Rod Vawdrey zum Interims-Manager berufen

Fujitsu-Chef Rolf Schwirz nimmt Hut

31.10.2012
Zwei Jahre stand Ralf Schwirz am Ruder der Fujitu Technology Solutions. Jetz wirft er das Handtuch. Der Abgang kam offensichtlich überraschend, es gibt noch keinen Nachfolger.
Rolf Schwirz, CEO der Fujitsu Technology Solutions, dankt ab.
Rolf Schwirz, CEO der Fujitsu Technology Solutions, dankt ab.
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Zwei Jahre stand Ralf Schwirz am Ruder der Fujitsu Technology Solutions. Jetzt wirft er das Handtuch. Der Abgang kam offensichtlich überraschend, es gibt noch keinen Nachfolger.
Zum Interims-CEO wurde Rod Vawdrey berufen, der seit April 2011 als Corporate Senior Vice President & President of International Business bei Fujitsu Ltd tätig ist. Er wird den Posten von Schwirz vorübergehend zusätzlich übernehmen. "Ich danke Rolf Schwirz im Namen von Fujitsu für seinen hohen Einsatz für das Unternehmen und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft", erklärte Vawdrey.

Schwirz, der im November 2010 von SAP zu Fujitsu wechselte, sollte das äußerst Hardware-lastige Geschäft des Herstellers stärker in Richtung Software- und Lösungsgeschäft drehen. Für diese Aufgabe hatte sich Fujitsu mit Schwirz einen erfahrenen Software-Manager an Bord geholt: Von 2001 bis 2009 war er bei Oracle zunächst als Geschäftsführer Deutschland aktiv, später verantwortete er das Datenbank- und Middleware-Geschäft des Software-Riesen in Westeuropa.

Kurz nachdem Schwirz bei Fujitsu einstieg, wurde der Geschäftsbereich Solution Business gegründet, der Hardware, Software, Services und Cloud-Dienste bündelt. Fujitus erklärtes Ziel ist es, den Anteil des Lösungsgeschäfts am Gesamtumsatz in CEMEA und Italien bis zum Jahr 2015 auf etwa 20 Prozent zu veroppeln. Große Hoffnungen setzt der Hersteller dabei auch auf den Cloud-Store (früher Business Solution Store), über den Fujitsu Software-Lösungen der ISV-Partner ebenso wie eine eigen entwickelte CRM-Software vertreibt.

Insidern zufolge ist diese Strategie bislang nicht aufgegangen. Der Store komme nicht zum Fliegen, gleichzeitig brächen die Hardware-Umsätze ein. Ob Schwirz deshalb den Hut nahm oder nehmen musste, ist nicht bekannt.
Branchenkenner allerdings sehen Parallelen zu HP. Am äußerst schwierigen Unterfangen, den stark Hardware-lastigen Konzern auf Software-Kurs zu bringen, war Ende 2011 Leo Apotheker gescheitert, obwohl HPs Software-Portfolio zu diesem Zeitpunkt schon weitaus umfangreicher war, als das von Fujitsu heute.

(rb)

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