Vor rund zehn Jahren war die Welt in Sachen Remote Access noch übersichtlich. Kam das Thema zur Sprache, dann wussten alle Beteiligten, dass sie sich über die Remote Access Services (RAS) unterhielten, die in der Regel als Services auf einem Netz-Server liefen. Heute ist das Ganze deutlich komplexer, denn Remote Access steht mittlerweile für eine Vielzahl von Anwendungsszenarien (mobile Mitarbeiter, Teleworker, Standortvernetzung) und ein buntes Potpourri an Übertragungstechniken (xDSL, Mobilfunk, Satellit etc.), was die Administration und Konfiguration nicht unbedingt vereinfacht. Auf der Haben-Seite finden sich dafür eine größere Flexibilität, ein fast LAN-artiges Arbeiten sowie in der Regel geringere Übertragungskosten.
Die alte RAS-Welt
Diese Variationen bietet der klassische RAS-Ansatz nicht. Bei ihm handelt es sich letztlich um Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Hohe Übertragungsraten wie etwa mit xDSL sind damit nicht realistisch, dafür sind sie aber zu vielen Übertragungsprotokollen kompatibel - von analog über ISDN bis hin zu X.31. Deshalb wird RAS heute meist dazu genutzt, um wenige Daten sicher zu übermitteln wie etwa bei Fahrkartenautomaten oder bei Röntgengeräten, die dem Hersteller selbständig von Zeit zu Zeit ihren Wartungsbedarf melden. Als Übertragungsmedium kommen dabei auch moderne Mobilfunktechniken wie GPRS oder UMTS zum Einsatz, um beispielsweise Geldautomaten oder andere Geräte fernab von einer Backbone-Infrastruktur zu vernetzen. Ferner sollte die RAS-Technik heute bei Verbindungen in Betracht gezogen werden, die fest definierte Antwortzeiten erfordern und als Backup-Lösung in Frage kommen.