Neben dem B2C-Geschäft will Samsung seit einigen Jahren das B2B-Segment massiv ausbauen. Trotzdem wird Samsung hauptsächlich als Consumer-Company wahrgenommen. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Wir sind sehr stolz auf unsere Marktposition im Consumer-Segment. Von der Bekanntheit und dem Vertrauen in die Marke Samsung profitieren wir auch im B2B-Markt und konnten in diesem Geschäftsbereich in Deutschland ein Wachstum von 25 Prozent verzeichnen. Für den Aufbau des B2B-Geschäfts haben wir Synergieeffekte gezielt genutzt und B2B-Trends wie die "Consumerization of IT" aktiv mitgestaltet. Wir reagieren auf die Erwartungen der Menschen an Technologie und übersetzen sie in smarte Produkte. Unsere B2B-Lösungen übertragen dies konsequent in den Geschäftskundenbereich.
Mit unserem umfangreichen Lösungsportfolio und unserem breiten Partnernetzwerk haben wir uns stark aufgestellt. Bis 2020 wollen wir einen substantiellen Teil unseres Gesamtumsatzes mit B2B-Lösungen erwirtschaften.
Wenn man das Samsung-Portfolio mit dem anderer großer IT-Konzerne vergleicht, fällt auf, dass das Unternehmen in wesentlichen Infrastruktur-Segmenten wie Netzwerk- oder Sever-Lösungen nicht vertreten ist. Ist das nicht ein entscheidender Nachteil gegenüber großer, B2B-orintierter IT-Konzerne?
Unser Fokus richtet sich auf ganzheitliche Lösungen für eine nachhaltige, sichere, mobile und effiziente Unternehmens-IT. Geschäftskunden von Samsung profitieren einerseits von kollaborativen Produkten und zusätzlich von maßgeschneiderten Unternehmenslösungen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern individuell realisieren können.
Das heißt, Kooperationen mit anderen Konzernen sollen helfen, die Lücken zu schließen.
Die intensive Kooperation mit Partnerunternehmen ist von Beginn an eine wichtige strategische Säule unseres B2B-Geschäfts. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bewusst entschlossen, nicht alle Infrastruktursegmente direkt abzubilden, sondern in einigen Bereichen gezielt Partnerschaften zu nutzen.
Manche Unternehmensentscheidungen lassen Zweifel aufkommen, dass es Samsung mit dem B2B-Kurs wirklich ernst meint: So hat man sich beispielsweise von Business-Notebooks verabschiedet.
Wir halten klar an unserem Ziel fest, bis 2020 einen substantiellen Teil unseres Gesamtumsatzes mit B2B-Lösungen zu erwirtschaften. Dies belegen nicht zuletzt kontinuierliche Investitionen in den Ausbau des B2B-Geschäfts. So hat Samsung beispielsweise 2015 mit Yesco einen führenden Hersteller im Bereich LED Display übernommen. Fachhändler, die unseren B2B-Enthusiasmus hautnah erleben möchten, können sich zur Roadshow in Köln anmelden. Samsung öffnet die Türen in diesem Jahr auch erstmals für gewerbliche Endkunden - Händler können das Event auf diese Weise direkt mit Ihren Kunden besuchen und gemeinsam profitieren.
Doch die Entscheidung, nicht mehr zur CeBIT zu gehen, aber am IFA-Auftritt festzuhalten, könnte den Eindruck erwecken, dass das Consumer-Geschäft einen höheren Stellenwert hat, als das Geschäft mit den professionellen Kunden, oder?
Wir haben uns dazu entschlossen, nicht mit einem eigenen Stand an der CeBIT 2016 als Aussteller teilzunehmen, da wir uns im Frühjahr 2016 ganz auf die Samsung Roadshow fokussieren möchten. Hier werden unsere aktuellen B2B-Lösungen einen wesentlichen Raum einnehmen und wir freuen uns, ein innovatives, zuverlässiges und vielfältiges B2B-Lösungsportfolio gemeinsam mit unseren Partnern vorzustellen. Das B2B-Geschäft ist ein bedeutsamer Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Entsprechend wichtig ist es für uns, mit Kunden und Partnern im B2B-Bereich einen fortlaufenden Dialog zu führen. Die Roadshow in fünf Städten Deutschlands mit Kick-Off in Köln ist hierfür eine gute Grundlage.
