Microsoft will nach scharfer Kritik von Verbrauchern und Experten an dem neuen Betriebssystem Windows 8 mit einer aktualisierten Version (Bezeichnung: "Windows 8.1") auf Wünsche der Nutzer eingehen. Bis Jahresende werde es ein Update mit dem Arbeitsnamen "Windows Blue" geben, kündigte der Softwarekonzern an. Bereits im Juni soll eine Vorabversion veröffentlicht werden. Laut Medienberichten könnte dabei auch der von vielen vermisste "Start"-Knopf zurückkehren.
Windows 8 wurde seit dem Start Ende Oktober über 100 Millionen Mal verkauft, gab Marketingchefin Tami Reller bekannt. Damit liegt der Absatz nach einem guten halben Jahr in etwa auf Augenhöhe mit der Vorgänger-Version. Allerdings hat sich das Tempo zuletzt verlangsamt: Die Marke von 60 Millionen hatte Microsoft bereits im Januar gemeldet. "Das Windows-Blue-Update ist für uns eine Gelegenheit, auf die Reaktionen der Kunden einzugehen, die wir aufmerksam verfolgen", sagte sie. Zugleich solle das Update aber auch die Nutzung von Microsofts Diensten und Geräten vorantreiben.
Windows-8-Update heißt Windows 8.1
Mit Windows 8 wollte Microsoft ein Betriebssystem schaffen, dass gleichermaßen auf klassischen PCs wie Notebooks und Desktop-Rechner, aber auch auf Tablet-Computern und Kombi-Geräten laufen kann. Deshalb wurde die Bedienung radikal verändert und stärker auf Touchscreen-Nutzung angepasst. Dafür gab es Kritik von PC-Nutzern, die das gewohnte Umfeld vermissten. Die Marktforscher von IDC erklärten sogar, die Unzufriedenheit mit Windows 8 sei einer der Gründe für den bisher stärksten Einbruch des PC-Marktes. Der Absatz der Notebooks und Desktops war im ersten Quartal um fast 14 Prozent fallen.
Vor einigen Wochen waren bereits Bilder mit angeblichen Screenshots von Windows Blue auf einer polnischen Website aufgetaucht. Unter anderem soll es demnach mehr Möglichkeiten geben, mehrere Programme nebeneinander anzuzeigen. Die "Financial Times" sprach bereits von einer "Wende um 180 Grad".
Der Markt für klassische Personal Computer schrumpft schon seit rund einem Jahr. Der Grund ist, dass die Nutzer lieber zu Smartphones und Tablet-Computern greifen. Microsoft und die PC-Hersteller wollen daneben eine neue Klasse von Hybrid-Geräten etablieren. "Der PC ist sehr wohl am Leben und wird immer mobiler", erklärte Reller. Der PC-Markt verändere sich schnell hin zu Kombi-Geräten und Laptops mit Touchscreen-Bildschirmen.
Mit der Markteinführung von Windows 8 hatte Microsoft auch eine Download-Plattform für Programme gestartet. In diesem Windows Store seien inzwischen 250 Millionen Apps heruntergeladen worden, sagte Reller. Insgesamt gebe es inzwischen 700 Millionen Konten von Nutzern, die sich für Microsoft-Dienste angemeldet haben. Allein das neue Webmail-Angebot Outlook.com, in dem der bekannte Dienst Hotmail aufging, kommt auf 400 Millionen Kunden. (dpa/tö)
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