Die CompactFlash Association (CFA) hat mit "CompactFlash 5.0" (CF5.0) die neueste Spezifikationsversion für das Speicherkarten-Format veröffentlicht. Demnach wird es theoretisch möglich, 144 Petabyte an Daten auf nur einer CF-Karte zu speichern (1 Petabyte = 10 hoch 15 Byte = 1 Mio. Gigabyte). Damit übertrumpft die CFA Speicherkarten-Konkurrenten wie beispielsweise SDXC klar.
Den Kapazitätssprung von bisher maximal 137 Gigabyte ermöglicht der Übergang zu einer 48-Bit-Adressierung. Dadurch wird auch der Datentransfer deutlich effizienter. Außerdem setzt das bei Digitalkameras verbreitete Format auf eine "Video Performance Guarantee", die sie für Filmaufnahmen besonders attraktiv machen soll.
"Das Feature Video Performance Guarantee bei der CF5.0-Spezifikation wird CF-Karten ermöglichen, in neue Märkte wie Hochgeschwindigkeits-Filmausrüstung wie Profi-Video-Camcorder vorzudringen", meint Canon-Generaldirektor Shigeto Kanda, CFA Chairman of the Board. Das optionale Feature ist nämlich dazu gedacht, hochwertige Aufnahmen ohne Frame-Verluste zu sichern.
Der Übergang von 28- zu 48-Bit-Adressierung verspricht indes neben einem Kapazitätssprung auch effizientere Datenübertragung. Pro Transfer können nach dem CF5.0-Standard 32 MB statt nur 128 KB übertragen werden. Weitere Verbesserungen umfassen eine effizientere Verwaltung des ungenutzten Speicherplatzes, die Berücksichtigung aktueller Entwicklungen beim ATA-Schnittstellenstandard sowie eine Identifikation der CFA-Spezifikationsversion, damit Geräte leichter die Möglichkeiten einer Speicherkarte erkennen können.
Die theoretische Maximalkapazität von 144 Petabyte bei CF5.0 erscheint als Kampfansage an die Karten-Konkurrenz im Digitalkamera-Bereich. So sieht der aktuellste Standard für SD-Karten SHDXC maximal 2 TB Speicherplatz vor. Mit 72.000 mal mehr Kapazität könnte eine CF5.0-Karte Mio. Stunden an Video-Inhalten speichern.
Ob freilich das theoretische Maximum jemals ausgeschöpft wird, bleibt abzuwarten. Die ersten Speicherkarten nach dem neuen CF-Standard werden wohl ebenso wie bei der Konkurrenz deutlich geringere Kapazitäten bieten. Für SDXC hat SanDisk erst diese Woche ein 64-GB-Modell als Topprodukt vorgestellt und zog somit mit Toshiba gleich. Ebenfalls scheint fraglich, ob der Format-Konkurrenzkampf bei Speicherkarten all zu hart geführt wird. Immerhin hatte Kanda auch zur Vorstellung von SDHC dessen Vorzüge angepriesen. (pte/tö)