Am 4. April 1975 begann alles mit einem Basic-Interpreter für den Altair 8800, einem der ersten Heimcomputer: Bill Gates und Paul Allen gründeten in Albuquerque die Firma Micro-Soft. Der Aufstieg des Unternehmens begann dann 1980 als IBM für den PC nach einem Betriebssystem suchte, das Microsoft in Form von MS-DOS lieferte.
Im Laufe seiner Geschichte wurde das Unternehmen von vielen bereits für tot erklärt, da es wichtige Trends verschlafen habe oder die Qualität seiner Produkte im Vergleich zur Konkurrenz zu schlecht sei. Viele dieser Kritiker - wie etwa Wordperfect, Lotus, Novell etc. - verschwanden allerdings vom Markt oder sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, während Microsoft zum weltweit größten Software-Hersteller heranwuchs. Happy Birthday Microsoft.
Florian Maier, Redakteur: Microsoft ist wieder cool und stylish
"cd\wolf3d" - dieses DOS-Kommando steht sinnbildlich für meine ersten Erfahrungen mit Microsoft. Dass man mit einem PC so viel mehr machen kann als nur heimlich Horden von Pixel-Schurken das Antlitz zu zerballern, wird mir erst ein paar Jahre später klar.
Der Computer wird in den 1990er Jahren für Millionen Privat- und Business-Anwender zum unverzichtbaren Tausendsassa. Dass Bill Gates‘ Mega-Konzern an dieser Entwicklung maßgeblichen Anteil hat, ist unbestritten. Doch dann - ich glaube, es war irgendwann nach Windows XP - legt Microsoft eine Art "unkreative Schaffensperiode" ein. Egal ob Windows, Office oder Internet Explorer: Die MS-Mühlen mahlen damals zwar stetig, dabei aber langsam und mitunter so innovationslos, dass das Image des IT-Giganten eine richtig dicke Schicht Rost ansetzt.
Zur gleichen Zeit setzen Konkurrenz-Produkte (vor allem die mit dem Apfel) neue Design- und UI-Standards und erobern nicht nur die Herzen der Tech-Freaks, sondern werden zum Massen-Phänomen. Die erstarkende Open-Source-Gemeinde kratzt außerdem am (Software-)Thron. Dass Microsoft nicht verlernt hat, wie Innovation geht, zeigt das Debüt der "Xbox" im Jahr 2002. Quasi "aus dem Stand" schafft man es, sich als großer Player auf einem neuen, hart umkämpften Markt zu etablieren.
An anderen Fronten läuft es dagegen weit weniger gut: Mit dem Windows Phone kämpft Microsoft auch heute noch gegen die Bedeutungslosigkeit nach Marktanteilen. Das ist aber auch kein Wunder, schließlich wurde der Mobile-Trend ja fast schon demonstrativ verpennt. Als das Windows Phone endlich richtig in die Gänge kommt, haben Apple und Google den Markt längst unter sich aufgeteilt. Trotzdem: Windows-Mobiltelefone sind in meiner Wahrnehmung inzwischen zu einer echten Alternative für Nutzer geworden, denen Android zu unübersichtlich und anfällig und Apple schlicht zu teuer oder zu "Mainstream" ist.
Diese Wahrnehmung von Microsoft ist vor allem Satya Nadella zuzuschreiben, der 2014 den CEO-Posten von Steve Ballmer übernimmt. Die Tonalität der Außendarstellung verliert hierdurch dramatisch an Arroganz und Grobschlächtigkeit. Nadella bringt Microsoft mit seinem dezenten, aber bestimmten Auftreten neue Sympathien ein und sorgt mit seinem Motto "Mobile First, Cloud First" für eine längst überfällige Umstrukturierung.
