Das deutsche Software-Unternehmen PSI konnte sich 2009 erfolgreich durch die Krise manövrieren. Wie das Management bekannt gab, stieg der Gewinn nach Zinsen und Steuern gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 um 61 Prozent auf rund 6,6 Millionen Euro. Aber auch das EBIT konnte um 26 Prozent auf 7,8 Millionen Euro und der Umsatz um 14 Prozent auf 147 Millionen Euro zulegen. Den Aktionären winkt erstmals eine Dividende über 21 Cents.
"Trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise machen wir uns auch für das laufende Geschäftsjahr 2010 keine Sorgen. Derzeit profitieren wir stark von den Investitionen unserer Kunden in die Verbesserung ihrer Systeme", unterstreicht PSI-Sprecherin Bozana Matejcek. Die eigenen Angaben nach "ambitionierten Ziele" hat man sich vor allem aufgrund des aktuell boomenden Trends zum Energiemanagement gesetzt.
Geschäft mit Energieeffizienz boomt
Die starken Geschäftszahlen überzeugen auch die Börse. Das Geschäftswachstum führte dazu, dass sich der Aktienkurs seit einem Jahr mehr als verdoppelt hat. Analysten führen das vorrangig auch auf den Einstieg des Großaktionärs Kajo Neukirchen zurück. Neukirchen hält nun 21,6 Prozent an PSI. Bis auf weiteres soll er Medienberichten nach vorerst jedoch noch keine Übernahme von PSI planen.
Das Berliner Software-Haus, dessen Geschäft zum Großteil relativ konjunkturunabhängig ist, entwickelt unter anderem Steuerungs-Software für Energie- sowie Wasserversorger. Insofern hat PSI die Krise sogar als Chance nutzen können. Denn die Industrie muss die Steuerung der Anlagen an die zumeist schlechte Auftragslage anpassen. Für diesen Zweck benötigt man das Software-Know-how von PSI. Obwohl der Auftragseingang im Januar leicht rückläufig war, rechnet das Management mit Erholungen in den Bereichen Energienetze und Stahlindustrie.
Für 2010 rund 160 Mio. € Umsatz
Trotz des zögerlichen Investitionsverhaltens im Markt hat sich PSI für 2010 einen Umsatz in von 160 Millionen Euro gesetzt. Das Betriebsergebnis soll auf über zehn Millionen Euro wachsen. Vor allem in der intelligenten Stromverbrauchssteuerung durch sogenannte Smart Grids sowie in der Steuerung des Grundstoffbedarfs in China sieht man langfristig großes Potenzial. Obwohl sich die Bilanz sehen lassen kann, halbierte sich der Cashflow des Unternehmens Ende 2009 auf 4,4 Millionen Euro. Im Zuge dessen sank auch die Liquidität von 23,7 auf 20,8 Millionen Euro. (pte/rw)