Seit zwei Jahren ist Cloud Computing in aller Munde. Dass man mittlerweile darunter so ungefähr alles versteht, was sich irgendwie mit den Themen Internetapplikationen, Virtualisierung, SaaS, Mietsoftware aus dem Netz oder generell Utility Computing in Verbindung bringen lässt, ist den gewichtigen Verfechtern des Cloud Computing geschuldet. So leitete Christoph Witte, Moderator des IBM-Roundtables "Cloud Computing - Ein Realitätscheck", die Runde mit der Bemerkung ein, er verzichte auf erneute Definitionsversuche von Cloud Computing, und forderte die Debattierenden auf, aus ihrer Sicht darzustellen, welchen Reifegrad Cloud Computing denn habe.
Dies ließen sich die Teilnehmer - Martin Kuppinger vom Beratungsunternehmen Kuppinger & Cole, Thomas Uhl, Vorstand des IT-Dienstleisters Topalis AG, Uwe Scariot, Leiter BU Information beim IT-Dienstleister Materna AG, sowie der IBM-Mitarbeiter Detlef Straeten, IT Architekt bei IBM Global Technology Services - nicht zweimal sagen.
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Nun unterschieden sich ihre Ansichten wenig: "Cloud ist Realität" (Scariot), "Cloud ist der nächste Schritt bei IT-Services" (Kuppinger), "an der Automatisierung der IT führt kein Weg vorbei" (Straeten) und "es ist die logische Fortsetzung des Internets" (Uhl). Des Weiteren sie ließen keine Zweifel daran, dass alle, die mit IT ihr Geld verdienen, auf den Durchmarsch der "Rechenleistungen aus der Wolke (Internet)" setzen. Das tun sie nicht allein deshalb, weil sich mit Clouds eine Menge Geld verdienen lässt - Cloud-Anbieter müssen erst neue Hard- und Software kaufen, bevor sie ihrerseits mit der Dienstleistung Cloud Geld verdienen -, sondern auch, weil jede kostengetriebene Servicesicht von Unternehmen auf ihre IT-Infrastruktur und geschäftskritischen Anwendungen zwangsläufig das Zeitalter einer von Nutzern je nach Gebrauch abgerechneter IT-Infrastruktur inklusive kundenspezifische Anwendungen für "Unternehmen aller Größen" (Uhl) einleitet.