Inzwischen sind in vielen größeren Städten in Deutschland Anbieter zu finden, die Mini-Figuren von Personen anfertigen. Wir haben es in München bei My3D ausprobiert. Wer die Absicht hegt, eine entsprechende Figur einer anderen Person als Überraschung zu schenken: Die entsprechende Vorlage, sprich Person, muss sich zum Scannen noch vor Ort beim Dienstleister einfinden.
Bei My3D erfolgt das Abtasten der Person in einer Scan-Kabine, in der sich rund 150 Kameras befinden. Hinter jeder Kamera sitzt ein Raspberry Pi, die Kameras werden zeitgleich ausgelöst. Die Steuerung erfolgt via Ethernet. Der Scan-Vorgang selbst geht schnell vonstatten: Man stellt sich auf eine Markierung innerhalb der Kabine, ein Countdown zählt runter - und fertig. Bevor man sich zum Dienstleister aufmacht, sollte man vorher allerdings einige Punkte beachten - insbesondere was die Kleidung angeht. Das Ergebnis hängt unter anderem davon ab, wie gut die Software die Details erkennen kann. Der Tipp vom Anbieter: Alle Strukturen, die man selbst aus 50 cm Entfernung gut erkennen kann, lassen sich optimal darstellen. Hier finden sich bei My3D die Ratschläge. Es empfiehlt sich durchaus, Wechselkleidung mitzubringen. Bis das 3-D-Modell wirklich druckfertig ist, ist in der Regel noch reichlich Nachbearbeitung in der Software vonnöten.
Zubehör kostet extra, und dazu zählen auch Brillen. Mit 40 Euro schlägt eine Brille bei My3D zu Buche. Die Brille wird gesondert gescannt und nachträglich angepasst. Mit randlosen Brillen ist dies nicht möglich. Kleineres Zubehör wie Kopfhörer oder Schals sind im Preis enthalten, größere Handtaschen kosten beispielsweise ebenfalls 40 Euro.
Apropos Kosten: Die kleinste Größe liefert eine Figur im Maßstab 1:12. Das sind beispielsweise bei einer Körpergröße von 1,90 cm knapp 16 cm. Eine Figur in diesem Maßstab schlägt bei My3D mit 179 Euro zu Buche. Das Angebot reicht bis zum Maßstab 1:5, das sind bei 1,90 cm dann stolze 38 cm. Diese Figur kostet 819 Euro. Eine Figur von Kindern, die kleiner als einen Meter sind, ist für 100 Euro zu haben.
Gedruckt wird bei My3D in Würzburg, die Scan-Ergebnisse werden dorthin übertragen. Die Figuren bestehen aus einem gipsartigen Material, der 3-D-Drucker arbeitet mit einem entsprechenden Pulver. Beim schichtweisen Drucken wird auch gleich die Farbe mit aufgetragen, die Figuren werden nicht nachträglich gefärbt, sondern lediglich versiegelt. Das Ergebnis hat eine etwas raue Oberfläche - ähnlich wie Ton. Man sollte die Figuren entsprechend vorsichtig behandeln, denn natürlich können sie schon aufgrund des Materials brechen. Wer einen Nachdruck ordern will oder muss, bekommt diesen 20 Prozent günstiger als die Erstproduktion. Dementsprechend sind die Daten beim Anbieter hinterlegt. Wer das nicht möchte, dessen Daten werden nach drei Monaten gelöscht. Zwischen dem Scan-Vorgang und der Zustellung des Ergebnisses vergehen rund drei bis vier Wochen.
Die Detailtreue der Ergebnisse ist erstaunlich: Selbst Kleinigkeiten wie Nähte oder Details am Gürtel lassen sich bei der Figur im Maßstab 1:12 sehr gut erkennen. Bei vielen Betrachtern hat das 3-D-Selfie den Haben-Will-Faktor ausgelöst. Je größer die Figur, desto mehr Details seien zu erkennen, so der Anbieter.
Wie eingangs erwähnt, finden sich entsprechende Anbieter inzwischen in zahlreichen deutschen Städten. Preise um die 200 Euro für eine Figur im 15-cm-Format inklusive Scan sind derzeit eine gängige Größe. (mje)
Die FabCon 3.D zeigt die Leistungsfähigkeit aktueller 3D-Drucker.
Rund 3.500 Besucher fanden den Weg zu den Zwillingsmessen Rapid.Tech und FabCon 3.D auf dem modernen Messegelände in Erfurt.
Meister Yoda muss wegen seinen schwierig zu druckenden Ohren immer als Referenzmodell herhalten.
In der Ruhe liegt die Kraft: Buddha als passendes Druckobjekt bei den heutigen Druckgeschwindigkeiten.
Die Szene trifft sich in Erfurt zum fachsimpeln.
Fabbster hat gleich ein ganzes Arsenal von 3D-Druckern auf die Messe gebracht...
... inklusive dem fahrbaren Modell auf einem elektrisch getriebenen Skateboard.
Was man nicht alles so ausdrucken kann!
3D-Großhändler und Elektronik-Etailer sind ebenfalls in Erfurt präsent: Go 3D...
... und Reichelt Elektronik.
Was es sich mit diesen Modellfiguren auf hat...
... kann man am Botspot-Stand erfahren.
Botspot-CEO Thomas Strenger präsentiert sein Abbild aus dem 3D-Drucker.
Dazu wird in einem speziellen Scanner die Person aufgenommen.
Das Abbild wird dann am Rechner bearbeitet und in einem aufwändigen Gipsverfahren ausgedruckt.
Wer sich seinen 3D-Drucker selbst bauen will oder Ersatzteile für sein Gerät sucht, wird an diesem Stand fündig.
Messechef Wieland Kniffka will mit der Rapid.Tech und der FabCon 3.D die Zwei-Marken-Strategie in Erfurt fortsetzen.
In einem Schülerwettbewerb wurden die besten Ideen für 3D-Druck ausgezeichnet.
Zu gewinnen gab es unter anderem einen 3D-Drucker von Makerbot.
Alexander Hafner von Hafner's Büro hat die Distribution der Makerbot-Modelle für Zentral- und Osteuropa übernommen.
Auch die Start-up-Szene darf sich in Erfurt präsentieren.
Noch ist der Markt für Verbrauchsmaterial, "Filament" genannt, ziemlich unreguliert. Erste Hardware-Hersteller arbeiten aber bereits daran, dass nur eigenes Verbrauchsmaterial für Ihre Drucker verwendet werden kann.
Noch ein großes Manko beim 3D-Druck: Die Druckgeschwindigkeit.
Foren zu aktuellen Fragestellungen des 3D-Drucks ergänzen die Produktausstellung der Messe.