- 25 Jahre Microsoft Office
Es ist viel passiert in den letzten 25 Jahren... - 25 Jahre Microsoft Office
Das gängige Betriebssystem auf PCs ist in den 80er-Jahren MS-DOS. - 25 Jahre Microsoft Office
Die Entwicklung von Microsoft Office begann mit den Einzelanwendungen. - 25 Jahre Microsoft Office
Word 1.0 wurde 1983 für MS DOS zur Verfügung gestellt. - 25 Jahre Microsoft Office
1985 folgte die Tabellenkalkulation Excel. Bis dahin hatte man versucht mit dem DOS-Programm Multiplan dem Platzhirsch Lotus 1-2-3 Paroli zu bieten. - 25 Jahre Microsoft Office
PowerPoint wird 1987 eingeführt. - 25 Jahre Microsoft Office
1989 erscheint die erste Office-Version, zunächst nur für den Mac... - 25 Jahre Microsoft Office
...im nächsten Jahr gibt es dann auch für PCs ein entsprechendes Paket. - 25 Jahre Microsoft Office
Im Laufe dieses Jahrzehnts etabliert sich die E-Mail als Kommunikationsmedium in Büros. - 25 Jahre Microsoft Office
In den 90ern erscheint unter anderem das populäre Office 95. - 25 Jahre Microsoft Office
E-Mails im Büro sind noch die Ausnahme, aber Microsoft Mail hält Einzug ins Office Paket. - 25 Jahre Microsoft Office
Datenbanken unter Windows galten zu dieser Zeit noch als ziemlich unvorstellbar. Die bekanntesten Programme arbeiteten alle unter DOS. - 25 Jahre Microsoft Office
Der elektronische Besserwisser in Word war ein wenig Geschmacksache. - 25 Jahre Microsoft Office
Fünfstellige Postleitzahlen, Y2K-Bug, Euro - während letzten Jahrzehnte gab es einige äußere Einflüsse die in der IT für Updates sorgten. - 25 Jahre Microsoft Office
Spracherfassung ist nicht wirklich so neu, wie manche Produkte Glauben machen wollen. - 25 Jahre Microsoft Office
Ribbon Bar, SharePoint-Server, OneNote - in den 2000er-Jahren kommen einige Neuerungen. - 25 Jahre Microsoft Office
Office 2000 mit Word, Excel, Access, Outlook und Publisher 2000 war die letzte Version für Windows 95 und ist Ende 1999/Anfang 2000 erschienen. - 25 Jahre Microsoft Office
Zusammenarbeit ist ohne SharePoint in vielen Firmen heute schwer vorstellbar. - 25 Jahre Microsoft Office
Das heute populäre OneNote erscheint in der ersten Version bereits 2003. - 25 Jahre Microsoft Office
Die Ribbon-Bar erscheint und Tipps wie man die alte Optik wieder herstellt finden Anklang. - 25 Jahre Microsoft Office
Es geht in die Cloud und nicht alle Anwender können Office 365 und Office 2013 einordnen. - 25 Jahre Microsoft Office
Office 2010 erscheint und ist auch im Jahr 2014 noch in vielen Firmen im Einsatz. - 25 Jahre Microsoft Office
Im Jahr 2011 startet Microsoft sein cloudbasiertes Angebot Office 365 in Deutschland und 39 weiteren Ländern. - 25 Jahre Microsoft Office
Zwei Jahre später gibt es auch für Privatkunden Angebote für Office 365. - 25 Jahre Microsoft Office
Microsoft hat seine Office-Anwendungen Word, Excel und PowerPoint als jeweils einzelne App für das iPad im Angebot. Die kostenlosen Apps lassen sich nur mit einer Lizenz für Office 365 vollständig nutzen.
Vor gut zwei Jahren habe selbst ich als Fan der frühen Stunde den Konzern (die Gaming-Sparte einmal außen vor gelassen) vor allem mit dem Uralt-Boot-Sound von 1995, einem polternden CEO und jeder Menge Staub assoziiert. Der Wechsel auf andere Geräte kam für mich - abgesehen von einem iPod - privat trotzdem nie in Frage. Der Grund: eine Mischung aus Gewohnheit, Sturheit und der Hoffnung darauf, dass Microsoft endlich wieder ein Portfolio aus "Cool & Stylish" zu bieten hat.
