Deutschen Behörden ist erneut ein Schlag gegen eine wichtige, kriminelle Online-Plattform gelungen. Nachdem im Mai bereist im Zuge der "Operation Endgame" über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht wurden, haben das Bundeskriminalamt (BKA), die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main (ZIT) jetzt einen wichtigen Erfolg gegen die Plattform "Crimenetwork" gemeldet. Den Behörden zufolge konnte der Administrator des Online-Marktplatzes festgenommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden.
Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, für die gesamte IT-Infrastruktur der Plattform und für die Wartung des Systems zuständig gewesen sein. "Crimenetwork" war laut BKA "über viele Jahre hinweg einer der zentralen Handelsplätze der deutschsprachigen Underground Economy. Gehandelt wurde dort unter anderem mit gestohlenen Daten, Drogen und gefälschten Dokumenten." Zuletzt seien auf der Handelsplattform mehr als 100.000 Nutzer registriert gewesen. Nach Einschätzung des BKA stammen die Kunden der Plattform überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum.
Zahlungen über die Plattform erfolgten mit Kryptowährungen. Die mutmaßlichen Betreiber haben für die Abwicklung der Verkäufe Provisionszahlungen in Höhe von ein bis fünf Prozent des Verkaufswertes erhalten haben. Weitere Einnahmen erzielten sie, indem sie von den Verkäufern monatliche Gebühren verlangten.
Mit der Festnahme des mutmaßlichen Administrators dürfte jetzt die Arbeit aber erst richtig anfangen. Denn im Rahmen der erfolgten Maßnahmen, die von internationalen Strafverfolgungsbehörden unterstützt wurden, konnte das BKA eigenen Angaben zufolge "umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sicherstellen, die wertvolle Ermittlungsansätze für die weitere Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter der Plattform bieten".
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