Nuance Communications bringt Ende April 2014 mit seiner Softwarelösung Power PDF eine neue Alternative zum etablierten Acrobat-Programm von Mitbewerber Adobe Systems. Dieser hat vor über zwanzig Jahren den Dateityp "Portable Document Format" (PDF) entwickelt, mit dem sich Dokumente unabhängig vom ursprünglichen Anwendungsprogramm, Betriebssystem und Hardware-Umfeld virtuell verarbeiten lassen.
Genauso wie das Vorbild kann die Windows-Software Nuance Power PDF entsprechende Dateien erzeugen, bearbeiten oder in andere Office-Dateiformate konvertieren. Je nach Bedarf macht das neue Softwarepaket gescannte Dokumente über das Texterkennungssystem OCR (Optical Character Recognition)lesbar. Durch das langjährige Knowhow von Nuance auf dem Gebiet der Spracherkennung können bei Power PDF Anmerkungen nicht nur getippt, sondern auch diktiert werden: Das integrierte Tool Dragon Notes bringt die Notizen automatisch in Textform.
Weitere Merkmale sind die Möglichkeiten, zwei Versionen eines Dokuments farblich und in einem übersichtlichen Extrakt zu ermitteln, und Abläufe mit Hilfe überwachter Verzeichnisse zu automatisieren sowie die Anwendungsoberfläche im Ribbon-Stil.
Zusammenhang mit Bezugs-Diskussion?
Seine neue Lösung bietet der Hersteller für Unternehmen, kleinere Büros und Privatanwender in den beiden Versionen "Advanced" und "Standard" für empfohlene Verkaufspreise von 99 Euro beziehungsweise 169 Euro an. Mit den Paketen scheint Nuance seine Angebote PDF Converter und PDF Converter Professional abzulösen, die bislang noch die Internetseite von Nuance sowie die Preisvergleiche im herstellerunabhängigen Informationsportal IT-Scope prägen.
"Früher mussten Anwender bei der Wahl der richtigen PDF-Lösung Kompromisse eingehen und sich entscheiden: entweder für den funktionsbeschränkten, kostenlosen PDF-Reader, Low-End-Lösungen, oder teurere Programme, die für weit mehr als das alltägliche Geschäftsumfeld konzipiert waren", erklärt Hans Dahmen, Regional Sales Director Enterprise/ Government DACH bei Nuance.
In dieser Aussage klingt ein Bezug zur umstrittenen, aber erfolgreichen Strategie von Mitbewerber Adobe Systems durch, der zunehmend auf das Abonnement-Modell und den elektronischen Software-Bezug umsteigt. So läuft der Verkauf von Business-Software von Adobe über Datenträger aus. Während ambitionierte Anwender nun langfristig vor einer höheren Abhängigkeit vom Hersteller und höheren Kosten in speziellen Internetforen warnen, befürchten Fachhändler, dass ihnen das Geschäft direkt vom Hersteller und dazu von großen Online-Anbietern strittig gemacht wird. Adobe setzt aber nach wie vor auf seine spezialisierten Handelspartner.