Im Jahr 2015 ist es - pünktlich zum 40jährigen Jubiläum - endlich soweit. Mit dem plattformübergreifenden Windows 10, der Einbindung von Cloud-Lösungen, überzeugender Hardware wie dem Surface Pro 3, dem Lumia 930, der Xbox One und vielversprechenden Projekten wie "Hololens", steht der IT-Dino endlich wieder für die Werte, die seinen Erfolg erst möglich gemacht haben: Modernität bei Design und User Interface, Sinn für den Zeitgeist und ein offener, intelligenter Führungsstil.
Jürgen Hill, Teamleiter Technologie: Vom Desktop-Emporkömmling zum Enterprise-Champion
Happy Birthday Microsoft, 40 Jahre kennen wir uns zwar noch nicht, aber zumindest 30 Jahre. Eine lange Zeit, in der auch viele Flüche über meine Lippen gingen, weil eines Deiner Produkte mal wieder nicht das tat, was der User wollte. Aber zu Deiner Ehrenrettung muss man auch sagen, dass Deine Software meist besser ist als ihr Ruf und das Problem sehr häufig 50 Zentimeter vor dem Rechner sitzt. Allerdings bist Du auch nicht fehlerfrei und benötigst öfter Mal drei Anläufe (Versionen) bis es richtig rund läuft.
Allerdings sollte niemand den Fehler begehen, Dich zu unterschätzen. Unvergessen bleiben die 90er Jahre als Du mit Windows NT 3.1 im Enterprise Business Fuß fassen wolltest. Was haben die etablierten Firmen damals über den Desktop-Emporkömmling aus Redmond gelästert und die Nase gerümpft. Aber der damalige Deutschland-Geschäftsführer Christian Wedell zeichnete hierzu ein schönes Bild: "Wir sind in einem Korridor. Drinnen ist der große Ballsaal, in dem alle Customer-Ladies mit Novell tanzen. Wir möchten auch gerne in diesen Ballsaal rein und mit den vielen, vielen Ladies tanzen.
Die Tickets dafür werden wir uns kaufen." Und die Tickets hast Du in der Tat gekauft, egal ob es um Server-Betriebssysteme, Internet, Cloud etc. ging. Und von den damaligen Zweiflern ist nicht mehr viel zu sehen. Sie sind vom Markt verschwunden. Ganz im Gegensatz zu Dir, jedes Mal wenn Dich Deine Kritiker bereits angezählt sahen, bist Du wieder aufgestanden und hast weiter gekämpft.
Lediglich in Sachen Mobile Business hattest Du bislang kein besonders glückliches Händchen. Wie konnte man den mit dem PocketPC eroberten Marktanteil in den folgenden Jahren so leichtfertig verspielen? Aber das wird wieder, zumindest gibt Windows Phone 8.x Anlass zur Hoffnung.
Malte Jeschke, Leitender Redakteur Team Technologie: Es bleibt spannend
Alles Gute, Microsoft! Meine eigene IT-Geschichte ist untrennbar mit Microsoft-Produkten verbunden. Nach einigen CP/M-Gehversuchen mit fremdem Equipment lief das erste eigene System irgendwann in den 80ern mit MS-DOS 3.x. Als in den Neunzigern Windows 3.0 in der Redaktion Einzug hielt, war das beinahe eine Revolution. Über manche Ungereimtheiten in den Windows-Versionen dieser Zeit kann man trefflich Geschichten erzählen, aber Windows hat zweifelsohne dafür gesorgt, dass die Nutzung von IT für eine deutliche breitere Anwenderschar erschlossen wurde. Gern erinnere ich mich an Windows NT 4.0, das lange auf vielen meiner Systeme das bevorzugte OS war. Und ja, es gab einige Betriebssysteme von Microsoft, die man besser ausgelassen hat.
