Die Erwartungen der Kunden an Virtualisierungsprojekte sind enorm: Server-Ressourcen werden besser ausgelastet, weniger Energie wird verbraucht, und die laufenden Betriebsosten sinken sofort. Hier gilt es für den Reseller, die Erwartungen des Kunden herunter zu schrauben. Dennoch: Virtualisierungsprojekte gelingen, wenn Sie als Dienstleister einige Punkte beachten.
Die Virtualisierung von Applikationen steht zwar bei immer mehr Unternehmen vorne auf der Agenda, nur wenige können hier jedoch schon auf praktische Erfahrungen zurückgreifen. "Virtualisierung ist zu Recht sehr verlockend, sie ist aber nicht zwangsläufig die richtige Antwort auf jede Anforderung", sagt Robert Gerhards vom Beratungshaus Centracon.
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1. Keine vorschnellen Entscheidungen
So sei das
"Virtualisierung kann nur soweit stattfinden wie sie von den Menschen und Systemen beherrschbar und managebar ist", sagt Helmut Seisenberger, Leiter Systemtechnik Plattform-Management Unixserver des Rechenzentrumsbetreiber Fiducia IT. Eine Risikobetrachtung in puncto Ausfallszenarien, K-Fallabdeckung und Backup und Recovery ist seiner Meinung nach in jedem Projekt unerlässlich. Diese Aspekte werden bei Fiducia im Rahmen der Virtualisierungs-Ansätze besonders kritisch betrachtet.
Der Rechenzentrumsbetreiber verfolgt konsequent die Erhöhung des Virtualisierungsgrades seiner Server-Komponenten, seit entsprechende Lösungen angeboten werden. Dabei realisiert das Unternehmen sein Virtualisierungskonzept auf den entsprechenden Plattformen über Betriebssystem-Mittel wie Partitioning, Zoning und VM-Ware. Als weitere Variante der reinen Hardware-Virtualisierung setzt es in ausgewählten Projekten Blade-Server-Technologie ein.
"Im Grunde virtualisieren wir in allen Bereichen, in denen aufgrund der Hardware-Voraussetzungen in Verbindung mit dem Anwendungs-Spektrum die Möglichkeit einer Virtualisierungs-Lösung besteht", berichtet Seisenberger. Aktuell sind die kompletten zentralen Anwendungen des Banksystems Agree, die Online-Banking-Software, der Internet-Auftritt und eine erhebliche Anzahl von diversen Anwendungen und die dafür erforderlichen Datenbankinstanzen virtualisiert.
2. Festes Schema
"Die zentrale Verarbeitung der betreuten Selbstbedienungskomponenten der Volksbanken und Raiffeisenbanken in unserem Geschäftsgebiet befindet sich momentan in Umstellung", so der IT-Leiter über die anstehenden Virtualisierungsprojekte. Dabei laufen neue
3. Etwas Leichtes am Anfang
"Es ist
Generell gilt aber: Virtualisierung ist bei jedem Rechenzentrum eine individuelle Sache. Feste Regeln gibt es nicht, nur Empfehlungen, wie an die Sache herangegangen werden sollte. "So muss ich zuerst einmal überlegen, ob ich sofort das komplette Rechenzentrum virtualisiere oder nur Teilbereiche", sagt Schwab.
"Oft wird gleich versucht, Datenbanken zu virtualisieren, was dann nicht funktioniert. Das Projekt gilt dann als gescheitert", sagt Schwab. Bis sich dann wieder jemand an Virtualisierung wagt, kann es dauern - wenn überhaupt. Anstatt sich die Technologie mit ihren Vorteilen ins Rechenzentrum zu holen, wird weitergemacht wie bisher und wertvolles Potenzial verschenkt.
4. Auswahl der Applikationen
Es gilt, den eigenen Ehrgeiz etwas zu bremsen. Sofort alle Server im Rechenzentrum zu virtualisieren, führt meist eher zu Problemen als zum gewünschten Erfolg. So
5. Einen Fachmann machen lassen
Es macht laut Schwab dabei meistens keinen Sinn, sich selbst als Rechenzentrumsleiter in das komplexe Thema Virtualisierung einzuarbeiten. Denn es erfordert Wissen auf unterschiedlichen Gebieten. Vernünftiger ist es, sich
6. Workload analysieren
Ist ein Partner für das Projekt gefunden, sollte gemeinsam der Workload analysiert werden. Hier lohnt es sich, Zeit zunehmen, um gründlich und präzise die
7. Ressourcen bereitstellen
Als nächstes muss ermittelt werden, was an Ressourcen für diese Systeme in den virtuellen Maschinen notwendig ist. Wer nicht aufpasst, hat bald mit einem
8. Auf SLAs achten
Bevor es ans Eingemachte geht, müssen Kunden mit dem Dienstleister genau die entsprechenden
9. Lizenzen nicht vergessen
Eng mit eben genannten Punkt verbunden ist auch das Thema
Deshalb ist es dringend angebracht, Lizenzmodelle genauestens zu überprüfen. Wird für jede virtuelle Maschine eine Lizenz benötigt, kann das teuer werden, wenn deren Anzahl im Rechenzentrum ansteigt. Lizenzmodelle, bei denen uneingeschränkt viele Instanzen auf einem Server laufen dürfen, können eine interessante Offerte sein.
10. Nicht ohne Storage
Server-Virtualisierung könnte man schon fast als gängiges Mittel bei den Unternehmen bezeichnen. Zwei Drittel setzen bereits auf die Technologie, schätzt Schwab. Bei Storage sieht es dagegen allerdings noch etwas anders aus. Vielleicht gerade einmal ein Drittel der Unternehmen hat hier bereits auf Virtualisierung umgestellt. Hier sollte ein Umdenken stattfinden.
"Zu einer Server-Virtualisierung gehört auch eine
Das sieht man bei Fiducia ähnlich. "Eine grundsätzliche Zielsetzung unserer IT ist es, das Rechenzentrum zu einem virtualisierten Pool von Verarbeitungs-, Speicher- und Netzwerkleistungen zu entwickeln", berichtet Seisenberger. (Computerwoche/rw)