Shopware

7 Tipps für mehr Usability im Online-Shop

Marian Wurm ist Geschäftsführer bei der Löwenstark Online Marketing GmbH, einer Full-Service-Agentur für Online-Marketing und Internet-Lösungen.
Shopware gehört zu den meistgenutzten Online-Shop-Systemen in Deuschland, Welche Möglichkeiten die Software zur Steigerung der Umsätze bietet.

Im August 2018 hat die Shopware AG die Version 5.5 des eigenen E-Commerce-Systems freigegeben. Die Software besticht durch schlanken und selbsterklärenden Standardkonfiguration. Zum anderen bietet sie auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Nutzerfreundlichkeit und SEO-Funktionen.

Mit Shopware 5.5 sind zum Beispiel auch Umsatzprognosen auf Basis historischer und saisonaler Daten sowie die Erkennung von potentiellen neuen Zielgruppen in der Kundenstruktur möglich.
Mit Shopware 5.5 sind zum Beispiel auch Umsatzprognosen auf Basis historischer und saisonaler Daten sowie die Erkennung von potentiellen neuen Zielgruppen in der Kundenstruktur möglich.
Foto: Shopware

Der große Vorteil von Shopware gegenüber anderen Shop-Systemen liegt aber darin, dass Online-Händler alles, was über die Standardoptimierung hinausreicht, sich nicht mühsam als Plug-in hinzukaufen oder durch Experten programmieren lassen müssen. So stellt Shopware zum Beispiel SEO-Features durch Einstellungen per Mausklick in der Standardkonfiguration bereit. Zudem trägt die große Shopware-Community zur Nutzerfreundlichkeit bei - denn hier stehen viele Plug-ins kostenlos zur Verfügung.

Auch wenn die Basisversion von Shopware schon eine breite Palette an Funktionen bietet, gibt es darüber hinaus weitere Möglichkeiten, die Nutzung zu optimieren und Sichtbarkeit des Online-Shops in Suchmaschinen zu erhöhen. Deswegen empfiehlt es sich, einen bestehenden Shopware-Online-Shop immer wieder nachzujustieren. Im Prinzip kann jeder Online-Händler sein System komplett individuelle an seine Bedürfnisse anpassen. Allerdings sind dabei folgende 7 Punkte zu beachten:

1. Mit einem Plug-in bei auslaufenden Produkten dem 404-Fehler vorbeugen

Läuft im Shop eines Händlers ein Produkt aus, wirft Shopware in der Standarkonfiguration den 404-Fehler für die Produkt-URL. Daher stellt Shopware ein Plug-in zur Verfügung, mit dem die Produkt-URL nach wie vor erreichbar bleibt. Auf einer individuellen Seite erscheint mit dem Plug-in die Information, dass das Produkt zwar immer noch zum Sortiment des Shops gehört, aktuell aber nicht lieferbar ist. Damit gibt Shopware vor allem Spezialkunden, die mit Artikel- oder Warenmengen arbeiten, die Lösung gleich an die Hand.

2. Inhalte auf Sitemap und Mobile Sitemap konsistent halten

Shopware ist weiter als andere Shop-Systeme, weil es nicht nur eine, sondern zwei Sitemaps hat: eine normale und eine mobile Seitenübersicht. Google verfolgt den Mobile-First-Ansatz und forciert die mobile Optimierung durch AMP-Umstellung von Webseiten, um bessere Performance und schnellere Ladezeiten zu gewährleisten. Aus SEO-Gründen ist eine mobile Händlerseite daher enorm wichtig und Marketiers sollten sicherstellen, dass die Inhalte auf beiden Sitemaps gepflegt sind.

3. Bei Mobile-Umstellung des Template Scrollbalken deaktivieren

Wenn Händler eine Einkaufswelt erstellen, ist die Standardkonfiguration auf "responsive fluid" eingestellt. Damit kann zwar unbegrenzt Text integrieren werden. Ist dieser jedoch größer, als der vorgegebene Bereich, setzt Shopware automatisch einen Scrollbalken. Für eine optimale Sichtbarkeit in Suchmaschinen sollte aber der gesamte Text einer Seite lesbar sein, damit ihn Google unmittelbar und als gleichwertig einstuft. Denn Google hat ein Problem mit versteckten Texten auf einer Webseite, etwa wenn sie unter 'mehr lesen' oder 'Bilder' weiterlaufen - also nur durch scrollen zu erreichen sind.