Zu Beginn meiner Redakteurslaufbahn waren Anwendungsprogramme aus dem Hause Microsoft keineswegs der Standard. Das hat sich grundlegend geändert, wer heute Office sagt, meint in aller Regel Microsoft Office. Was für Anwendungen gilt, trifft auch auf andere Bereiche zu, viele Marktbegleiter sind im Laufe der Zeit einfach verschwunden.
Manchmal war Microsoft aber auch einfach zu früh dran, siehe beispielsweise die Tablet-Offensive 2002, mit denen viele Anwender aber so gar nichts anfangen konnten. "Der Tablet PC ist in fünf Jahren die beliebteste PC-Form", glaubte Bill Gates 2001. Trotz angepasstem Windows XP und Handschrifterkennung fanden die entsprechenden Systeme damals primär Einsatz in vertikalen Märkten. Dort gab es Ähnliches aber schon länger, meinen ersten Beitrag über "Windows for Pen Computing" und derlei Systeme durfte ich bereits 1992 verfassen. Aus diesen Nischen sind die Windows-basierten Tablets seinerzeit nicht rausgekommen. Mit dem aktuellen Surface Pro 3 ist Microsoft jedoch ein richtig gutes Produkt gelungen, und der Windows-Tablet-Markt dürfte mit den kommenden Hardware- und Windows-Plattformen erst so richtig spannend werden.
- Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell. - Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book. - Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo. - Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben. - Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken. - Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book". - Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen. - Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen. - Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft. - Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte. - Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an. - Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar. - Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business". - Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt. - Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden. - Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden. - Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein. - Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden. - Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt. - Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst. - Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10. - Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten. - Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein. - Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts. - Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns. - Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets. - Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen. - Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte. - Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte. - Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma. - Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren. - Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.
Den Eindruck zu früh dran zu sein, vermittelte Microsoft in den vergangenen Jahren oftmals nicht. Seit Ende 2014 scheint jedoch wieder richtig Schwung in der Hütte zu sein. Vieles wird ausprobiert, nicht alles klappt, aber manch respektable Lösung ist dabei. Als bei der Vorstellung von Windows 10 die Hololens gezeigt wurde, ging ein anerkennendes Raunen samt "Haben will"-Rufen durch den nerdseitigen Teil der Twitter-Welt. Ich kann mich nicht wirklich erinnern, wann dies bei einem Microsoft-Launch-Event zuletzt der Fall war.
Vieles scheint jetzt auf dem richtigen Weg. Windows 10 macht bereits als Vorabversion einen mehr als guten Eindruck und wird bei Fertigstellung sicher sehr schnell auf meinem heimischen PC-Fuhrpark Einzug halten. Die Windows Phones sind eigentlich cooler und technisch spannender - inklusive kommendem OS - als es der Marktanteil wiedergibt. Und Azure hat sich zu einer sehr reizvollen Cloud-Plattform entwickelt, es fällt beinahe schwer mit allen Neuerungen Schritt zu halten. Die Dynamik ist also zurück, es bleibt spannend.
Ronald Wiltscheck, Chefredakteur ChannelPartner: Das "Windows-Gesetz"
Habe gerade mit einem ex-Top-Manager von Microsoft geplaudert, er hat die Company verlassen, weil er dort mit Steve Ballmer als Chef keine Perspektive mehr sah. Hätte er noch ein wenig gewartet und Satya Nadella als neuen CEO erlebt - vielleicht hätte er es sich doch anders überlegt.
Und ich denke da ganz ähnlich: Mit Nadella ist Microsoft ein anderes Unternehmen geworden. Nicht besser, nicht schlechter als vorher, aber eben doch ganz anders. Wenn ich da an meine PC-Anfänge denke - in der vor-Windows-Ära, MS-DOS only, mit dem GEM Desktop (Graphical Environment Manager) von Digital als grafischer Benutzeroberfläche (muss schon fast 30 Jahre her sein) - da hat sich doch schon einiges getan.
