Wenn deutsche IT-Dienstleister sich mit dem Thema KI (Künstliche Intelligenz) befassen, dann meistens mit ChatGPT von OpenAI und dem Microsoft Copilot. Einige wenige, etwa Bechtle und ein paar andere, setzen auch auf alternative KI-Anbieter.
So ist zum Beispiel seit den Gründungstagen von Aleph Alpha der IT-Dienstleister Adesso ein wichtiger Partner des deutschen KI-Spezialisten, seit 2022 arbeiten beide Unternehmen zudem strategisch zusammen. Nun intensivieren sie ihre Partnerschaft, um die deutsche Wirtschaft und Verwaltung bei der schnelleren und besseren Erschließung des enormen Potenzials generativer KI zu unterstützen.
Im Rahmen der erweiterten Kooperation baute Adesso ein gut zehnköpfiges Team mit spezifischer Expertise zu Luminous, dem multimodalen KI-Sprachmodell von Aleph Alpha, auf. Unterstützung erhält das Team von über 100 KI-Spezialisten, die bei dem Dortmunder Systemhaus beschäftigt sind.
Und das ist keine Theorie: Bereits zehn KI-Projekte, die auf der Technologie von Aleph Alpha basieren, setzt Adesso aktuell um, etwa bei Münzing, einem Hersteller von Spezialadditiven für die chemische Industrie aus Abstatt.
Die in diesen Projekten gewonnenen Erfahrungen hat der IT-Dienstleister in ein Framework und Prototypen-Modell einfließen lassen. Damit soll die Einführung der generativen KI in künftigen Projekten erleichtert werden. Kunden könnten Luminous dadurch schneller in ihre Anwendungen und Prozesse integrieren, um Mitarbeitern den Arbeitsalltag zu erleichtern und Geschäftsprozesse zu beschleunigen.
Wachsende Nachfrage nach KI aus Europa
Viele Kunden und IT-Dienstleister nutzen bereits die Vorteile generativer KI, setzen dabei aber vorwiegend US-amerikanische Technologie wie ChatGPT oder Bard von Google ein. Das in Heidelberg ansässige Unternehmen Aleph Alpha bietet mit Luminous eine innovative Alternative, die Daten nicht ins Ausland überträgt und transparent arbeitet.
In seiner dritten Finanzierungsrunde hat das KI-Start-up Anfang November 2023 über eine halbe Milliarde Dollar eingesammelt, um die Entwicklung und Vermarktung einer vertrauenswürdigen generativen KI voranzutreiben. SAP will sich sogar an Aleph Alpha beteiligen.
Mit Adesso hat der deutsche KI-Primus einen weiteren wichtigen Fürsprecher gewonnen, was den Firmengründer Jonas Andrulis natürlich sehr erfreut: "Wenn es um den praktischen Einsatz geht, ist Adesso einer unserer wichtigen strategischen Partner. Dessen KI-Know-how und seine Branchenexpertise stellen sicher, dass unsere gemeinsame Kunden unmittelbar von den Vorteilen unserer Technologie profitieren. Und uns hilft es dabei, Erfahrungen aus der Praxis in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen, so der Aleph Alpha-Chef weiter. Seiner Ansicht nach braucht es noch viel mehr KI-Installationen in Unternehmen und Behörden, damit die Technologie ihr volles Potenzial entfalten kann.
Benedikt Bonnmann, Leiter des Geschäftsbereichs Data and Analytics bei Adesso, beobachtet derzeit eine rasant wachsende Nachfrage nach generativer KI, wodurch er sein Unternehmen derzeit sehr gut aufgestellt sieht: "Als strategischer Partner tauschen wir uns intensiv mit Aleph Alpha aus und nutzen die Erkenntnisse für weitere Projekte". Die schnelle und gründliche Evaluierung und Bewertung der Machbarkeit der KI-Projekte plus die Darstellung des unmittelbaren Nutzens für den Kunden liegen Bonnmann besonders am Herzen: "Nur auf diese Weise können Unternehmen und Behörden zügig Entscheidungen treffen und gemeinsam mit uns in die Umsetzungsphase starten."
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