hersteller" - was soweit aktuell auch noch stimmt. Künftig werden jedoch die Chinesen das Sagen haben. Das birgt Chancen - aber auch die durch die Sanktionen gegen Huawei bekannten Risiken. Der Bochumer VAD ist jedoch zuversichtlich. Er teilt mit: "Durch die strategische Kooperation können ADN-Partner von den fortschrittlichen Technologien und Lösungen von H3C profitieren, die speziell darauf ausgelegt sind, die digitale Transformation in Unternehmen aller Größenordnungen zu beschleunigen."
"Das robuste Vertriebsnetzwerk der ADN und ihre Expertise in der Bereitstellung integrierter, herstellerübergreifender Lösungen macht den Value-Added Distributor zu einem idealen Partner für H3C", ist auch Gary Huang, Co-Präsident von H3C und Präsident von H3C International Business, zufrieden. "Wir sind begeistert von der Synergie, die diese Partnerschaft mit sich bringt, und sind zuversichtlich, dass sie unsere Servicefähigkeiten und Marktpräsenz verbessern wird."
Die Partnerschaft zwischen ADN und H3C wird - wie bei ADN bei neuen Herstellerpartnern üblich .-von einem umfangreichen Schulungs- und Supportprogramm begleitet. Das soll sicherstellen, dass ADN-Partner auf die Implementierung und den Support der H3C-Lösungen vorbereitet sind. Zudem werden gemeinsame Marketing- und Vertriebsinitiativen gestartet.
Vorgeschichte von H3C
Seit der Übernahme von 3Com durch HP im Jahr 2010 war HP und nach der Aufspaltung des Konzerns dann HPE am chinesisch-amerikanischen Joint Venture H3C beteiligt. Die kurz zuvor gestarteten Vertriebsbemühungen von H3C in Deutschland wurden dann ad acta gelegt.
Der Name H3C geht Name auf die 2003 beschlossene Partnerschaft von Huawei und 3Com zurück. 2007 verkaufte sich 3Com dann an einen Finanzinvestor und Huawei. H3C hatte bislang die Exklusivrechte für den Vertrieb von HPE-Servern, -Storage-Produkten und zugehöriger Technologie in China.
Das wird sich zunächst auch nicht ändern. Denn im August 2023 unterzeichneten HPE und H3C eine Vereinbarung, wonach das weitere fünf Jahre so bleiben soll. Der bevorstehende Verkauf der Anteile an H3C ändert für HPE in China also zunächst nicht viel ändern. Erst 2028 stellt sich die Frage, ob H3C dann noch der richtige Partner ist. Allerdings werden sich mit der größeren Selbständigkeit die internationalen Ambitionen von H3C wachsen.