Insolvenz

ACI Supplies in Zahlungsschwierigkeiten

freier Journalist in Traunstein
Die Telefone stehen still bei ACI Supplies in Ratingen. Grund: Die Unternehmensmutter ACI Adam BV mit Sitz in Maastricht, hat Insolvenz angemeldet. Der Distributor ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Die Website von ACI Supplies ist noch erreichbar, der Link zum Online-Shop allerdings führt aktuell ins Leere.
Die Website von ACI Supplies ist noch erreichbar, der Link zum Online-Shop allerdings führt aktuell ins Leere.

Dass Umsatz allein nicht genügt, scheint sich beim niederländischen Distributor ACI Adam BV in Maastricht einmal mehr zu bestätigen. Der Spezialist für Büromaterial, Kopierer- und Druckerzubehör sowie IT-Accessoires, Speicher und Hardware wie Drucker, Kopierer, Monitore, Laptops oder auch Kameras, ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Obwohl der Grossist mit 125 Mitarbeitern 2012/2013 einen Umsatz von etwa 770 Millionen Euro erwirtschaftete (nach einem Umsatzvolumen von rund 750 Millionen im Geschäftsjahr zuvor), blieb bei der dünnen Marge vor allem im Supplies-Geschäft viel zu wenig übrig. Kaum mehr als 690.000 Euro konnte der Distributor im vergangenen Geschäftsjahr als Gewinn ausweisen. Etwa 60 Prozent der Bestellorder des ausschließlich im B-to-B tätigen Grossisten, erfolgen online.

Bei einer so dünnen Umsatzrendite wird es gerade in der Distribution sehr schnell eng. So blieb dem Unternehmen nichts anderes mehr übrig, als am Dienstag Insolvenz anzumelden. Damit setzt sich die Konsolidierung in der Distribution, vor allem im Großhandel mit Supplies und Komponenten fort. Und wird wohl oder übel noch lange nicht beendet sein.

Aggressive Wachstumsstrategie

Dabei lief das Geschäft bei ACI Adam BV in den vorangegangenen Jahren durchaus gut. Nicht zuletzt aufgrund einer aggressiven Wachstumsstrategie konnte Firmengründer Ton Adam mit dem 1988 in Maastricht gestarteten Unternehmen das Umsatzvolumen kontinuierlich nach oben treiben. Nach und nach eröffnete der Distributor Niederlassungen in mehreren europäischen Ländern; so in Deutschland (Ratingen), Italien, Spanien, Schweiz, Großbritannien und Griechenland. Der Firmensitz blieb in Maastricht. Dort entstand, bis auf zwei kleinere lokale Außenlager in Italien und Spanien, ein Zentrallager, von dem auch die Reseller in Deutschland beliefert werden. Auf etwa 20.000 Quadratmetern Fläche sind etwa 10.000 Produkte vorrätig, insgesamt verfügt der Grossist über ein Portfolio von rund 27.000 Produkte von 125 Herstellern.

Über die genauen Hintergründe und wie es weiter gehen wird, darüber war bis Redaktionsschluss noch nichts zu erfahren. Ebenso bleibt die Frage offen, ob die deutsche Niederlassung das Geschäft in der Insolvenzphase weiter fortführen wird.

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