Der nächste Evolutionsschritt, Windows 3.11 im Jahre 1994 läutete bereits das Ende von Netware (Novell) als dem führenden Netzwerkbetriebssystem. Endlich konnten wir unsere Windows-Kisten vernünftig ins LAN einbinden. Was war das damals für eine Freude bei meinem damaligen Arbeitgeber.
Mit Windows NT als Server-Betriebssysteme startete Microsoft gleichzeitig den Versuch, die eigene Plattform als Konkurrenz zu Unix zu etablieren, das gelang meiner Meinung nach mehr schlecht denn recht. Aus diesem Grund konnte Linux ab der Mitte der 1990er Jahre beachtliche Erfolge feiern. Da konnte auch der NT-Nachfolger Windows 2000 nichts mehr retten,
Es folgten weitere Versionen des Windows-Client-Betriebssystems: 95 (gut angenommen), 98 (für schlecht befunden), XP (gut angenommen und lange gehalten), Vista (eine Katastrophe), Windows 7 (mit guten Noten). Windows 8 bzw. 8.1 folgten mit wiederum schlechter Reputation. Wenn diese Windows-Regel: "jedes zweite Betriebssystem ist sch…" sich fortsetzen sollte, wird Windows 10 in diesem Jahr ein toller Erfolg.
Mit Wehmut erinnere ich mich auch an den "Browser-Krieg" zwischen Microsoft und Netscape in der gleichen Zeit, zwar ging aus dem Kampf mit dem Netscape Navigator der Internet Explorer als Sieger hervor - aber genutzt hat es Microsoft auch nichts. Aktuell führt das Browser-Ranking der Mozilla Firefox, vor dem Apple Safari und dem Google Chrome an. Microsofts Internet Explorer liegt in dieser Rangliste abgeschlagen auf dem vierten Platz, mit mageren elf Prozent Marktanteil.
Und wofür steht Microsoft - meiner Meinung nach - am 40ten Geburtstag? Ich meine Cloud, Azure, Office 365, Sharepoint und auch Windows Phone. Und so schlecht sind diese Lösungen wiederum auch nicht. Sicherlich, am Smartphone hängt Microsoft Google (Android) und Apple (iOS) mächtig hinterher, und wird diesen Vorsprung auch so schnell nicht aufholen, aber wer bitte nutzt eine anderen E-Mail-Client als Outlook? Und mit Surface 3 Pro gelang Microsoft auch ein beachtlicher Erfolg am Tablet, wenn auch hier Apple und Samsung ganz klar die Nase vorn haben.
Nichtsdestotrotz hat Microsoft den Wandel zum Cloud.-Anbieter ganz gut gemeistert, denkt man da etwa an Wettbewerber, die es nicht mehr gibt (Sun, Compaq, Digital), die nur noch ein Nischendasein führen (Novell, Corel) oder die sich gerade in einem heftigen Neufindungsprozess befinden (IBM, Symantec, HP). Da können mit Microsoft nur noch die Software-Dinosaurier Oracle und SAP mithalten.
Ich jedenfalls finde es gut, dass Anwender heute ine freie Wahl des Betriebssystems am Client (ob Smartphone, Tablet oder PC) haben. Und ich bin mir sicher, dass Microsoft noch in 40 Jahren eine bedeutende Rolle spielen wird - in welchem Markt auch immer (Roboter, Automobile oder was auch immer).
So wünsch ich der Company alles Gute zum 40ten Geburtstag, möge er so friedlich verlaufen wie meiner vor 11,5 Jahren.
Christian Vilsbeck, Senior Editor Team Technologie: Kampf um jedes Kilobyte
Wer so Ende der 80er Jahre viel mit dem PC und MS-DOS rumspielte, der kannte das Problem: der Kampf um jedes freie Kilobyte im Arbeitsspeicher. Gerade die damaligen Spiele für DOS benötigten von den 640 KByte RAM stets gut über 600 KByte frei. In den verbleibenden rund 40 KByte musste dann Zeugs wie Maustreiber, deutscher Keyboard-Treiber und natürlich ganz wichtig smartdrv.exe für das Caching der Festplatte reingeladen werden.
