Haben Geschäftsmodelle ein Verfallsdatum?

Von Andreas Franken, FRANKEN-CONSULTING

"Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde." Der Automobil-Pionier Henry Ford hat mit seinem berühmt gewordenen Zitat klargemacht, dass ein Designer eines erfolgreichen Geschäftsmodells mit seiner schöpferischen und visionären Kraft oftmals allein ist, da viele seiner Zeitgenossen in alten Denkstrukturen, Gewohnheiten und Vorstellungen verhaftet sind.

Das "Neue" muss stets mit dem "Alten" konkurrieren. Und da "das Alte" meistens viele Anhänger hat, die von ihm finanziell profitieren oder auch aus Bequemlichkeit an ihm festhalten, setzt sich so manche gute Idee gegen die vielen Widersacher nur langsam oder auch gar nicht durch.

Um bei Henry Ford zu bleiben: Pferdezüchter und Pferdehändler, Hersteller von Kutschen und deren Händler, Schmiede, Sattler, Pferdekutschen basierte Transportunternehmen, Kutscher und viele weitere Profiteure der alten Technologie hatten damals gar kein Interesse daran, dass man ihr gewohntes Leben auf den Kopf stellt.

Hätte der Untergang vieler Firmen verhindert werden können?

Dieses Beispiel steht für viele weitere Szenarien, in denen völlig neue Rahmenbedingungen auf der Basis von Innovationen erschaffen wurden. Denken Sie nur an Elektrizität, Computer und Internet. Was ist aus der klassischen Schreibmaschine oder Speicherschreibmaschine geworden? Welche Bedeutung hat heute noch ein Telefaxgerät, verglichen mit seinem damaligen Glanz? Wie hat sich die Druckindustrie verändert, wie wird heute geworben und wie funktioniert moderner Handel?

Aufgrund mangelnder Bereitschaft und/oder Fähigkeit zur Veränderung sind einst renommierte Unternehmen und Konzerne einfach verschwunden. Da drängt sich nunmehr eine ganz einfache Frage auf: Hätte der Untergang vieler Firmen verhindert werden können?

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