Mini-Server LES v2 von Thomas Krenn

Leistungsfähige Raspberry-Pi-Alternative



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Wem ein Raspberry Pi zu wenig Leistung hat, der sollte sich den Mini-Server LES v2 von Thomas Krenn ansehen. Dank Quad-Core-Intel-Prozessor ist er deutlich leistungsfähiger, aber ähnlich klein, leise und energieeffizient.

Seit seiner Einführung 2010 hat der „Rasberry Pi“ eine steile Karriere hingelegt und ist vom Nerd-Spielzeug zum ernsthaften Arbeitsgerät geworden. In seinem Fahrwasser haben zahlreiche Unternehmen Mini-Server auf den Markt gebracht, die bei ähnlichen Maßen und einem ebenfalls lüfterlosen Design geräuschlos arbeiten und mit wenig Strom auskommen. Ein Vertreter dieser Gattung ist der „Low Energy Server“ (LES) von Thomas Krenn, der jetzt in einer verbesserten Version als „LES v2“ vorliegt. Mit 11,6 x 11,0 x 6,6 cm ist er zwar etwas größer als das aktuelle Rasperry Pi 2 Model B, dafür findet im Gehäuse auch noch eine SSD bis 800 GB Platz. Selbst eine 2,5-Zoll-Festplatte lässt sich einbauen, was natürlich das Ende der Geräuschlosigkeit bedeutet.

Der lüfterlose Mini-Server „LES v2“ von Thomas Krenn kann mit bis zu 800 GB SSDs und 8 GB RAM ausgestattet werden.
Der lüfterlose Mini-Server „LES v2“ von Thomas Krenn kann mit bis zu 800 GB SSDs und 8 GB RAM ausgestattet werden.
Foto: Thomas Krenn

Die 4-Core-CPU „Intel Celeron N2930“ hat mit 2,16 GHz Taktrate mehr Dampf als ein Raspberry PI und kann mit bis zu 8 GB DDR3-RAM auch deutlich mehr Arbeitsspeicher ansprechen. Dank VT-x-Unterstützung ist er zudem für Virtualisierungsaufgaben gerüstet. Vier USB- und zwei HDMI-Anschlüsse, zwei 1GB-LAN-Ports und ein Erweiterungsslot für Mini-PCI-Express sorgen für Anschluss nach außen. Selbst eine altertümliche RS-232-Schnittstelle (COM-Port) ist an Bord. Nur wer noch auf PS2-Anschlüsse angewiesen ist, wird mit dem LES v2 nichts anfangen können.

Vielfältig einsetzbarer Mini

Der LES v2 ist für praktisch alle Rechenaufgaben geeignet, bei denen es nicht auf Höchstleistung ankommt. Das Einsatzgebiet reicht vom Büro, über den Serverraum bis hin zum Wohnzimmer oder der Industriehalle. Im Rechenzentrum kann der Winzling als Firewall, Web- oder Mailserver, SMS-Gateway oder WLAN-Accesspoint fungieren.

Im Büro lässt er sich mit dem mitgelieferten VESA-Mount direkt an einem Flachbildschirm montieren, was einen kompakten All-in-One-Rechner Marke Eigenbau ergibt. Die Hardware ist für den Einsatz als Univention Corporate Server (UCS) und Univention Corporate Client zertifiziert. Damit eignet sich der LES v2 auch als Infrastruktur-Server oder als Business-Desktop auf Linux-Basis. Windows 8 lässt sich aber auch installieren.

Im Industrie-Einsatz ist das System dank seiner Schnittstellen (inklusive COM-Port) vor allem zur Messdatenerfassung und als Infrastruktur-Komponente geeignet. Eine mitgelieferte DIN-Rail-Befestigung (Hutschiene) ermöglicht die Installation in Schaltschränken. Der LES v2 ist ab sofort verfügbar. Preise beginnen bei 249 Euro. Mit 8 GB RAM und großer SSD steigt der Preis allerdings schnell über die 1.000-Euro-Marke. Dafür könnte man sich eine ganze Menge Raspberry Pis kaufen.

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