Ohne das Caching-Programm waren die Ladesequenzen von den ohnehin nicht besonders schnellen Festplatten quälend langsam. Oft waren Spiele wie „Ultima VII – The Black Gate“ dermaßen anspruchsvoll an den Speicher, dass das Caching-Programm oder die deutsche Tastaturbelegung nicht mehr ins RAM passten. Irgendwie waren die Spiele dann aber nicht mehr zufriedenstellend spielbar. Also dachte ich mir ganz schlau zu sein, und von dem damals zu Microsoft konkurrierenden DR-DOS das Caching-Programm nwcache.exe zu verwenden um noch ein paar zusätzliche frei Kilobyte über die config.sys und autoexec.bat rauszuquetschen. Alternativ erstellte ich je nach Spiel auch Boot-Disketten mit DR-DOS und verwendete von MS-DOS smartdrv.exe.
Genau diese Kombinationen trieben mich über Monate in den Wahnsinn. Immer wieder waren aus unerfindlichen Gründen Dateien einfach mal nicht mehr lesbar, was besonders bei abgespeicherten Spielständen ärgerlich war. Irgendwann kam ich dann doch auf die Idee, dass sich Microsofts MS-DOS nicht mit dem Caching-Programm von DR-DOS verträgt, und umgekehrt auch nicht. Die Kombination war also alles andere als schlau... Soviel zu meiner unvergesslichen Früherfahrung mit Microsoft.
Bernhard Haluschak, Redakteur Team Technologie: Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Herzlichen Glückwunsch Microsoft zum 40. Geburtstag. Zweifelsohne hat sich Microsoft seit dem 4. April 1975 zum führenden Hersteller von Betriebssystemen und Office-Software gemausert. Mein erster Kontakt zu Microsoft-Produkten erfolgte 1983 mit Beginn meiner IT-Ausbildung bei der Nixdorf Computer AG. In diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit, an einem MS-DOS-Rechner zuarbeiten. Seit dem begleiten mich die Microsoft-Entwickelungen auf Schritt und Tritt. Ob es die folgenden PC-Betriebssysteme wie Windows 95, XP bis aktuell Windows 8.1 oder die Server-Betriebssysteme NT bis Windows Server 2012 R2 sind, ich habe sie alle kennengelernt. Aber auch die Office-Produkte sind mir nicht fremd.
Natürlich hat Microsoft in den letzten vierzig Jahren einige gute Betriebssysteme entwickelt, doch es gab auch weniger gelungene Lösungen. Dies gilt auch für die Office-Software. Doch letztendlich gab es zu den Produkten nur wenige beziehungsweise keine Alternativen, wollte man die Anwendungen und Daten weiter nutzen. Allerdings konnte man die eine oder andere Betriebssystemversion getrost überspringen oder ein Office-Update auslassen, ohne negative Auswirkungen auf die Unternehmens-IT oder -Anwendungen zu befürchten.
Meine Erfahrungen mit Microsoft-Produkten sind rückblickend durchaus positiv, doch hin und wieder verärgert mich Microsoft doch - und zwar durch den berühmt berüchtigten Patchday. Seit dem Jahr 2003 ist dieser traditionell der zweite Dienstag im Monat. An diesen Tag veröffentlicht Microsoft aktuelle Sicherheitsupdates zu seinen Softwareprodukten. Bereits mehrmals haben mich diese Sicherheitsupdates schlaflose Nächte gekostet, weil gepatchte Systeme, die ich am nächsten Tag dringend benötigte, nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert haben. Trotz dieser kleinen Ärgernisse - alles Gute Microsoft und auf weitere Jahre mit vielen neuen und spannenden Produkten.