„Möchten Sie Ihre Lieferung abholen?“, heißt es seit neuestem bei Amazon.de. Wie Shopanbieter.de herausgefunden hat, bietet der Onlinehändler seinen Kunden damit eine zusätzliche stationäre Abholalternative. Größtenteils handelt es sich bei den zur Verfügung stehenden „Abholstationen“ um Paketshops des Versand-Dienstleisters Hermes. Ob das neue Angebot für Amazon „bereits ein kleiner Schritt in der stationären Handel ist“, wie Shopanbieter meint, bleibt dahingestellt. Bereits bisher ermöglicht Amazon die Lieferung an Packstationen des Versenders DHL. Gut möglich, dass es sich bei den neuen „Abholstationen“ lediglich um eine Konzession an Hermes, als den zweiten großen Logistikpartner von Amazon handelt.
Seit Ende vergangenen Jahres bietet Amazon im Rahmen eines Testlaufs zudem eine Reihe eigener Abhol-Automaten mit dem Namen „Amazon Lockers“ an. Bisher stehen die Automaten in Seattle, New York und der britischen Hauptstadt London zu Verfügung. Aufgestellt sind die Amazon Lockers hauptsächlich in großen Einzelhandelsgeschäften oder Einkaufspassagen. Während Kunden so die Möglichkeit haben, ihre Bestellungen rund um die Uhr abzuholen, bieten die Automaten für Amazon eine Chance, Versandkosten zu sparen.
Dass die Selbstabholung für Online-Kunden attraktiver ist, als man zunächst denken könnte, zeigt das Beispiel Media-Saturn. Wie Metro-Vorstandschef Olaf Koch bereits mehrmals betonte, zählt die Möglichkeit der Selbstabholung zu den populärsten Features in den Onlineshops von Saturn.de und Mediamarkt.de. So lag die Abholungsquote zu Ende des ersten Quartals 2012 bei Saturn.de bei 39 Prozent und im Onlineshop von Mediamarkt sogar bei ganzen 45 Prozent. Eine aktuelle Studie des E-Commerce Leitfadens ergab zudem, dass die Selbstabholung von online bestellten Waren für viele Kunden einen ausgesprochen hohen Stellenwert besitzt. (mh)