Lesetipp: Neue Funktionen in Shopware 5.5

Daher sollten Händler bei Einkaufswelten im Layout-Bereich nicht über "responsive fluid", sondern über "Zeilen" gehen. Damit gelangt man zu einem Grid System, also einem Kasten, der sich automatisch an die Zeilenhöhe anpasst. Dadurch entsteht ein variabler Bereich, der den gesamten Text anzeigt - unabhängig von seiner Länge. Das verhindert auch Probleme bei der Darstellung auf mobilen Endgeräten.

4. Auf PHP 7.0 umstellen

PHP ist die Programmiersprache von Shopware. Gegen Ende 2018 läuft der Support für PHP 5.5 und PHP 6.0 aus. Darum sollten Händler unbedingt rechtzeitig auf PHP 7.0 umstellen, das gewährleistet, dass die neuesten Sicherheitsupdates ausgespielt werden und die Shops auch weiterhin auf dem neuesten technischen Stand sind. PHP 7.0 macht Shops deutlich schneller und bringt einen Performance-Zuwachs von 20 Prozent, was sich auch auf das Google-Ranking auswirkt. Weil Shopware 4 PHP 7.0 nicht unterstützt, ist zu empfehlen, dass Händler bis Ende Jahres auf Shopware 5 oder 5.5 umstellen.

5. Standard Shop-Name im Meta-Title

Bei Shopware enthält jeder Meta-Title standardmäßig den Shop-Namen. Hat ein Händler eine große Menge an Produkten, die er beschreiben will, kann es zwar durchaus Sinn machen, den Standard-Shop zu übernehmen. Aus SEO-Sicht ist es jedoch vorteilhafter für jede Seite die Meta-Angaben zu optimieren. Selbst bei Shops, die lange am Markt sind, finden sich Probleme im Meta-Title. Um jedoch auch zukünftig einen hohen Absatz zu gewährleisten, sollten Händler hier das unbedingt anpassen.

Lesetipp: Shopware Community Day 2018

6. H1-Überschrift und Betitelung der Kategorieseite voneinander trennen

Die Betitelung der Kategorieseiten für die einzelnen Produkte in den Shops entsprechen standardmäßig der H1-Überschrift. Doch müssen Händler keinesfalls die Standard-konfigurierte Überschrift verwenden, sondern können diese aus SEO-Gründen über Freitextfelder selbst bestimmen. Verkauft ein Online-Lebensmittelhändler beispielsweise Obstkuchen, so nennt er die Kategorieseite "Obstkuchen" - ein Titel, der im Reiter der Kategorieseite zu lesen ist.

Aus SEO-Gründen wäre es jedoch besser, wenn die H1-Überschrift "Obstkuchen bei XY kaufen" hieße. Damit die H1-Überschrift von der Kategorie im Tab sowie der URL losgelöst wird, wo nach wie vor "Obstkuchen" stehen sollte, können Händler die Freitextfelder nutzen. Somit kann die Sichtbarkeit in Suchmaschinen optimiert werden, ohne dass die Struktur des Shops gefährdet ist,

7. "Brotkrumen-Navigation" optimieren

Bei der überwiegenden Anzahl an Shops heißt der erste Brotkrumen "Startseite" oder "Home". Weil sich aber sehr viele Shops mit diesen beiden Keywords präsentieren, ist dies aus SEO-Sicht verschenkter Platz. Es empfiehlt sich daher, die Startseite nach dem Shop-Namen zu benennen. Ein Händler, der Schlittschuhe anbietet, sollte die Startseite daher "Schlittschuh-Shop" nennen, ein Online-Backwarenhandel vielleicht "Kuchen-Shop".

Die Optimierung des Brotkrumen funktioniert mit schema.org, also Code-Schnippseln, die in den Quelltext der Webseite eingebaut Google verdeutlichen, ob es sich um ein Produkt, einen Produktpreis oder eine Überschrift handelt. Auf diese Weise erkennt Google, wie eine Händlerseite aufgebaut ist. (rw)

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