Welche Produkte und Lösungen wünschen Sie sich noch im Samsung-Portfolio um das B2B-Segment vorwärts zu bringen?
Unser Fokus im B2B-Bereich richtet sich nicht nur auf innovative IT-Produkte, sondern vielmehr auf ganzheitliche Lösungen. In diesem Sinne stehen Allianzen und Partnerschaften für uns im Fokus, mit denen wir B2B-Lösungen entwickeln und vermarkten können. Damit werden auch Themen wie Projektsupport und -schutz oder Systeme, die dies abbilden, für uns zukünftig noch wichtiger.
Um die B2B-Kundschaft zu erreichen, ist das Systemhausgeschäft unverzichtbar. Was macht Samsung, um die Systemhäuser stärker an sich zu binden?
Auch 2016 erhalten neue Technologien und intelligente IT-Lösungen weiterhin wachsenden Einzug in das Enterprise-Geschäft. Sie bieten verschiedenste Möglichkeiten, um geschäftliche Aufgaben effizienter zu erledigen und somit die digitale Transformation voranzutreiben. Systemhäuser sind in diesem Prozess wichtige Partner für Samsung. In enger Zusammenarbeit erstellen wir gemeinsame Lösungspakete und ermöglichen dadurch nicht nur mehr Produktivität, sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität und die Möglichkeit zur Erschließung neuer Geschäftsfelder. Durch neue und bestehende Allianzen sichern wir uns für 2016 auf diese Weise gemeinsames Wachstum. Unser übergeordnetes Ziel ist dabei stets eine umfangreiche Beratung und Betreuung gemäß individueller Bedürfnisse und Anforderungen. Durch einen offenen und gemeinschaftlichen Ansatz zusammen mit unseren Partnern möchten wir neue Ideen vorantreiben und gemeinsam unsere Lösungen am Markt positionieren.
Vor der Reparatur eines defekten Geräts steht häufig der Anruf im Call Center.
Für Samsung arbeitet unter anderem die Competence Call Center GmbH in Berlin als Service Contact Center.
Das Unternehmen setzt bewusst auf Standorte in Deutschland, um eine hohe Beantwortungsqualität ohne Sprachprobleme zu gewährleisten.
In Schulungen werden die Call-Center-Mitarbeiter für die aktuellen Samsung-Produkte fit gemacht.
Vitamine für die Call Center Crew.
Auch Druckeranfragen kommen in Berlin an. Dafür stehen die entsprechenden Geräte im Call Center, um die Kundenanfragen nachvollziehen zu können.
Das gilt auch für Samsung-TV-Geräte...
... und das Tablet- und Smartphone-Portfolio.
Das Call Center liegt direkt in Berlin an der Spree in einem ehemaligen Getreidespeicher.
Für Samsung-Service-Chef Andreas Beck ist der Service die Basis für Kundenzufriedenheit.
Wer möchte, kann direkt bei der Samsung Customer Service Plaza Geräte zur Reparatur abgeben oder sich zur Funktionsweise der Produkte beraten lassen.
Die Samsung Customer Service Plaza in Berlin-Tempelhof ist eine von neun Service Plazas im ganzen Bundesgiebiet.
Einfachere Reparaturen können direkt vor Ort erledigt werden.
So können die Kunden mitunter sogar auf die Reparatur ihrer Geräte warten ...
... und den Vorgang sogar durch ein Sichtfenster verfolgen.
Währenddessen kann man das Ersatzhandy diebstahlsicher laden.
Wer Probleme mit der Bedienung seiner Samsung-Waschmaschine hat, kann sich vom Plaza-Personal an einer voll funktionstüchtigen Maschine einweisen lassen.
