Entweder werden Systemhäuser für viel zu viel Geld von der nächstgrößeren Konkurrenz aufgekauft oder sie machen auf Cloud-Lösungsanbieter und lassen sich bis zur Rente Provisionen zahlen. Sie bieten fremde Dienstleistungen mit ein wenig Streuselzucker obendrauf als eigene an, dafür geben sie, für "eine Handvoll Dollar", ihre Kunden an den nächstgrößeren Provider weiter. Der macht das genauso, der nächste wieder und zu guter Letzt sind die ehemaligen Systemhauskunden in den besten Händen - bei Microsoft, Amazon, EMC, Google oder wer auch immer zum Schluss übrig bleibt.
Klaus Berle, Enterprise Service Director in der EMEA-Cloud-Organisation von Hewlett-Packard, äußerte sich im Frühjahr zur Notwendigkeit einer föderalen Cloud, aus der Systemhäuser, im Neusprech ICT-Dienstleister, ihre Angebote risikolos und sicher an die Kunden bringen könnten. Vom Eigennutz mal abgesehen, wäre das eine schöne Sache für alle. Kein Risiko, zufriedene User, passgenaue und standardisierte Lösungen nach wahrscheinlich europäischen Vorgaben. Und dafür lebenslänglich Provision, wie einst bei Softwareverträgen mit Sage oder Adobe.
Im Paket gibt es zudem Projektpreise, Gold, Silber und Platin-Aufkleber für die Homepage sowie Schulungen wie man die Lösungskosten solange runterrechnet bis sie sich rentieren. Jahresendgeschenke, Kick Back, Team Events, Incentives und Partys bis zum Abwinken. Beati servi! Neu im Angebot sind Bootcamps: Gehirnwäsche light für ehemalige Kundenberater. Danke Partner, dass du das alles für mich machst! Das ist die Zukunft und ich leg sie dir mit allen Kundendaten in deine Hände. Von wegen "German Angst" - eher "The Return of the Digital Naives".
Mein Fazit: Das System "Hersteller, Distributor, VAR, Kunde" stirbt. Wahrscheinlich schneller als PC und Notebook, die sich weiterhin standhaft weigern, ihren Platz an tumbe Smartphones abzugeben.