Harald Gordon und Ricoh gehen künftig getrennte Wege. Der Sales Manager IT Channel war zusammen mit Oliver Herbrich für den Vertrieb über Systemhäuser und IT-Fachhändler zuständig.
Gegenüber ChannelPartner bestätigt Gordon die Trennung von Ricoh zum 31. März 2015. Man habe "unterschiedliche Auffassungen" über den Kurs der Abteilung gehabt, erklärt der Manager, will dies aber nicht weiter ausführen. Über seine Zukunft kann er sich noch nicht konkret äußern. Er sei nun in Gesprächen mit potenziellen Arbeitgebern.
Seit einigen Jahren versucht Ricoh mit einer eigenen Channel-Mannschaft den IT-Kanal zu beackern, mit dem Ziel, einer der "Key Player" im Druckermarkt zu werden. Die Mannschaft kann durchaus Erfolge vorweisen: Mittlerweile wurde ein funktionierender Distributionskanal aufgebaut. Mit den Spezialdistributoren Systeam, Bluechip und Disc Direct sowie dem Broadliner Ingram Micro ist Ricoh gut aufgestellt.
Brancheninsider berichten aber auch über Schwierigkeiten innerhalb des Ricoh-Konzerns. So soll der direkte Vertrieb und auch die Vertriebsverantwortlichen aus dem A3-lastigen indirekten Büromaschinenvertrieb sich gegen die Ambitionen gestellt haben, auch die größeren Maschinen dem IT-Kanal zugänglich zu machen. Aus dem Systemausumfeld gibt es durchaus den Wunsch, nicht nur die kleineren Tischgeräte zu vermarkten. Oliver Herbrich, Sales Manager IT Distribution Channel, tritt dem Eindruck entgegen, dass dem IT-Kanal die größeren Maschinen verwehrt bleiben: "Wir dürfen die ganze Palette vermarkten", stellt er richtig. So habe man selbst Produktionsdruckmaschinen vertrieben.
Graumarkt beim Verbrauchsmaterial
Ein weiteres Problem gab es laut Informationen aus Distributionskreisen wohl auch mit den Supplies, die über den europäischen Graumarkt zu weit günstigeren Preisen nach Deutschland kamen, als die von der deutschen Vertriebsniederlassung eingeräumten Konditionen. Dies führte zu einem Ungleichgewicht zwischen Geräte- und Verbrauchsmaterialpreisen, die sich wiederum negativ auf die Gesamtbilanz des IT-Vertriebs auswirkte. Zudem blieben neue Innovationen, insbesondere bei der mit dem Tintenstrahldruck vergleichbaren GelJet-Technologie aus, die derzeit gerade in Deutschland auf fruchtbaren Boden fallen würde.
Laut Herbrich wurden die Marktanteile aber weiter ausgebaut. "Dabei hat uns auch die Distribution über Ingram Micro geholfen", berichtet er. Man habe nun bereits 200 Fachhändler unter Vertrag. Zudem habe man einige bedeutende Retailer als Vertriebspartner gewonnen. Trotzdem blieb der große Durchbruch im Druckerbereich bisher aus. Die Marktanteile liegen im einstelligen Prozentbereich. Immerhin wurde dies nicht Harald Gordon angelastet: Insidern zufolge soll Gordon von Ricoh eine andere Position außerhalb des IT-Channel-Teams angeboten worden sein, die er aber dankend ablehnte.
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