Die Samsung Customer Service Plaza in Berlin kümmert sich auch um den TV-Kundendienst.
Mit einem E-Caddy werden die Kundendienstfahrten umweltfreundlich erledigt.
Was nicht vor Ort beim Kunden repariert werden kann, wird in der TV-Werkstatt wieder funktionsfähig gemacht.
Hier misst Samsung die Kundenzufriedenheit. Und die Kunden sind froh über direkte Kontaktmöglichkeit. Allerdings halten manche den Standort in Tempelhof für etwas abgelegen.
Was nicht in der Plaza repariert werden kann oder was bei Händlern eingesammelt oder eingeschickt wird, landet im Repair Center.
In Kleinmachnow vor den Toren Berlins arbeitet einer der Reparaturdienstleister für Samsung. Hier werden defekte Smartphones und Tablets angenommen.
Die Geräte werden hier nach Art des Servicefalls vorsortiert...
... und elektronisch erfasst.
Erst dann geht es in den ESD (Electrostatic Discharge)-geschützen Bereich.
Hier wird kontrolliert, ob Mitarbeiter oder Besucher korrekt geerdet sind.
Die sensiblen elektronischen Bauteile könnten sonst Schaden nehmen.
LetMeRepair in Kleinmachnow ist einer von mehreren Reparaturbetrieben, die auf Samsung-Mobilgeräte spezialisiert sind und die die entsprechenden Zertifzierungen vorweisen können.
Für die komplexen Reparaturvorgänge benötigt man speziell geschultes Fachpersonal.
Hier wird ein defektes Galaxy S6 zur Reparatur vorbereitet.
Die dafür erforderlichen Spezialwerkzeuge werden durch Samsung bereitgestellt.
Das verklebte Gehäuse erfordert viel Fingerspitzengefühl beim Öffnen.
Mit einem Pinsel wird eine Alkohollösung aufgebracht, um den Kleber zu lösen.
Mit Hilfe eines Saugnapfes...
... wird das Gehäuse nun vorsichtig geöffnet.
Nun lassen sich die defekten Bauteile austauschen.
Beim Schließen wird das Gehäuse wieder neu verklebt. Die Klebestellen sind auf einer Transferfolie aufgebracht.
Zum Schluss wird der Deckel wieder aufgesetzt.
Hier werden die Smartphone-Akkus auf ihre Funktion überprüft.
In manchen Fällen muss der Lötkolben ran.
Dafür sind spezielle Lötarbeitsplätze eingerichtet...
... bei denen die entstehenden Schadgase gleich abgesaugt werden.
In einem Klimaschrank werden die Bauteile auf die richtige Temperatur gebracht.
Um elektronische Fehler aufzuspüren, ...
... hält LetMeRepair Messtechnik im Wert von mehreren 10.000 Euro bereit.
Wasserdichte oder spritzwassergeschütze Geräte können mit dem Waterproof-Checker ...
... gefahrlos auf Funktion überprüft werden.
Um die Sendeleistung zu testen, wird eine einer speziell abgeschirmten Box eine Funkzelle simuliert.
Die größere Box nimmt auch größere Geräte wie Tablets auf.
Zwischen den Arbeitsgängen werden die Geräte immer wieder geladen. Kein repariertes Produkt soll mit leerem Akku an den Kunden ausgeliefert werden.
Am Ende des Reparaturvorgangs steht die Qualitätskontrolle. Hier werden nochmals die Funktionen auf Herz und Nieren überprüft.
Mit Stempel und Unterschrift wird der abgeschlossene Reparaturvorgang bestätigt.
Dann werden die wieder funktionstüchtigen Geräte für den Versand vorbereitet.
Im Berliner Umland liefert ein Kurier die am Vorabend eingesammelten Geräte wieder aus.
Der im Service-Jargon so genannte "Milk Run" ermöglicht es, Kunden einen 24-Stunden-Reparaturservice zu bieten.