Das Online-Netzwerk Google+ führt eine Funktion zur Gesichtserkennung auf Bildern ein. Sie soll es Nutzern erleichtern, ihre Kontakte im eigenen Fotoalbum zu markieren. Der Facebook-Konkurrent betonte, sich bei der Umsetzung an die Vorgaben deutscher Datenschützer gehalten zu haben.
"Wir wissen, dass der Datenschutz bei Gesichtserkennungs-Technologie eine empfindliche Angelegenheit ist", sagte der Datenschutzbeauftragte von Google, Peter Fleischer, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Konkurrent Facebook liegt derzeit wegen einer ähnlichen Funktion mit Behörden im Clinch. Das Feature bei Google+soll in den nächsten Tagen weltweit verfügbar sein.
Die neue Funktion mit dem Namen "Find my face" sei anders als bei Facebook standardmäßig ausgestellt, sagte Fleischer. Wenn die Mitglieder von Google+ sich für die Nutzung entschieden, erstelle das System zunächst ein Modell ihres Gesichts. Dann durchsuche es die Fotos der eigenen Kontakte im Netzwerk und schlage diesen vor, die Bilder mit Namen zu versehen. "Nur Leute, mit denen ich in Kontakt stehe, werden Vorschläge erhalten", so Fleischer. Mitglieder sollen die Funktion jederzeit wieder abschalten können. Die Markierungen auf den Fotos der Freunde sind dann aber weiter zu sehen.
Der zuständige Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar bewertete die Versprechungen von Google positiv. So sei vorgesehen, dass eine Erfassung biometrischer Daten nicht ohne Zustimmung der Nutzer erfolge. Seine Behörde müsse die Aussagen noch überprüfen. "Die Ankündigungen legen aber durchaus den Schluss nahe, dass Google, anders als Facebook, offenbar erkannt hat, dass eine erfolgreiche Einführung von Diensten mit neuen Technologien gerade auch die Belange des Datenschutzes berücksichtigen sollte", erklärte der Jurist.