Streaming und Downloads unterwegs

Mobilfunk-Datenverbrauch zieht an

28.12.2022
Unterwegs zücken die Menschen immer öfter ihr Smartphone, um Videos zu streamen. Das macht sich im Datenaufkommen der Netzbetreiber bemerkbar und steigert das Interesse an Tarifen mit hohem Datenvolumen.
Der Trend zu Tarifen mit mehr Datenvolumen setzte sich 2022 ebenso fort, wie der Anstieg der mobil übertragenen Datenmengen.
Foto: GaudiLab - shutterstock.com

In Deutschlands Handynetzen sind 2022 deutlich mehr Daten übertragen worden als zuvor. Vodafone meldete für dieses Jahr ein Plus von 34 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Gigabyte. Die Deutsche Telekom berichtet von einem Plus von mehr als 30 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Gigabyte. Grund für das Wachstum ist, dass die Menschen viel auf ihrem Smartphone streamen und andere datenintensive Anwendungen nutzen, wenn sie unterwegs sind, statt dafür ein WLAN zu nutzen. Der Anstieg aus den Vorjahren setzt sich 2022 fort.

Bei den angegeben Zahlen ist der Verbrauch an den letzten Tagen des Jahres geschätzt. Telefónica (O2) wollte noch keine Jahres-Gesamtzahl nennen. Allerdings hatte das Unternehen im November bereits die Schwelle von drei Milliarden Gigabyte überschritten. 2021 lag das Datenaufkommen im O2-Netz bei 2,4 Milliarden Gigabyte, 2020 waren es 1,5 Milliarden Gigabyte.

Bei der Telekom verbrauchten Handynutzer für Tiktok und Instagram in diesem Jahr etwa zweieinhalb Mal mehr Datenvolumen als 2021. Auch während der Fußball-Weltmeisterschaft wurde viel mobil gestreamt, wie Zahlen von Vodafone verdeutlichen: Der Netzbetreiber verzeichnete den höchsten Tagesverbrauch von 6,5 Millionen Gigabyte an dem Tag, als Deutschland gegen Japan verlor. Beim Anpfiff des Spiels um 14 Uhr waren viele Menschen im Büro und griffen dort zum Smartphone, um zuzuschauen. Die anderen deutschen WM-Spiele wurden abends übertragen.

Trend zu Tarifen mit mehr Datenvolumen

Der Trend zu Tarifen mit mehr Datenvolumen setzte sich 2022 dementsprechend fort. "Privatkunden buchen immer größere Datenpakete", sagte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas und verwies auf die steigende Rolle von Industrie und anderen Wirtschaftszweigen beim Wachstum. "Wir sehen den Datenanstieg auch in der Nachfrage von Unternehmen, die zunehmend auf digitale Vernetzungslösungen setzen."

Telefonate aber sind wieder kürzer geworden. Bei Vodafone etwa dauerten sie im Schnitt weniger als drei Minuten und damit etwa so lange wie vor der Corona-Pandemie. "Das Mobilfunknetz ist zurück im Alltagsmodus", sagte die Vodafone-Technik-Chefin von Deutschland, Tanja Richter. "Die Normalität, die wir im Beruf und in unserer Freizeit vielerorts endlich wieder erleben, spiegelt sich auch im Netz wider: Die Dauer der Telefonate ist zurück auf Normalniveau." (dpa/pma/rs)