Vielleicht wird VMware einer der großen Gewinner der Wirtschaftskrise sein. Denn das Versprechen der Firma, wie übrigens aller Virtualisierer, lautet ja: Wir sparen Strom und Platz und Zeit und Leute, indem wir die Menge an Servern, Storage, Switches und Anwendungen in Datencentern deutlich reduzieren, zugleich die Lastverteilungen in der IT, bei geringeren Administrationsaufwand und ständiger Verfügbarkeit automatisieren.
Dieses Angebot an Kunden, so sagte der neue VMware-Chef Paul Maritz den1.500 nach Cannes gekommenen Partnern, sei das, was sie künftig beschäftigen solle. Intern seien 2.500 Entwickler - "mehr als jemals Microsoft bei Windows aufbot" so der Manager, der zehn Jahre bei dem IT-Riesen die Windows-Entwicklung geleitet hatte - mit dem umfassenden Virtualiserungskonzept von VMware beschäftigt, und das Unternehmen, das mehrheitlich Speicheranbieter EMC gehört, sei weit entfernt davon, sparen zu müssen.
"Kosten sparen und strategisch handeln" - mit diesem Leitsatz, den einige der 140 Virtaulsierungs-Aussteller in Cannes öfters wiederholen sollten, versetzte Maritz die Partner in jene angenehmen Stimmung, die sie drei Tage lang begleiten sollte. Nicht nur des angenehm sonnigen Wetters wegen, sondern weil sie zu Recht Geschäfte inmitten der Krise witterten und deshalb sich in die 160 Workshops, Breakouts und technische Zertifizierungen stürzten.
Die "Tiefe der Information", die "Diskussionen der Roadmaps" und die "Nähe zu den Technikern" lobte ein norddeutscher Partner, ein anderer aus Hessen sprach von der "Menge der Erfahrungen, die hier ausgetauscht werden", und wer sich in einer Partnersession über die Unterstützung des indirekten Kanals schlau machte, konnte mitnehmen, dass VMware ohne den Channel "nichts ist", wie der neue General Manager EMEA Maurizio Carli, versicherte.
Das war für die Partner nicht unbedingt neu -VMware erzielt über 90 Prozent seines EMEA-Umsatzes über den indirekten Kanal -, doch diese Bestätigung tat gut. Zumal Maritz keinen Zweifel darüber aufkommen lies, dass auf die Partner größere Aufgaben als bisher warteten. Er skizzierte eine IT-Welt, in der Virtualisierung so selbstverständlich sei wie jetzt noch Client-Server-Computing. Diese Welt sei keine vage Vorstellung, sondern sehr nahe. "Unsere Gespräche mit CIOs haben ergeben, dass die nächste große IT-Welle in Unternehmen Virtualisierung heißt. Darin sind sich alle einig."
Nach drei Tagen VMworld zweifelte kaum ein Partnern mehr daran, auf dieser reiten zu können. (wl)