Der Hyper-Converged-Anbieter integriert seine Software in HPE Greenlake und bietet zusammen mit ServiceNow eine Automatisierungslösung für Private Clouds an.
Der zehnte Geburtstag von Nutanix
Über 4.100 Teilnehmer, darunter rund 1.100 Partner, pilgerten zur Hausmesse von Nutanix in die dänische Hauptstadt. Der Spezialist für Enterprise Cloud Computing feierte sein 10-jähriges Bestehen mit einem Reigen neuer Lösungen und Funktionen bestehender Produkte. CEO Dheeraj Pandey erklärte in seiner Keynote, 2019 stehe für Nutanix die "Resilience" im Fokus, also die Widerstandsfähigkeit und Elastizität von IT-Lösungen. Auch "Optionality" sei von zentraler Bedeutung, den "Wahlmöglichkeiten bedeuten Freiheit". Diese lasse sich am besten mit einem Subskriptions-Modell gewährleisten, wie es das Unternehmen seit einiger Zeit vorantreibt.
Damit könne der Kunde seine Kapazitäten besser verteilen und Workloads zwischen Public und Private Clouds verschieben. Zudem sei Subskription weitgehend Rezessions-resistent. Panday skizzierte die Entwicklungsschritte seines Unternehmens: Am Anfang sei es darum gegangen, die Infrastruktur quasi unsichtbar zu machen. Die nächsten Schritte seien gewesen, Data Center und die Cloud unsichtbar zu machen. Der letzte Schritt sei nun, Computing überall unsichtbar zu machen, so dass es autonom im Hintergrund laufe.
Der CEO betonte, dass Nutanix ein reines Software-Unternehmen sei. "Unser Ziel ist es aber auch, bei der Hardware nah dran zu bleiben, denn am Ende läuft die Software auf Hardware." Pandey ist überzeugt, dass die Clouds sich verteilen und an den Edge wandern werden. Nutanix hat dafür Xi IoT im Köcher. Der Dienst bietet Rechen- und Datendienste, die am Netzwerkrand ablaufen. Der Edge-Computing-Service eigne sich etwa für Smart Citys, Fertigung, Einzelhandel, Gesundheitswesen und die Branchen Öl und Gas.
Updates und Features
Julie O'Brien, SVP Corporate Marketing, stellte neue Funktionen für Xi Leap vor. Dieses Disaster Recovery as a Service in der Cloud biete nun Recovery Plans mit Skript-Support und könne zwischen On-Premises- und Cloud-Plattformen wechseln. Nutanix plant zudem drei neue Rechenzentren in Deutschland, Japan und Italien. Die Produktpalette von Nutanix hat inzwischen eine solche Größe erreicht, dass CTO Rajiv Mirani einräumte, die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt zu sein, ein konsistentes Bild dieses bunten Straußes an Lösungen zu vermitteln. Der Hypervisor AHV, die Netzwerk-Lösung Flow und das Acropolis Operating System haben ebenfalls neue Features erhalten, berichtete Mirani.
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Nach den Worten von Peter Goldbrunner, Country Manager Central Europe, versteht sich Nutanix als Wegbereiter für hybride Cloud-Welten. Der Weg bestehe aus drei Abschnitten: Modernisierung der eigenen Infrastruktur, Aufbau einer Enterprise Cloud und schließlich Multi-Cloud-Services, mit denen sich Workloads nahtlos zwischen Public Clouds und Private Clouds verschieben lassen.
Der frischgebackene Channel-Chef EMEA Cyril VanAgt unterstrich, dass Nutanix ein 100-Prozent-Channel-Unternehmen sei und es keinen direkten Vertrieb gebe. Zudem habe sich das Channel-Team in zwei Jahren verdoppelt, und neue Lösungen führten wiederum zu neuen Partnern. Die Channel-Charta werde kontinuierlich ausgebaut, um Resellern zusätzliche Leistungen zu bieten. Das Nutanix-Partnerprogramm "Velocity" kennt die Stufen Pioneer, Scaler und Master. Mit Distributoren wie ADN, Tim und Tech Data habe man die erforderliche Breite, um alle wesentlichen Szenarien abzudecken.
Partnerschaft mit HPE
Im Mai 2019 verkündeten Nutanix und Hewlett Packard Enterprise (HPE) eine Partnerschaft. CTO Mirani gab nun die Verfügbarkeit von "HPE Greenlake for Nutanix" und "HPE ProLiant DX" bekannt. Als Argument spiele hier wiederum die Wahlfreiheit eine Rolle, nämlich bei der Entwicklung und Umsetzung von Hybrid-Cloud-Strategien. Greenlake ist der IaaS-Brand von HPE.
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Das neue hyperkonvergente Infrastruktursystem (HCI) integriert den hybriden Cloud-Management-Service von HPE mit dem Enterprise Cloud-OS und dem AHV-Hypervisor von Nutanix. HPE Greenlake for Nutanix ist somit eine vollständig von HPE verwaltete Cloud, wobei HPE in diesem Segment bereits über seine eigene Marke Simplivity verfügt. Durch die Kooperation wollen Nutanix und HPE eine Alternative zu Dell EMC und VMware im Bereich des hybriden Cloud-Managements anbieten.
Die Partner kündigten auf der Konferenz auch eine integrierte HCI-Lösung an, die Kunden selbst kaufen und verwalten können. HPE ProLiant DX enthält die Software von Nutanix, die auf HPE ProLiant und Apollo Servern vorinstalliert ist und von Nutanix-Partnern vertrieben werden kann. Das System sei auch für unternehmenskritische Workloads wie virtualisierte Anwendungen von SAP oder Oracle ausgelegt. "Aus der Partner-Community kommt eine Menge Enthusiasmus", berichtete VanAgt.
Automatisierte Workloads
Auch die Partnerschaft mit ServiceNow trägt Früchte in Form einer Automatisierungslösung für Private Clouds. Nutanix gab bekannt, dass es sein HCI-System in den Cloud-Service von ServiceNow IT Operations Management (ITOM) integriert hat. Dadurch kann ITOM automatisch eine Übersicht erhalten über Nutanix-Assets wie HCI-Cluster, einzelne Hosts, virtuelle Maschinen, Speicherpools und andere Konfigurationsinformationen.
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Die Integration verschafft ServiceNow-Kunden somit eine vollständige Sicht auf die HCI-Umgebungen und Zugriff auf die IT-Services von Nutanix. "Durch die Integration der Nutanix-Software in die digitalen Workflow-Lösungen von ServiceNow erleichtern wir die durchgängige Automatisierung von Infrastruktur- und Anwendungs-Workflows, so dass die Private Cloud die gleiche Einfachheit und Flexibilität bietet wie Public-Cloud-Services", so Mirani.
Wie wichtig Partnerschaften und Zusammenarbeit sind, bewies auch Katie Bouman, Assistenzprofessorin am Caltech in Pasadena. Sie berichtete in der abschließenden Keynote, wie es einem Team von über 200 Wissenschaftlern aus 18 Ländern in monatelanger Arbeit gelang, ein Foto des Schwarzen Lochs im Zentrum der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M87 zu erstellen. Für den Schlussakt kam Kit Harington auf die Bühne, der als Jon Snow in Game of Thrones zu Weltruhm gelangte und Einblicke hinter die Kulissen gewährte - "cloud is coming!"
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